"Vieles ist mir zu linksradikal"
Politische Agitation und radikale Aussagen bringen die Seenotrettung nicht weiter, sagt Kapitän Claus-Peter Reisch. Er fährt nicht mehr für Mission Lifeline aufs Meer.
Ausführliches Interview mit der ZEIT.
Seenotrettung hält er nach wie vor für wichtig, würde auch für jede Organisation wieder in See stechen, nur eben mit LIFELINE hat er sich überworfen. Zwei Stunden hat er sich etwa mit Seehofer unterhalten und anerkennt, daß der seine Haltung um 180° gedreht habe (wohl nicht jetzt gerade wegen ihm, aber vielleicht ja auch); das aber sei eben nicht mit linksradikalen Parolen zu erreichen.
Davon ab. Er hat noch einige Prozesse am Hals; konkret droht ihm in Italien eine Strafe von 300.000 €. Da will er erst einmal durch, gegebenenfalls noch Geld sammeln. Urlaubsreif sei er auch. Und gegenwärtig fahren für die Seenotretter nur Berufsschiffe; da hat er gar kein Kapitänspatent für. Einige kommen auch mit seinem klaren Führungsstil an Bord nicht klar, vor allem Landratten.
Er bereut nichts, würde, wie gesagt, sich auch jederzeit wieder bequatschen lassen. Nur eben nicht mehr von LIFELINE.