Flüchtlingskrise

eruvaer

Well-Known Member
Die waren dann aber enttäuscht oder erstaunt das ein großer Teil gar keine Kriegsflüchtlinge waren.
jetzt komm ich dir noch mal mit Zahlen von der ProAsyl-Seite und du gibst mir im Gegenzug die auf denen deine gegenteilige Sichtweise beruht:

"Die größte Gruppe unter den Asylsuchenden in Deutschland sind derzeit Flüchtlinge aus dem syrischen Bürgerkrieg – von Anfang 2015 bis Ende 2016 stellten sie mit 425.000 Anträgen über ein Drittel der Asylerstanträge, die während dieser zwei Jahre in Deutschland insgesamt verzeichnet wurden, wie aus den Mitteilungen des Bundesinnenministeriums für 2015 und 2016 hervorgeht.

Im gleichen Zeitraum suchten denselben Quellen zufolge fast 160.000 Asylsuchende aus dem von Krieg und Vertreibung gezeichneten Afghanistan Schutz, knapp 126.000 Menschen aus dem terrorgeplagten Irak, etwa 32.000 Personen aus dem für schwere Menschenrechtsverletzungen kritisierten Iran und rund 30.000 Personen aus Eritrea, wo eine brutale Militärdiktatur herrscht. Insgesamt wurden in den Jahren 2015 und 2016 knapp zwei Drittel aller Asylerstanträge von Menschen aus diesen fünf Herkunftsländern gestellt."

Hier kommen also die Anträge her, von diesen wurden aber noch viele abgelehnt und zwar:
HP_Entscheidungen-des-Bundesamtes-2017.png
Quelle: www.proasyl.de

Und jetzt warte ich geduldig. Eilt mir nicht, aber ich hätte diese emotionalen Argumente gerne auch mal in irgendwelchen Zahlen und Fakten dargelegt.
 

Bintje

Well-Known Member
....und dieses beharren auf ihrer richtigen Entscheidung imponierte mir und hat Frau Merkel in meinen Augen extrem an Ansehen gewinnen lassen (wie ihre Entscheidung zur gleichgeschlechtlichen Ehe).

Mir hat das auch imponiert, aber nur anfangs. Dann wurde m.E. schnell klar, dass sie umsteuern und dazu beitragen würde, Europa zur abgeschotteten Festung auszubauen und im wesentlichen Frontex zu stärken, statt legale Fluchtwege zu ermöglichen. Daher auch der Türkei-Deal.
Als in Deutschland noch viele an eine Art St. Angela glaubten, dachte sie mMn in größeren Zusammenhängen und sehr strategisch. Sonst hätte sich eine flüchtlingsfreundliche Linie vermutlich in entsprechenden Gesetzesentwürfen statt in permanenten Verschärfungen bemerkbar gemacht. Zugleich wurden immer mehr Länder zu [vermeintlich] "sicheren" Herkunftsstaaten erklärt und "Ankerzentren" propagiert.
Auch wäre die zusätzlich notwendige ehrenamtliche Bereitschaft zur Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit bei vielen sicherlich höher, wenn's bei nachgewiesenem Engagement beispielsweise Rentenpunkte oder steuerliche Freibeträge gäbe. Weswegen man bei Merkels berühmten "wir schaffen das!" getrost ein stillschweigendes "trotzdem" mitdenken kann. Während andere sich im "Macht mal"-Modus zurücklehnen oder bevorzugt auf Hetzparolen aufspringen.

Hut ab für ihre anfängliche Geste, ganz ohne Frage. Aber um der Heiligenverehrung vorzubeugen und auf Deine Aussage in Klammern einzugehen: Merkel hat keine Entscheidung für die gleichgeschlechtliche Ehe getroffen, sondern dagegen gestimmt. Ursprünglich hat sie auf eine gezielte Frage bei einer Podiumsdiskussion vage geantwortet, sie sehe das mehr als "Gewissensentscheidung". Darauf haben SPD und Grüne sofort hellwach reagiert. Mit Erfolg! Das war der ganze Zauber. :) http://www.taz.de/!5422410/
 
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Skeptiker

Well-Known Member

Was ich sehr gut finde, gerade im Mittelmeer. Seit die Italiener wegen den Kosten ihr Mare Nostre beendet hatten und Frontex übernommen hatte, möchte ich nicht wissen wie viele mehr im Mittelmeer ertrunken sind. An diesem Beispiel sieht man, daß die Stärkung von Frontex auch Leben retten kann!


Bevor ich darauf antworte möchte ich gerne wissen, was du unter legalen Fluchtwegen verstehst?

Zugleich wurden immer mehr Länder zu [vermeintlich] "sicheren" Herkunftsstaaten erklärt

Which was a bitch move! Zugegeben.....ein Zugeständnis an die CSU.


Meines Wissens sind Ankerzentren nicht Merkels Idee, sondern Seehofers.

Meinst du evtl die propagierten "Hot Spot Lager"? Falls du dies meinst, bin ich absolut dafür. Dublin hätte nie verabschiedet werden dürfen ohne eine solche Regelung.

Hot Spot Lager in den relevanten Ländern. Komplett finanziert von der EU und dadurch gesicherte einheitliche Standards zum Asylverfahren. Abgelehnte werden abgeschoben/ausgeschafft, angenommene werden auf die Länder der EU nach einem Schlüssel (der nach Einwohnerzahl, wirtschaftliche Leistung und individuelle Parameter berechnet wird) verteilt.

Auch wäre die zusätzlich notwendige ehrenamtliche Bereitschaft zur Flüchtlingshilfe und Integrationsarbeit bei vielen sicherlich höher, wenn's bei nachgewiesenem Engagement beispielsweise Rentenpunkte oder steuerliche Freibeträge gäbe.

Nicht nur ehrenamtliche Tätigkeit für Flüchtlinge sondern generell sollte ehrenamtliche Tätigkeit deutlich mehr gefördert werden.

Merkel hat keine Entscheidung für die gleichgeschlechtliche Ehe getroffen,

Sie hat jene aber zur Wahl gestellt mit dem Wissen, wie es ausgehen wird. Sie konnte selber nicht, hat jene aber passiv ermöglicht!
 
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eruvaer

Well-Known Member
Sommer redet nicht vom "größtem Teil", was ein Unterschied zum "großem Teil" ausmacht.
Deine Zahlen sagen auch nichts anderes aus.
Von dem großen Teil hätte ich trotzdem gerne eine Größenangabe.
Sonst sag ich jetzt einfach, dass das genau nur ein Prozent sind und über diese dämlichen ein Prozent zu diskutierten ist es definitiv kein bisschen Wert weder hier, aber besonders nicht in deren Politik. Die sollen sich um existente Probleme kümmern und nicht um gefühlt besorgte Chemtrailanhänger.

:p
 

sommersonne

Well-Known Member
Und jetzt warte ich geduldig. Eilt mir nicht, aber ich hätte diese emotionalen Argumente gerne auch mal in irgendwelchen Zahlen und Fakten dargelegt.
Tut mir leid, eru, da wirst du lange warten müssen. Ich messe nicht so gern Menschen nach Zahlen. Mal davon abgesehen das ich Statistiken nicht wirklich traue, sind Zahlen eben nur trockene Zahlen. Menschen aber Schicksale.

Meinungsbildung wird ja auch immer von dem Umfeld beeinflußt in dem man sich bewegt. Ihr bewegt euch offensichtlich vornehmlich in einem Kreis der genauso denkt wie ihr. Wage ich jetzt mal anzunehmen. Deshalb kommt es euch vielleicht so vor als wäre, außer den Rechten natürlich, fast jeder so einverstanden mit der Lösung der Flüchtlingsfrage wie ihr.
Dem ist leider nicht so. Ich mache die gegenteilige Erfahrung.

Ich lese hier aufmerksam und einige Argumente sind stichhaltig, stimme ich zu, andere aber sind mir zu Euphorie geladen. Weiß grad keinen besseren Ausdruck.

Also von mir keine Zahlen. Sie bilden nicht das wahre Leben ab.
 

sommersonne

Well-Known Member
"Hoffnung ist nicht die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat, egal wie es ausgeht"
Tut mir leid dieser Ausspruch stellt in meinen Augen kaum etwas wirklich positives dar, gerade in Zusammenhang mit der Flüchtlingsfrage.
Gewißheit das etwas Sinn hat egal wie es ausgeht. Sollte man sich nicht lieber vorher überlegen wie etwas ausgehen kann, auch wenn es im Augenblick Sinn macht.
Ich würde es tun und erwarte das auch von Politikern.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Tut mir leid dieser Ausspruch stellt in meinen Augen kaum etwas wirklich positives dar, gerade in Zusammenhang mit der Flüchtlingsfrage.
Gewißheit das etwas Sinn hat egal wie es ausgeht. Sollte man sich nicht lieber vorher überlegen wie etwas ausgehen kann, auch wenn es im Augenblick Sinn macht.
Ich würde es tun und erwarte das auch von Politikern.
Nein...gerade wenn es um Menschlichkeit, Humanismus, Ethik etc pp geht!

Aus diesem Grunde kann und darf es keine Obergrenze zum Asyl geben, weil es einfach falsch ist, egal welche Konsequenzen es hat!

Eim simples Beispiel:

Zivilcourage! Man schreitet nicht ein in der Annahme das es gut ausgeht, sondern man schreitet ein, weil es richtig ist!
 
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