AW: Frauen wollen erobert werden
Zitat von mar:
ich frage mich gerade innerlich ab, ob ich "gerastert" bin... [...]
man kann sich "rasterlos" besser und konstruktiver auseinandersetzen, ... ich habe da so eine these, dass wenn ich einen menschen in ein raster pressen will und dies unterschwellig oder subtil mit vorgegaukelten verbindlichkeiten bewerkstelligen könnte , dieser , wenn es bequem und genehm für ihn ist, auch gerne diesem raster entsprechen würde ... [...]ohje, ist das verständlich ? das muss sich manchmal fragen
Sehr verständlich. Und diese These von Dir teile ich in vollem Umfang.
Nur wäre es gelogen zu behaupten, ich hätte keine "Raster", keine Kriterien, nach denen ich gucke, ob jemand zu mir passt oder eventuell passen könnte. Einen ähnlichen Sinn für Humor zum Beispiel finde ich wichtig, Intelligenz, Bildung, gute Umgangsformen. Das erleichtert vieles. Gemeinsam über den gröbsten Schiet lachen, einen Konflikt im Guten beilegen und auch mal fünfe gerade sein lassen zu können: finde ich wichtig. Dass ein gewisses Maß an Unabhängigkeit und Selbständigkeit vom Anderen nicht als persönlich gemeinte Attacke oder gar Gefährdung der Beziehung aufgefasst wird: finde ich wichtig. Dass ich einfach nur ICH sein und bleiben "darf" - wie der Andere auch. Einander nicht nur zugestehen, sondern es als selbstverständlich respektieren, dass beide Partner das Recht haben, bedarfsweise eigene Wege zu gehen - und sei es, um immer wieder und umso lieber (im übertragenen Sinne) "zurückzukehren". Weil man einander liebt, miteinander befreundet ist, einander vertraut. Ganz einfach. Für mich hat Liebe nicht nur, aber auch, viel mit Freundschaft zu tun. Freunde, gute Freunde, suche ich mir doch genau so aus. Es mag arrogant klingen, aber ich behalte mir nun einmal vor, wem ich Vertrauen schenke. So ist das auch mit der Liebe. Ganz einfach. Verlieben kann man sich (zumindest theoretisch...) relativ flott. Aber was daraus wird, wenn überhaupt, steht doch meist auf einem ganz anderen Blatt. Was also spricht dagegen, die Dinge in der Frühphase einigermaßen abständig und nicht unkritisch anzugehen?
Nix, meine ich. Gar nix. Und so eine Haltung mag vielleicht auch eine ganze Menge mit subjektiven Lebensumständen zu tun haben, mag sein - aber die sind im Endeffekt das Allerwichtigste. Viel wichtiger als irgendwelche Luftschlösser oder Männer, die womöglich nicht so recht wissen, was sie wollen und wen sie tatsächlich meinen. Und wenn jemand sich deshalb, wie Burhan es so treffend beschrieb, ratzfatz umorientiert: war's halt nicht der Richtige. Das ist dann völlig okay, kein Problem. Denn meine Kriterien sind andere. Ich bin in erster Linie meinem Leben, meinem Kind und unserem gemeinsamen Wohl verpflichtet. Punkt. Und ich hoffe, zumindest der letzte Satz erklärt alles und macht's auch für weniger "pragmatisch" denkende Menschen nachvollziehbar...
lg
anouk