Harzer haben vier Autos und drei Monate Mietwagen.

S

sommersonne

Guest
Ich habe nichts anderes erwartet. (Ironie)
Vielleicht ist die Umsetzung auf dem Papier in Ordnung. In der Paxis ist sie es nicht.
 

alterali

Well-Known Member
1.) Ist da die Türkei in sozialen Fragen besser?

2.) Wieso darf man nicht dauerhaft krank werden in Dtl. Sicher, die EMR ist jetzt nicht so der Hit, aber zumindest eine Art der Absicherung. Soll der Staat denn alles übernehmen oder liegt es nicht auch irgendwo in der Eigenverantwortung jedes einzelnen für sein Auskommen zu sorgen bzw. der Gefahr des finanziellen Verlustes im Falle einer Berufs- oder Erwerbsunfähigkeit vorzubeugen? Ich finde es immer wieder so schizophren bei uns Europäern einerseits die Einmischung des Staates zu verteufeln, andererseits aber immer nach dem Staat zu rufen.....ja gar zu fordern, wenn man Hilfe braucht.

Mit diesen Versicherungen ist das so eine Geschichte: Teuer und wenn man im Alter noch auf den Staat angewiesen ist, wirds verrechnet.
http://www.n-tv.de/ratgeber/Mini-Renten-bringen-nichts-article4359286.html
Das weißt Du sicher besser, als manch anderer hier

Das ist was für Gutverdiener.
Außerdem sollen die Versicherungen im Leistungsfall wohl sehr störrisch sein.
Am besten Du hast schon einen guten Anwalt wenn Du die Versicherung abschließt und dann nochmal, wenn es zum Leistungsfall kommt, weil man da jeweils Fehler machen kann.
 

Almancali

Well-Known Member
Da bleibt dann noch der Gang zu EuGH. Allerdings reicht es schon die Praktiken der Jobcenter und Optionskommunen im kleineren Rahmen zu betrachten. Die zahlreichen ELOs (Erwerbslose) wären ja schon dankbar, wenn bereits geltendes Recht ordnungsgemäß umgesetzt wird. Es gibt zahlreiche Jobcenter, die dies nicht auf die Reihe bekommen:
  • da werden Anträge nicht entgegen genommen
  • da werden Beistände nicht mit ins Büro gelassen
  • da werden Erstanträge länger als 6 Monate bearbeitet
  • da werden Widersprüche länger als 3 Monate bearbeitet
  • auf den § 42 SGB1 wird absolut keine Rücksicht genommen
  • Eingliederungsvereinbarungen rechtswidrig (EGV)
  • Ersetzender VA rechtswidrig
  • Leistungsverweigerung
  • Drohen und Nötigen von Bedürftigen (z.B. zur Unterzeichnung einer EGV) was absolut nicht hinnehmbar ist, da eine EGV nur einen öffentlich rechtlichen Vertrag entspricht. Laut GG hat man Vertragsfreiheit und kann diese Dinger ausschlagen
  • Es wird aufs Gradewohl sanktioniert, obwohl keine Sanktionierungsgrundlage besteht
  • Anträge auf Zusicherungsverfahren zwecks Umzüge werden nicht korrekt bearbeitet
  • Unberechtigt werden Leistungen gekürzt, ohne das der alte Bewilligungsbescheid aufgehoben wurde
  • Bedürftige werden in Jobcentern durch Türsteher gegängelt bzw. am Zutritt des öffentlichen Gebäudes gehindert (gleiches gilt auch für Beistände)
  • Jobcenter erschleicht sich einen Rechtsvorteil in Sanktionen: z.B. werden in EGVs beschlossen, dass Bewerbungen zu fixen Terminen vozulegen sind (kommt man dem nicht nach wird 30% sanktioniert). Rechtlich richtig wäre aber die Einladung gemäß §59 SGB2 in Verbindung mit §309 SGB3 (weil kommt man dem nicht nach, kann das Jobcenter nur 10% sanktionieren). Hiermit erschleichen die sich bereits 20% auf Kosten der Bedürftigen
  • Es werden 10 Bewerbungsbemühungen (nicht Bewerbungen) von einem Bedürftigen verlangt. Später in der EGV heisst es dann, dass die 10 Bewerbungen zum Monatsende vorzulegen sind. Ja was jetzt ? Bemühungen oder Bewerbungen ? Weiterhin gerne gelesen, dass diese 10 Bewerbungen zusätzlich zu den VVs (Vermittlungsvorschläge) der Jobcenter geschrieben werden sollen. Allerdings werden aus dem Vermittlungsbudget nur 260€ im Jahr zu je 3-5€ pro Bewerbung erstattet (rechtlich festgsetzt). Rechnen wir (mit 5€): 10 Bewerbungen im Monat x 12 Monate = 120 Bewerbungen * 5€ pro Bewerbung erstattet = 600€ Kosten. Allerdings werden nur 260€ erstattet. Woher kommen also die 340€ ? Wie soll der Bedürftige die fehlenden 340€ zusammenkratzen ?
  • Leistungen werden lange vorenthalten und dem Bedürftigen droht Obdachlosigkeit, da die Miete nicht mehr bezahlt werden kann
  • Bei Antragsstellung werden dem Bedürftigen nur Merkblätter ausgeteilt, wo ihre Pflichten, jedoch nicht ihre Rechte aufgezeigt werden (anders beim Arbeitsamt). Diese Merkblätter werden unter Drohung zur Unterschrift gebeten. Auch hier der Hinweis, dass diese Merkblätter weder vermittlungs- noch leistungsrelevant sind und nicht unterschrieben werden müssen
  • rechtsmissbräuchliche Zuweisungen zur staatlichen Schwarzarbeit (1€ Jobs), die in 99% der Fälle sogar nicht zusätzlich sind und rechtsmissbräuchlich gehandhabt werden
  • Bedürftige werden rechtsmissbräuchlich in Maßnahmen gesteckt, ohne das im Vorfeld eine Potenzialanalyse stattfand bzw. mit dem Bedürftigen die Notwendigkeit dieser Maßnahmen erörtert wurde
Das hier sind nur exemplarische Beispiele, wie es in den Jobcenter zugeht. Es würde schon genügen, wenn hier einmal einheitlich sauber gearbeitet wird. Es reicht, wenn die Jobcenter nur geltendes Recht korrekt umsetzen. Mehr müssen die nicht machen.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Mit diesen Versicherungen ist das so eine Geschichte: Teuer und wenn man im Alter noch auf den Staat angewiesen ist, wirds verrechnet.

Teuer ist relativ. Sicher, wenn man als Dachdecker eine BU will, ist dies sicherlich teurer als wenn man dies als Anwalt möchte. Aber für Dachdecker gibt es noch die Möglichkeit der EU, welche wesentlich billiger ist und den worst case abdeckt. Mit Vorwegabzug liegt eine BU für einen Berufseinsteiger mit....sagen wir mal...20 Jahren und €1,000 Rente bei €40 bis knapp unter die €100 im Monat. Bei einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung sind es gerade mal €20 - €50. (Kommt natürlich immer auf den Beruf, die Leistungsdauer, Versicherungsdauer und Beitragszahldauer an. Die Werte sind jetzt einfach mal sehr grob überschlagen) Ist das jetzt übermäßig teuer? Natürlich, wenn man sich mit Mitte 30 überlegt, daß es ja ganz sinnvoll wäre, seine Existenz abzusichern, dann kostet es auch mehr.......wenn man dann überhaupt noch genommen wird.

Ich sehe also das Problem der privaten Vorsorge überhaupt nicht. Wenn man natürlich denkt, daß, ich gehe jetzt mal auf den Bereich Altersvorsorge ein, mit €5 Monatsbeitrag eine ausreichende Zusatzrente zusammenkommt, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. Wenn man aber früh genug anfängt, dann ist mit €50 - €100 schon sehr viel möglich.
 

alterali

Well-Known Member
Teuer ist relativ. Sicher, wenn man als Dachdecker eine BU will, ist dies sicherlich teurer als wenn man dies als Anwalt möchte. Aber für Dachdecker gibt es noch die Möglichkeit der EU, welche wesentlich billiger ist und den worst case abdeckt. Mit Vorwegabzug liegt eine BU für einen Berufseinsteiger mit....sagen wir mal...20 Jahren und €1,000 Rente bei €40 bis knapp unter die €100 im Monat. Bei einer Erwerbsunfähigkeitsversicherung sind es gerade mal €20 - €50. (Kommt natürlich immer auf den Beruf, die Leistungsdauer, Versicherungsdauer und Beitragszahldauer an. Die Werte sind jetzt einfach mal sehr grob überschlagen) Ist das jetzt übermäßig teuer? Natürlich, wenn man sich mit Mitte 30 überlegt, daß es ja ganz sinnvoll wäre, seine Existenz abzusichern, dann kostet es auch mehr.......wenn man dann überhaupt noch genommen wird.

Ich sehe also das Problem der privaten Vorsorge überhaupt nicht. Wenn man natürlich denkt, daß, ich gehe jetzt mal auf den Bereich Altersvorsorge ein, mit €5 Monatsbeitrag eine ausreichende Zusatzrente zusammenkommt, dem ist dann auch nicht mehr zu helfen. Wenn man aber früh genug anfängt, dann ist mit €50 - €100 schon sehr viel möglich.

Wusst ich doch!
Und den Leistungsfall? auch alles easy?
 

Novus

Well-Known Member

Ich denke deine Auflistung entspricht genausoviel dem Hartz 4 Alltag, wie als wenn ich nur Wege und Mittel auflisten würde, die Empfänger erschleichen.
Hartz4 empfinde ich teilweise auch als Ungerecht. Mich stört es z.B. das einer der 30 Jahre geschuftet hat und durch wiedrige Umstände Arbeitslos wird, am Ende genau da landet wie einer der bisher nichts für die Gesellschaft geleistet hat und sein Leben damit verbringt auf dem Schoß des Staates seine Eier zu schaukeln.
Du schreibst zudem, dass zuwenig über Rechte Pflichten SGB1 etc. informiert wird. Sorry, aber ich denke wenn man grad Arbeitslos wird, dann sollte man erstmal seine Ernergie für andere Sachen verwenden.
Bei aller Ungerechtigkeiten die ich Teilweise auch sehe, darf man nicht vergessen das Deutschland ein Sozialstaat ist. Jeder der mit seinem Leben nicht klarkommt, jeder Alkoholiker, jeder Herionsüchtige hier nicht verhungern muss. Keiner muss sich morgen Gedanken machen, wie er seine Familie durchbringen soll.
Man sollte sich vor Augen führen, dass wenn man Menschen aus anderenLändern, über Leistungen informiert, die man hier einfach so bekommt weil man existiert, sie Augen machen wie ein kleiner Junge vor einem Berg Schokolade
 

Almancali

Well-Known Member
Ich denke deine Auflistung entspricht genausoviel dem Hartz 4 Alltag, wie als wenn ich nur Wege und Mittel auflisten würde, die Empfänger erschleichen.
Dein Vergleich hinkt gewaltig. Wir sind auch nicht in der Türkei, wo jeder machen kann, wie ihm beliebt. Bei uns in der BRD sind die Sachverhalte durch Gesetzte geregelt. Diese Gesetzte werden niedergeschrieben in Verwaltungsvorschriften, Handlungs und Geschäftsanweisungen usw.. Es wird vorausgesetzt, dass ein Mitarbeiter des Jobcenters über elementare Grundlagen und Kenntnisse dieser Regularien verfügt (Jedes Jobcenter hat eine eigene Rechtsabteilung).

Einem Bedürftigen rechtswidrig seine Leistungen vorzuenthalten ist genauso rechtswidrig, wie als wenn jemand Leistungen erschleicht. Nur was ist schlimmer ? Die Einzelfälle, die sich die Leistungen erschleichen und schwarz arbeiten oder diejenigen, die vor Verwaltungsseite vorsätzlich ihre Notlage rechtswidrig verschlimmert werden ?

Jemand der Leistungen rechtswidrig erschleicht, der gehört bestraft. Jemandem die Leistungen rechtswidrig vorzuenthalten, das kann u.U. zur Obdachlosigkeit oder gar zum Tod führen. Es ist daher wichtig, dass die Behörden und Optionskommunen in diesen Belangen rechtskonform tätig werden.

Leider herrschen in den Jobcentern und Optionskommunen eine Art Ranking. Wie kann ich den "Sozialschmarotzer" am Besten von seinen Leistungen befreien. Danach werden diese "Unternehmen" auch von oberster Stelle bemessen und bewertet. Die Arbeit als Sachbearbeiter oder Fallmanager ist in der Regel nur befristet, endet aber meist schon vorher, da die Mitarbeiter vollkommen ausgebrannt sind.
 

Almancali

Well-Known Member
Sorry, aber ich denke wenn man grad Arbeitslos wird, dann sollte man erstmal seine Ernergie für andere Sachen verwenden.
Kleine Information am Rande:
  • ALG 1 => Arbeitslose
  • ALG 2 => Bedürftige
ALG 2 hat keine Arbeitslose sondern Bedürftige. Das sind alles Menschen, die, wie Obdachlose, Penner, Kranke, Gebrechliche, Ungebildete, Studierte usw. bedürftig sind, weil sie aus eigener Kraft keine Möglichkeit des Einkommens haben. Das mit den 30 Jahren kannst du deinem Wohltäter und Gutmenschen Herrn Hartz ankreiden.
 
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