Flüchtlingskrise

Alubehütet

Well-Known Member
Die Leute, die früher Republikflüchtlinge aus der DDR nach Westen gebracht haben, waren hier gefeierte Helden. Wo ist der Unterschied?

Das offizielle DDR-Schleusergeschäft war ein Devisengeschäft.

Da gehen zwei Sachen durcheinander.

Als die Mauer gebaut wurde, wurden unter ihr vor allem in Berlin zahlreiche Fluchttunnel gebuddelt. Zuerst ehrenamtlich, ohne Bezahlung, vielfach von Studenten. Das war natürlich eine sehr konspirative Geschichte: Nur ein exklusiver Kreis von DDR-Bürgern erfuhr, wo der Tunnel im Osten rauskommen würde, und hatten Zugang, bis der Staat davon Wind kriegte und den Spuk beendete. Entsprechend wurde das zunehmend kommerzialisiert. Gesponsert etwa von Leuten, die so auch ihren Nazi-Kumpels aus dem Osten zur Flucht verhalfen. Trotzdem nannte man alle Involvierten „Fluchthelfer“, obwohl es zusehends kommerzielle Schleuser wurden.

Devisengeschäft wurde aus „Flüchtlingen“ im Zuge der Ausbürgerungen: Die Ausbürgerung Biermanns wurde zum Modell, als dann auch die Hagens, Manfred Krug etc. nachfolgten. Wenn danach Oppositionelle zu bemerkbar, zu prominent wurden, kamen sie in den Knast mit der Option, da ziemlich lange drin zu bleiben oder von der BRD freigekauft und nach Westdeutschland verklappt zu werden (ich meine, für einen Betrag im zweistelligen Tausender-Bereich). Übrigens auch ein Grund, warum „der Osten“ so rechts ist. Die angehend Prominenten einer grün-alternativen Szene wurden in den Westen verklappt.
 

Bintje

Well-Known Member
(...) Das UNHCR will die Lebensmittelversorgung, wie sie es beschönigend nennen, "auslaufen" lassen, um die Menschen aus dem Lager weg und auf die Straße zu treiben. Mitten hinein in den Bürgerkrieg.
Ich weiß nicht, ob Ihr das Panorama-Stück dieser Tage gesehen habt; hier ist es nochmal.


Vorsicht, harter Tobak.
Da zieht sich einem nur noch der Magen zusammen. :(

Leider habe ich den Link dazu vergessen:

https://daserste.ndr.de/panorama/ar...linge-hier-mehr-Leid-in-Libyen,libyen262.html

"Jetzt versucht das UNHCR wegen der Überfüllung, Flüchtlinge aus dem Lager zu vertreiben. Das Essen soll an bestimmte Flüchtlinge nicht mehr ausgegeben werden. Stattdessen wird den unerwünschten Flüchtlingen ein sogenanntes "Hilfspaket" angeboten, es beinhaltet vor allem eine kleine Summe Bargeld, etwa 280 Euro, die derjenige erhält, der das Lager verlässt. (...) Experten gilt diese Maßnahme als Offenbarungseid, denn in Libyen herrscht Bürgerkrieg. Flüchtlinge, die allein auf der Straße unterwegs sind, können jederzeit inhaftiert werden, und ihnen droht Folter und Erpressung. (...) UNHCR-Sprecher Charlie Yaxley sagt, er verstehe den Frust der Flüchtlinge, aber es gebe keine Alternative, als das überfüllte Lager teilweise zu räumen.
Die Libyen-Strategie der EU und auch der Bundesregierung ist damit gescheitert. (..)"
 

sommersonne

Well-Known Member
Devisengeschäft wurde aus „Flüchtlingen“ im Zuge der Ausbürgerungen: Die Ausbürgerung Biermanns wurde zum Modell, als dann auch die Hagens, Manfred Krug etc. nachfolgten. Wenn danach Oppositionelle zu bemerkbar, zu prominent wurden, kamen sie in den Knast mit der Option, da ziemlich lange drin zu bleiben oder von der BRD freigekauft und nach Westdeutschland verklappt zu werden (ich meine, für einen Betrag im zweistelligen Tausender-Bereich). Übrigens auch ein Grund, warum „der Osten“ so rechts ist. Die angehend Prominenten einer grün-alternativen Szene wurden in den Westen verklappt.
Danke, hatte ich nicht auf dem Schirm und deshalb konnte ich Mendelssohn auch nicht verstehen.
 

sommersonne

Well-Known Member
Stimmt. Aber ihr habt es doch gern getan?:p ;)
Außerdem konnte man seinen eigenen Andersdenkenden (Kommunisten, Studenten) gleich mal zeigen wie pervers der Sozialismus ist, der seine eigenen Leute verkauft.
 

sommersonne

Well-Known Member
Wieso sollte es denn mit anderen Ländern abgesprochen werden?
Man hätte die EU-Länder ja mal informieren können was man da zu tun gedenkt und was auf sie zukommt. Es sind ja nicht alle nur nach D gekommen, mancher wollte auch zu Verwandten in anderen Ländern.
Vielleicht hätten sie ja auch Ideen gehabt oder sich auch vorbereiten können um Leute aufzunehmen, dann wären Wirrwarr und Ablehnung vielleicht garnicht so groß gewesen.
 

Bintje

Well-Known Member
(...)
Nichts schlimmes, außer das es mit den anderen EU-Ländern nicht abgesprochen war und die überrumpelt hat und sich deshalb noch heute viele Länder sperren Flüchtlinge aufzunehmen.(...)

Mit Verlaub: im Vorfeld gab es jede Menge Gespräche zwischen der deutschen, ungarischen und österreichischen Regierung. So ist es u.a. beim keineswegs Merkel zugeneigten Robin Alexander nachzulesen ("Die Getriebenen") wie auch in etlichen Berichten. Zum Beispiel hier:

"Österreich will aus Ungarn kommende Flüchtlinge einreisen lassen. Das teilte der österreichische Bundeskanzler Werner Faymann nach einem Telefonat mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban mit. Die Entscheidung sei aufgrund der aktuellen Notlage an der ungarischen Grenze und in Abstimmung mit der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) getroffen worden, erklärte das Bundeskanzleramt in Wien.

Aus diplomatischen Kreisen war zuvor hören, dass Wien und Berlin derzeit eine Erklärung vorbereiten und abstimmen, in der stehen soll, dass beide Länder bereit sind, die Flüchtlinge aufzunehmen, die die sich zur Zeit an den Budapester Bahnhöfen sowie auf der Autobahn von Budapest nach Österreich befinden. Beide Länder wollen aber darauf dringen, dass Ungarn in Zukunft die Dublin-III-Regularien einhält."

https://www.sueddeutsche.de/politik...uechtlingen-aus-ungarn-die-einreise-1.2634159

Das ist das eine. Zum anderen haben EU-Staaten wie Frankreich, Schweden, Italien, Österreich usw. durchaus Flüchtlinge aufgenommen - dass osteuropäische EU-Mitglieder rings um Orbán lieber Geld aus Brüssel nehmen, ohne sich ansonsten solidarisch zu beteiligen, ist inzwischen eigentlich auch bekannt. Das taten sie aber von vornherein.
 

sommersonne

Well-Known Member
Das überzeugt mich nicht wirklich. Logisch das es zumindest mit Österreich Gespräche geben mußte. Die Flüchtlinge sollten ja durch ihr Land.

Ich habe auch nicht bezweifelt das, nachdem die Flüchtlingswelle einmal los getreten war, einige westeuropäische Länder ebenfalls Flüchtlinge aufgenommen haben. Das die osteuropäischen Länder niemanden aufnehmen wollen hat sich bis heute nicht geändert.
Nur ist es heute so das am liebsten kein EU-Land mehr aufnehmen möchte oder warum sind sie so am Flüchtlingsabkommen mit der Türkei interessiert, schicken Menschen zurück in sogenannte sichere Länder, die alles andere als sicher sind.
(Nebenbei gesagt wundert es mich nicht das so mancher Bürger immer noch gegen Ausländer ist, ihre Regierungen machen es ihnen doch vor.)
 
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