Putin erlaubt sich nicht nur unschuldige Menschen umzubringen (bzw. umbringen zu lassen) er verspottet sie auch noch. Etwas anderes ist doch ein Angebot von Fluchtkorridoren nach Rußland oder Belarus nicht.
Russland wollte damit warscheinlich das Narrativ bedienen, dass die Menschen vor von dem ukrainischen Naziregime angezettelten Kämpfen nach Russland gerettet werden müssen. Das ließe sich in der Heimat gut verkaufen.
Ist natürlich völliger Quatsch weil die Menschen ja vor Putins Invasionsarmee flüchten und nicht vor den ukrainischen Sodaten.
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Ich frage mich, ob wir das nicht falsch beurteilen. Wir sind ja noch geschult an 2015/16. Das hier ist doch in mancher Hinsicht anders.
Vor allem sind wir diesmal die Anrainerstaaten. Da, wo die Menschen zuerst hinkommen. Auch, weil sie da Verwandte wissen, oder wenigstens hilfsbereite Landsleute, wo sie u.U. sogar wohnen können.
Waren 2015/16 die Erstaufnahmen überfüllt, ergeht in Deutschland zur Zeit der Appell, sich bei Erstaufnahmelagern wenigstens mal zu melden, damit wir einen Überblick kriegen, damit sie aber auch erfahren, welche Sozialhilfe-, Einschulungsmöglichkeiten usw. überhaupt bestehen.
Warum soll das in Belarus oder Rußland anders sein? Auch dort werden die Ukrainer Verwandte haben, zu denen sie vielleicht hin können. Warum ihnen nicht Korridore eröffnen auch dort hin? Ich würde hier jetzt nicht gleich Böses unterstellen, das kann eine ganz pragmatische Sache sein.
Erst einmal hoffen ja alle, nur vorübergehend zu fliehen. Auch das anders als 2015/16, wo gerade die, die es zu uns zog, oft keine Illusionen mehr hatten, noch zurückkehren zu können.