Harzer haben vier Autos und drei Monate Mietwagen.

Gizelle

Well-Known Member
Kleine Information am Rande:
  • ALG 1 => Arbeitslose
  • ALG 2 => Bedürftige
ALG 2 hat keine Arbeitslose sondern Bedürftige. Das sind alles Menschen, die, wie Obdachlose, Penner, Kranke, Gebrechliche, Ungebildete, Studierte usw. bedürftig sind, weil sie aus eigener Kraft keine Möglichkeit des Einkommens haben. Das mit den 30 Jahren kannst du deinem Wohltäter und Gutmenschen Herrn Hartz ankreiden.

ALG2 ist aber auch für Arbeitslose nach 12 Monaten oder?
Ich war noch nie in der Lage, eher würde ich irgendwas nehmen. Aber ich würde ausrasten, wenn man mir, nachdem ich drölfzig Jahre eingezahlt hab plötzlich meine qm-Zahl oder mein Auto vorschreibt. Und noch mehr, dass sich andere dann darüber aufregen. Nachdem ich zigtausend eingezahlt hab :mad:
Ich finde, zwischen arbeitslos und der alten Sozialhilfe sollten immer noch Unterschiede gemacht werden.
 

Novus

Well-Known Member
Dein Vergleich hinkt gewaltig. Wir sind auch nicht in der Türkei, wo jeder machen kann, wie ihm beliebt. Bei uns in der BRD sind die Sachverhalte durch Gesetzte geregelt. Diese Gesetzte werden niedergeschrieben in Verwaltungsvorschriften, Handlungs und Geschäftsanweisungen usw.. Es wird vorausgesetzt, dass ein Mitarbeiter des Jobcenters über elementare Grundlagen und Kenntnisse dieser Regularien verfügt (Jedes Jobcenter hat eine eigene Rechtsabteilung).

Einem Bedürftigen rechtswidrig seine Leistungen vorzuenthalten ist genauso rechtswidrig, wie als wenn jemand Leistungen erschleicht. Nur was ist schlimmer ? Die Einzelfälle, die sich die Leistungen erschleichen und schwarz arbeiten oder diejenigen, die vor Verwaltungsseite vorsätzlich ihre Notlage rechtswidrig verschlimmert werden ?.

Jemand der Leistungen rechtswidrig erschleicht, der gehört bestraft. Jemandem die Leistungen rechtswidrig vorzuenthalten, das kann u.U. zur Obdachlosigkeit oder gar zum Tod führen. Es ist daher wichtig, dass die Behörden und Optionskommunen in diesen Belangen rechtskonform tätig werden.
du zeichnest hier ein Bild als wäre Gesetzlosigkeit, Amtsmissbrauch, Willkür völlige Normalität. Einzelfälle, Überlastungen der Gerichte usw. gibt es sicherlich. Das in einem so großen, vllt. größten Verwaltungs- und Finanzierungsapparat eines Landes es manchmal stockt, kann auch sein, kenn ich auch so vom Finanzamt. Aber ich denke man sollte die Kirche im Dorf lassen.

Leider herrschen in den Jobcentern und Optionskommunen eine Art Ranking. Wie kann ich den "Sozialschmarotzer" am Besten von seinen Leistungen befreien. Danach werden diese "Unternehmen" auch von oberster Stelle bemessen und bewertet. Die Arbeit als Sachbearbeiter oder Fallmanager ist in der Regel nur befristet, endet aber meist schon vorher, da die Mitarbeiter vollkommen ausgebrannt sind.

Jeder Casemanager sollte zum Ziel haben die Menschen in Lohn und Brot zu bringen, das ist doch der Sinn der ganzen Geschichte und wer nach Jahren der Arbeitslosigkeit von seinem hohen Ross nicht runterkommt und den gleichen Lohn wie zu der Zechenzeit (wie hier bei uns) verlangt, der muss auch manchmal die Realität anerkennen. Diejenige Rennen dann von Anwalt zum Sachbearbeiter zur Rechtsabteilung und wenn alles nichts nützt lassen sie sich krankschreiben.
Auch hier zeichnest du ein Bild als würden die Fallmanager aufgrund des hohen Drucks von oben ausbrennen.
Genau wie die ASDler (Ambulanter Sozialer Dienst) sind sie nicht aufgrund des Druckes von oben ausgebrannt , sondern wegen dem Menschenschlag mit denen man es leider zu oft in sozialen Jobs zu tun hat, man rennt teilweise immer wieder gegen Wände. Man steckt Herzblut rein, dein Gegenüber hat nur Verachtung.

Deine Sichtweise ist hier ist sehr einseitig. Forderst soviel Geld (500 Euro pro Person) fürs nixtun, das Teilweise Menschen nichtmal frei zu Verfügung haben, die tagtäglich ihr Rücken krumm machen. Zeichnest hier ein Bild als wäre Vater Staat allein für jeden Menschen verantwortlich. Thema Selbstverantwortung, Eigeninitiative, keine Spur.

By the Way, ich hab hier mal früher ein Satz losgelassen, davon haben sich einige Tagelang nicht erholen können. Ich war 3 Monate Arbeitslos (weiß hat nichts mit Hartz zu tun, ist trotzdem Staat und Hife),
Ich habe insgesamt incl. aller Schulungen, Gründungszuschüssen etc. pp den Staat fast 27000 Euro gekostet. Sie haben mir ohne weiteres Schulungen, Grundungszuschüsse bewilligt, haben mich bei meinem Projekt unterstützt. Haben mir wichtige Adressen ausgehändigt, ich hatte sogar Aussicht auf Mitarbeiter deren Lohn Vater Staat zum Teil für mich übernimmt, die IHK hat mir potenzielle Kundenlisten zu Verfügung gestellt. Das Bundesamt für Emmissionschutz hat mich über Verfahren für umweltfreundlichere Prozesse informiert. Und die haben mir Monat für Monat pünktlich mein Gründungszuschuss überwiesen, auch dann als ich es längst nicht mehr nötig hätte. Deutschland Schlaraffenland, man muss es nur noch zu schätzen wissen.
Für mich fangen die echten Ungerechtigkeiten im diesem Land an, sobald man nicht mehr vom Staat abhängig ist.
 
Zuletzt bearbeitet:

alterali

Well-Known Member
Harzer brauchen kein Auto:
http://www.juraforum.de/recht-geset...-menschenwuerdiges-existenzminimum-aus-491504
"Karlsruhe (jur). Hartz-IV-Leistungen reichen für das menschenwürdige Existenzminimum „noch“ aus."

Für alle, die einen Harzer um seine Staatsknete beneiden:

Mal ausprobieren!

Nix tun. Nix da!
Wer seine Termine nicht einhält, seine Bewerbungen nicht nachweist, gegen Bescheide nicht Einspruch notfalls Klage erhebt, der muss abstreichen.
Nervt, macht krank, kann schnell zum Job werden.

Wenn man dem entfliehen will: Platte machen!
 

Almancali

Well-Known Member
Ich habe insgesamt incl. aller Schulungen, Gründungszuschüssen etc. pp den Staat fast 27000 Euro gekostet. Sie haben mir ohne weiteres Schulungen, Grundungszuschüsse bewilligt, haben mich bei meinem Projekt unterstützt. Haben mir wichtige Adressen ausgehändigt.
Die Zeiten sind lange vorbei!

[...] ich hatte sogar Aussicht auf Mitarbeiter deren Lohn Vater Staat zum Teil für mich übernimmt [...]
Das du dich traust, dies hier zu posten.
 

Novus

Well-Known Member

Keine Ahnung was du aus dem Satz herausgelesen hast.
das ist/ (war) ein Instrument des Arbeitsamtes, Menschen wieder in einen Beschäftigungsverhältniss zu bringen, je schwerer vermittelbar desto höher der prozentsatz den das Arbeitsamt am Lohn bezuschusst, früher waren es bis zu 80 % bis zu 2 Jahre. Wenn derjenige zwischendurch gekündigt wird, musste man alles wieder zurückzahlen. Viele Zeitarbeitsfirmen haben sich durch diese Leute eine goldenen Nase verdient. Teilweise hatten sie nur solche in Vertrag, natürlich wurden sie großzügig nach Tarif bezahlt, zumindest 2 Jahre lang
Also Normaler Standart Arbeitsamtinstrument, kein Mut notwenig.
 

Almancali

Well-Known Member
Du hast es immer noch nicht verstanden.

Es gibt nicht genug Arbeit für alle!

In Zahlen ausgedrückt:

70 mio Bürger in der BRD

3 mio Arbeitslose ALG1
5 mio Bedürftige ALG2
=
8 mio defakto Arbeitssuchende. Das sind so schon 10% der Grundbevölkerung der BRD.

Davon darfst du die Schüler, Studenten, Rentner und Kinder abziehen. Über den Daumen gepeilt sind das 20-25% Arbeitslosigkeit, so wie im Rest von Europa. Wir sind defakto wettbewerbsfähig mit Griechen, Spanier, Italiener usw.

China, Indien und Süd Afrika produzieren billiger. Löhne und Gehälter sind niedriger. Unternehmen verlagern ihre Standorte oder "Out-Sourcen" wichtige Teile ihrer Infrastruktur.
 

alterali

Well-Known Member
du zeichnest hier ein Bild als wäre Gesetzlosigkeit, Amtsmissbrauch, Willkür völlige Normalität. Einzelfälle, Überlastungen der Gerichte usw. gibt es sicherlich. Das in einem so großen, vllt. größten Verwaltungs- und Finanzierungsapparat eines Landes es manchmal stockt, kann auch sein, kenn ich auch so vom Finanzamt. Aber ich denke man sollte die Kirche im Dorf lassen.


.

Einzelfälleo_O:
http://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2014/09/sechs-neue-sozialrichter-fuer-brandenburg.html
"Auch 2014 ist die Anzahl offener Verfahren weiter gestiegen, wie das Landessozialgericht Berlin-Brandenburg mitteilt. Bis Ende Juni blieben seit Jahresbeginn 35.603 Verfahren unerledigt - ein Anstieg von 1,5 Prozent. In einem Großteil der Verfahren wird um die Grundsicherung für Arbeitsuchende gestritten."

http://www.fr-online.de/arbeit---so...artz-klagen-erfolgreich,1473632,27504018.html
"Mehr als ein Drittel aller Klagen und Widersprüche von Arbeitslosen gegen Sanktionen bei Hartz IV ist im vergangenen Jahr erfolgreich gewesen"
 

Almancali

Well-Known Member
Aber ich....

ist es nicht selbstverständlich das, wenn man keine Arbeit hat, sich bewirbt?
Nein!

Solange mit dir keine Eingliederungsvereinbarung oder eine ersetzender Verwaltungsakt vorgelegt wurde (... oder unterschrieben oder wie auch immer) musst du dich nicht bewerben und bist auch nicht verpflichtet, irgendwelche Nachweise vorzulegen.

Begündung: Erst mit einer Eingliederungsvereinbarung oder dem VA wird rechtsverbindlich geklärt, welche Kosten dem Bedürftigen für die Bewerbungen erstattet werden und wie es mit den Vorstellungsgesprächen geregelt ist. Das JC kann nicht irgendetwa von dir fordern, ohne das die Verbindlichkeiten geregelt wurden.
  • Bewerbungen sind nicht im Regelsatz enthalten
  • Vorstellungsgespräche und Fahrten sind nicht im Regelsatz enthalten
  • Vorlage zu den Terminen nach §59 SGB2 in Verbindung mit §309 sind nicht im Regelsatz enthalten
Vor Abschluss einer EGV müssen die Fähigkeiten des Bedürftigen anhand einer Potentialanalyse ermittelt werden.
 
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