Islamischer Religionsunterricht an deutschen Schulen

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich habe Religionsarbeiten Geschrieben und Zwar in einer damaligen Volksschule in Rheinland-pfalz .
Damals wurden in allen Fächern Tests geschrieben die zur Endnote führten.
Aber das ist doch völlig egal.
Außerdem Handelte es sich um einen Witz ,ob der dieser Jedermanns Humor trifft sei mal dahingestellt.
Wenn ich deine Sachen so manchmal lese Kommen mir manchmal auch so meine Zweifel,
aber das sind dann leider keine Witze.
Sag mal geht's noch ?:confused:
In der Volksschule wurden Religionstests geschrieben?
In der Volksschule wurden Klassenarbeiten in den Fächern Diktat, Aufsatz und Rechnen geschrieben. Nirgends sonst. Einer der Gründe, warum unsere Omis und Opis nach nur acht Jahren Schulzeit gut in Rechtschreibung und Rechnen waren und auch über eine Menge Sachkenntnisse in Erd- und Heimatkunde, Tier- und Pflanzenkunde, in Technik (Jungen) und Nadelarbeit (Mädchen) verfügten. Kenntnisse über die biblische Schöpfungsgeschichte, die Oster- und Weihnachtsgeschichte vervollständigte die Bildung. Geschichte etwa wurde ebenso wie Latein, Physik oder Chemie nur an Gymnasien unterrichtet. Insgesamt ist die Testkultur eine Erfindung der kompetenzorientierten Pädagogik.
Religionsunterricht hatte und hat eine ganz andere Funktion - siehe Beitrag von Msane.
 

EnRetard

Well-Known Member
Was ich meine ist folgendes:
Wenn man, wie die meisten, die sich in diesem thread dazu positioniert haben, überhaupt gegen Religionsunterricht an Schulen ist, dann fällt darunter auch der islamische Religionsunterricht, der dort nicht stattfinden sollte.
Ich bin für Religionskunde, nicht für Glaubenslehre der Kirchen/Religionsgemeinschaften. Weder für Christen noch für Muslime. Aber da die Landesverfassung nun mal Religionsunterricht vorsieht, ist nicht einzusehen, warum die Muslime davon ausgenommen sein sollten.


Wenn man umgekehrt von der Tatsache ausgeht, daß nach GG 7(3) der Religionsunterricht an allen öffentlichen Schulen (mit Ausnahme der bekenntnisfreien Schulen) im Rahmen eines ordentliches Lehrfachs erteilt wird, dann müssen wir uns damit beschäftigen, ob der Islamunterricht ein Regelfach wird oder nicht. Dies hat das Oberverwaltungsgericht in Münster abgelehnt, aus den oben genannten Gründen (das Fach repräsentiere keine feststehende Religionsgemeinschaft und dessen Betreuung könne nicht einer ausländischen staatlichen Behörde unterstellt werden).

Das Oberverwaltungsgericht NRW hat über die Klagen von Islamrat und Zentralrat der Muslime entschieden. Ditib hat sich der Klage nicht angeschlossen. Daher wurde auch nicht über die Eignung der Ditib oder ihre Anerkennung als Körperschaft entschieden. Letztere wurde für die beiden klagenden Verbände verneint.
 

EnRetard

Well-Known Member
Du weißt schon, daß in Deutschland nur die Koranschulen im Hinterhof wirken?
Einer der Gründe, warum u. a. auch DITIB den Islamunterricht in staatlichen Schulen besser aufgehoben sieht als die bessere Alternative. Daß sich DITIB mehr Einfluß auf die Ausbildung der islamischen Religionslehrer wünscht, ist verständlich, kollidiert aber mit dem akademischen Selbstverständnis der gegenwärtigen Lehrstuhlinhaber.
Es handelt sich genau genommen um eine Auseinandersetzung von DITIB mit dem Institut für Islamwissenschaft der Uni Münster.
Auch hier gilt: auf die Ausbildung der Religionslehrer an staatlichen Universitäten haben die Kirchen maßgeblichen Einfluß. Aber: DITIB ist keine Kirche, auch keine vergleichbare Körperschaft (wie etwa ein Kalifat ohne Staat, aber mit "Regierungssitz").
Ditibs Mitgliedschaft im Beirat ist suspendiert. Die sind erstmal raus.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Na ja ob die katholische Kirche eine einheitliche Glaubensgemeinschaft ist.
Selbst in China wird die Messe so zelebriert wie in Bottrop. Genauso.
Bei den Protestanten gibt es schon erhebliche Unterschiede. Als einheitliche Glaubensgemeinschaft gelten in Deutschland nur die Lutheraner. Es gibt z. B. keinen pietistischen oder baptistischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen, obgleich es Pietisten und Baptisten gibt. Die gehen dann zusammen mit den Muslimen, Hindus, Buddhisten, Orthodoxen und Juden in den Ethik-Unterricht.
Dieses Religionsgemeinschaftsargument des OVG ist ziemlich löchrig. Danach gelten ja nur Katholiken und Lutheraner als Religionsgemeinschaft. Und das stimmt so einfach nicht.
Ich könnte mir vorstellen, daß die Sache noch vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelt wird, allerdings nicht von DITIB zur Klage gebracht.
 

EnRetard

Well-Known Member
Selbst in China wird die Messe so zelebriert wie in Bottrop. Genauso.
Bei den Protestanten gibt es schon erhebliche Unterschiede. Als einheitliche Glaubensgemeinschaft gelten in Deutschland nur die Lutheraner. Es gibt z. B. keinen pietistischen oder baptistischen Religionsunterricht an staatlichen Schulen, obgleich es Pietisten und Baptisten gibt. Die gehen dann zusammen mit den Muslimen, Hindus, Buddhisten, Orthodoxen und Juden in den Ethik-Unterricht.
Dieses Religionsgemeinschaftsargument des OVG ist ziemlich löchrig. Danach gelten ja nur Katholiken und Lutheraner als Religionsgemeinschaft. Und das stimmt so einfach nicht.
Ich könnte mir vorstellen, daß die Sache noch vor dem Bundesverwaltungsgericht verhandelt wird, allerdings nicht von DITIB zur Klage gebracht.
Du bist katholisch, woll?
Die evangelischen Landeskirchen in Deutschland sind teils lutherisch, teils refomiert und oft sind sie uniert, wie zum Beispiel die Evangelische Kirche von Westfalen. In manchen Städten dort gibt es eine (traditionell) lutherische Kirche und eine (traditionell) reformierte, auch im Raum Dortmund. Um die Sache noch komplizierter zu machen, es gibt in Deutschland lutherische Kirchen, die der EKD angehören und solche die ihr nicht angehören und theologische und liturgische Unterschiede gibt es auch, von lutherischen Kirchen in anderen Ländern gar nicht erst zu reden.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Du bist katholisch, woll?
Die evangelischen Landeskirchen in Deutschland sind teils lutherisch, teils refomiert und oft sind sie uniert, wie zum Beispiel die Evangelische Kirche von Westfalen. In manchen Städten dort gibt es eine (traditionell) lutherische Kirche und eine (traditionell) reformierte, auch im Raum Dortmund. Um die Sache noch komplizierter zu machen, es gibt in Deutschland lutherische Kirchen, die der EKD angehören und solche die ihr nicht angehören und theologische und liturgische Unterschiede gibt es auch, von lutherischen Kirchen in anderen Ländern gar nicht erst zu reden.
Eben. Deshalb suckt ja das Argument des OVG.
 

EnRetard

Well-Known Member
Heterogenität als Ablehnungsgrund allein ist tatsächlich etwas wenig.

Aber das Gericht bemängelt, die Autorität der Verbände reiche nicht bis hinunter in alle Moscheegemeinden. Was die evangelische Kirche betrifft, kann ich mich nicht erinnern, dass die Religionslehrerausbildung und die Inhalte des Religionsunterricht jemals zu ernsthaften Konflikten innerhalb der Kirche, zwischen Entscheidungsgremien, theologischen Fakultäten und Gemeinden, geführt hätten. Bei den Islamverbänden kommt noch etwas anderes dazu: Sie vertreten den traditionellen, legalistischen Regel-und-Strafe-Islam, sind aber selbst keine theologischen Autoritäten.
 

Zepelin

Well-Known Member
Den evangelischen Religionsunterricht habe ich in meiner Schulzeit immer wie folgt erlebt - in der Grundschule haben wir gebastelt oder Bilder ausgemalt.

In Katholischen Schulen wurden Tests geschrieben.
Es ging um Fragen vom alten und neuen Testament, Von der Schöpfungsgeschichte bis Abraham, Geschichte von Moses , Elias , und von Israel, dann das Leben von Jesus bis zur Bergpredigt und die ganzen Heiligen bis zur Neuzeit.

Vielleicht ist es ja bei euch anders abgelaufen,ich hatte zu meiner Schulzeit leider kaum Kontakt zu Evangelischen
Schülern.
 

sommersonne

Well-Known Member
Du bist katholisch, woll?
Die evangelischen Landeskirchen in Deutschland sind teils lutherisch, teils refomiert und oft sind sie uniert, wie zum Beispiel die Evangelische Kirche von Westfalen. In manchen Städten dort gibt es eine (traditionell) lutherische Kirche und eine (traditionell) reformierte, auch im Raum Dortmund. Um die Sache noch komplizierter zu machen, es gibt in Deutschland lutherische Kirchen, die der EKD angehören und solche die ihr nicht angehören und theologische und liturgische Unterschiede gibt es auch, von lutherischen Kirchen in anderen Ländern gar nicht erst zu reden.
Da hätte ich nun mal gern gewußt ob Jesus das alles so gewollt hätte, von Gott ganz zu schweigen.
Es wäre schön wenn man mal nachfragen könnte.
 
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