Alubehütet
Well-Known Member
Die Leute, die früher Republikflüchtlinge aus der DDR nach Westen gebracht haben, waren hier gefeierte Helden. Wo ist der Unterschied?
Das offizielle DDR-Schleusergeschäft war ein Devisengeschäft.
Da gehen zwei Sachen durcheinander.
Als die Mauer gebaut wurde, wurden unter ihr vor allem in Berlin zahlreiche Fluchttunnel gebuddelt. Zuerst ehrenamtlich, ohne Bezahlung, vielfach von Studenten. Das war natürlich eine sehr konspirative Geschichte: Nur ein exklusiver Kreis von DDR-Bürgern erfuhr, wo der Tunnel im Osten rauskommen würde, und hatten Zugang, bis der Staat davon Wind kriegte und den Spuk beendete. Entsprechend wurde das zunehmend kommerzialisiert. Gesponsert etwa von Leuten, die so auch ihren Nazi-Kumpels aus dem Osten zur Flucht verhalfen. Trotzdem nannte man alle Involvierten „Fluchthelfer“, obwohl es zusehends kommerzielle Schleuser wurden.
Devisengeschäft wurde aus „Flüchtlingen“ im Zuge der Ausbürgerungen: Die Ausbürgerung Biermanns wurde zum Modell, als dann auch die Hagens, Manfred Krug etc. nachfolgten. Wenn danach Oppositionelle zu bemerkbar, zu prominent wurden, kamen sie in den Knast mit der Option, da ziemlich lange drin zu bleiben oder von der BRD freigekauft und nach Westdeutschland verklappt zu werden (ich meine, für einen Betrag im zweistelligen Tausender-Bereich). Übrigens auch ein Grund, warum „der Osten“ so rechts ist. Die angehend Prominenten einer grün-alternativen Szene wurden in den Westen verklappt.