Wenn der mutmaßliche Täter blond und arisch wäre, dann würde sich auch nur die Lokalpresse dafür interessieren. Aber der mutmaßliche Täter ist ein Muslim und Geflüchteter.
Es könnte auch ein Thema für
Die Zeit sein, wenn ein 15-Jähriger wegen verschmähter Liebe die geliebte 15-Jährige ersticht. Es ist schon die Frage, was einen 15-Jährigen zur "Endlösung" treibt. Gewiß nicht seine Religion, Kultur usw. Ist in dem Alter noch gar nicht festsitzend (was jeder weiß, wenn er sich in das Alter zurückversetzt, in dem gerade zum ersten Mal die Frage auftaucht: wer bin ich?)
Wenn ein Fünfzehnjähriger tötet, hatte er entweder eine schlechte Kindheit (traumatisiert, milieu-sozialisiert, vernachlässigt und/oder mißbraucht) oder es war ein Unfall. Wenn ein Mord wegen verschmähter Liebe verübt wurde, wird es kein Unfall gewesen sein, aber gewiß auch kein Mord aus religiösen oder kulturellen Gründen.
Afghanistan ist seit 40 Jahren im Krieg? Man kann natürlich von einer inzwischen etablierten Kriegskultur sprechen. Aber sie ist doch etwas Künstliches. Kein Afghane trinkt das Kriegerische mit der Muttermilch. Aber 15 Jahre Krieg und Flucht ist das absolute Gegenteil von einer Kindheit im Sinne eines allmählichen und behüteten Reifungsprozesses.