Istanbul, bütün hislerim hepsi sende

Kedi08

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Nach ungefähr 3 Stunden Ritt über die Autobahn erreichten wir Berlin. In der Zwischenzeit hatte Netti schon ein paar Mal ganz aufgeregt angerufen, um in Erfahrung zu bringen, wann wir wohl ankommen. Denn sie, Erwin und Domi sollten unsere erste Station sein.
Schließlich hatte Netti zur Feier des Tages sogar Gardinen gekauft und aufgehängt :shock:, während Erwin seit Stunden küchenbeschürzt (und hoffentlich noch mit was drunter :shock:) am Herd stand. Sogar Domi war aufgeregt...na, und ich erst. Endlich würde ich meine Netti mal in die Arme schließen. Bislang hatten uns ja viel zu viele Kilometer Entfernung davon abgehalten.

Was soll ich sagen? Das war ein ganz super zauberhafter wundervoller Abend. Ich hatte mittlerweile genau den richtigen Hunger entwickelt, um das wirklich köstliche Essen, das Erwin uns gezaubert hatte, restlos zu verspachteln. Das war genau die richtige Einstimmung für den Urlaub. Auch sonst kann ich nur guten Gewissens bestätigen, dass Erwin wirklich ein sehr netter und sympathischer Mensch ist, der mit Netti ein tolles Paar abgibt. Und auch von Domi kann ich nur Gutes berichten. Klasse Bengel...würde sich prima mit meinem verstehen. Aber das holen wir noch nach.

Leider mussten wir uns viel zu früh verabschieden, denn am nächsten Morgen um 4.00 Uhr hieß es: raus aus den Federn.

Bei Desi in der Wohnung angekommen, schlürften wir zur Feier des Tages erst mal ein Gläschen Prosecco. Serefe...:lol:

Dann teilte mir Desi so ganz nebenbei mit, dass sie in der ganzen Aufregung noch eine völlig unwesentliche Kleinigkeit nicht geschafft hätte: Kofferpacken... Ja, nee, is klar. Is ja auch erst halb Elf und der Flieger geht in ein paar Stunden.

Was soll's...Desi hatte mir ein gemütliches Bettchen bereitet, in das ich dann auch völlig erledigt reinsank. Ich glaub, ich hab noch eine alte Folge Tatort geguckt, bis ich irgendwann hinüberschlummerte. Um sodann pünktlich wach zu werden...
 

Kedi08

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Samstag, 10.04.2010 / Tag 1

Nach einer viel zu kurzen Nacht, einer erfrischenden Dusche und einem dampfenden Käffchen ging es los. Alle Nachbarn nahmen an unserem Schicksal teil, denn einer kleinen, halben Portion wie mir ist es nur schwer möglich, einen schweren Koffer aus dem 4. Stock lautlos durch das Treppenhaus zu befördern. Im Auto lassen wollten wir ihn am Vorabend nicht, denn nach Desi's Schilderung scheint Berlin ein gefährliches Pflaster zu sein. Nachdem ich also morgens um 5.15 Uhr mit lautem Rumpeln am Hauseingang angekommen war, ahnte auch der letzte Nachbar, dass hier ein größeres Projekt in Gang war.

Wir fuhren mit dem Taxi zum Flughafen und checkten ein. Ich musste schnell feststellen, dass meine letzten Flugerfahrungen viel zu lange zurücklagen. Eigentlich dachte ich ja, es wäre schlau eine möglichst niedrig angesetzte Hüft-Jeans anzuziehen, damit beim Sitzen nichts kneift am Bauch. Warum hatte mir keiner gesagt, dass ich sowohl in Berlin, als auch in Zürich beim Umsteigen dauernd bei der Sicherheitskontrolle meinen Gürtel rausnehmen musste?
Ich warnte Desi vor, falls ich irgendwann mal nicht mehr neben ihr wäre, möge sie mich vom Boden aufsammeln. Dann wäre ich nämlich mit Sicherheit nur lang hingeschlagen, weil mir die Hose irgendwo jenseits der Kniekehlen gerutscht ist.:-?

Aber ich überlebte auch dies sturzfrei. Beim Landeanflug auf Zürich dachte ich erstmal, wir hätten uns verflogen. Die Stadt hatte ich mir anders vorgestellt. Wir überflogen nur hässliche Ghettos und wären nicht zumindest ein paar begrünte Hügel zu sehen gewesen, die ich als Flachlandtiroler durchaus als Berge betiteln würde, wären mir ernste Zweifel gekommen. Als wir dann auf den Weiterflug nach Istanbul warteten, kam langsam echtes Urlaubsfeeling auf. Die ersten Askims versammelten sich, zumindest die Optik stimmte also schon mal.

Flug und Bordservice von Swiss-Air waren übrigens sehr angenehm. Das nur mal am Rande miterwähnt. Kann man gut mit fliegen.

Mittags gegen 14.00 Uhr Ortszeit erreichten wir endlich, endlich Istanbul. Ich hatte einen völlig überfüllten Flughafen erwartet, schließlich waren wir nicht in Klein-Kleckersdorf. Aber zu unserer Überraschung war es relativ leer und so dauerte die eigentliche Einreise und die Gepäckabholung nicht sehr lange. Das Hotel hatte uns einen Fahrer geschickt, der uns abholte. Der Mann sah seriös aus, das Auto auch. Und los ging die Fahrt zum Hotel.

Wir waren schon mal schwer angetan und kamen aus den Ahs und Ohs gar nicht mehr raus. Was für ein Anblick! Die Sonne strahlte an dem Tag um die Wette. Als erstes fiel uns auf, wie grün und hübsch bepflanzt doch alles ist. Eine geradezu verschwenderische Tulpenpracht säumte jeden freien Fleck entlang der Straßen. Und überhaupt. So viele Parkanlagen hatte ich nicht erwartet. Und riesengroß teilweise...alles so sauber und gepflegt. Ich muss schon sagen, das macht einen sehr positiven Eindruck auf Besucher. Unsere Laune wurde immer besser, falls das überhaupt ging. Mal sehen, was uns im Hotel erwartete.

Außer, dass das Zimmer ziemlich klein war, waren wir sehr angenehm überrascht. Sehr nett, sehr hübsch, sehr sauber. Vor allem das Badezimmer war für den Preis schon richtig luxuriös. Alle Gruselgeschichten, die ich bis dahin über türkische Badezimmer gehört hatte, bestätigten sich so gar nicht.

Hier sind schon mal ein paar Fotos von der Fahrt vom Flughafen zum Hotel, den Platz vor unserem Hotel und den Blick von der Dachterrasse (wo sich eine Bar befindet) auf den Bosporus.

Fortsetzung folgt, aber wahrscheinlich erst Freitag. Morgen muss ich lange arbeiten.:wink:
 

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Kedi08

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Sorry, ich hatte tagelang Probleme mit meinem Internet. Zufall oder nicht, aber seit dem Totalausfall bei Kabel Deutschland lief sogar auf der Arbeit das Internet nicht richtig. Egal...hier geht es weiter:

Wir packten nur das Nötigste aus unseren Koffern, denn uns zog es hinaus in den Bosporus-Frühling. Das Wetter war fantastisch. Strahlend blauer Himmel, angenehm warm und eine leichte Brise vom Meer. Also zogen wir uns etwas Leichtes an und machten eine erste Erkundungstour durch die kleinen Straßen.
Desi brauchte genau drei Geschäfte, dann hatte sie das Objekt ihrer Begierde erspäht, das sich noch wie ein roter Faden durch die komplette Urlaubswoche ziehen sollte. Nein, kein Kerl…eine Lampe sollte es sein. :lol: Kugelrund mit weißem, geschliffenem Glas. Kein Tag sollte vergehen, an dem nicht irgendwelche Verkäufer auf die Leiter gescheucht wurden, um Lampen abzuhängen und zu präsentieren. Preise wurde verglichen, der Schliff des Glases begutachtet, die Fassung inspiziert, Farben und Muster beurteilt, der Transport überlegt. Irgendwann musste sich das rumgesprochen haben. Wahrscheinlich hingen schon unsere Fahndungsfotos aus, denn ich sah einige Ladeninhaber verdächtig schnell ihre Rollläden runterfahren, sobald wir um die Ecke bogen. Gekauft wurde am Ende übrigens keine Lampe.

Und ich war nicht viel besser. Da meine Mutter während der Urlaubswoche Geburtstag hatte, wollte ich ihr dort ein Geschenk kaufen. Auch, wenn viele es für typischen Touristenkitsch halten, aber ich wusste, dass sie sich über einen Pashmina-Schal sehr freuen würde. So eine gigantische Auswahl an Farben und Mustern hatte ich allerdings nicht erwartet. Also…gleiches Programm wie bei Desi’s Lampe. Nur, dass meine Verkäufer ständig mit ausgebreiteten Armen vor mir standen, während wir bei Desi’s eine erstaunliche Auswahl an knackigen Hintern zu sehen bekamen. 8)

Wir setzten unseren Spaziergang noch eine Weile fort und waren immer begeisterter von der schönen Altstadt. Doch irgendwann meldete sich unser Magen. Unten am Wasser fanden wir bald ein sehr schickes Restaurant mit Außenterrasse im Obergeschoss. Genau richtig für unseren ersten Schmaus unter türkischer Sonne. Es war mittlerweile später Nachmittag und wir mussten schnell feststellen, dass die noch eben so strahlende Sonne recht trügerisch war. Der Wind wurde immer kühler und als die Sonne hinter der Hauswand verschwunden war, waren wir wieder genau das, als was man uns in Deutschland verabschiedet hatte: blasse, mal wieder völlig falsch angezogene Touristinnen, denen die blauen Lippen nur so aufeinander klapperten. Offensichtlich war unser Anblick nichts Neues für die Kellner, denn sie reichten uns milde lächelnd ein paar Wolldecken. Wenigstens beim Bezahlen konnten wir die Schmach wieder rausreißen. Selbstverständlich bezahlten wir nicht „Alman usulü“, sondern hatten vorher ausgemacht, dass wir uns einfach täglich abwechseln würden.

Der Tag war lang und wir kehrten nach dem Essen zurück ins Hotel. Auf der Dachterrasse erwartete uns ein traumhafter Sonnenuntergang. Wir genehmigten uns noch einen Schlummertrunk und suchten dann recht zeitig unsere Betten auf. Hach, war das gemütlich. Wir hatten zwei kuschelige Einzelbetten und genau in der Mitte der gegenüberliegenden Wand hing der Fernseher. Neben diversen türkischen und englischsprachigen Sendern gab es RTL. Na, was will man mehr. Köstlich amüsiert haben wir uns allerdings gleich im ersten Werbeblock. Denn was wir dort gesendet bekamen, war RTL Schweiz. Einfach herrlich, wie ein nacktes Hühnchen im Plastikbeutel mit Maggi-Würzmischung zubereitet wird…auf Schwyzerdütsch. Geht gar nicht…
Langsam fielen mir die Augen zu und ich schlummerte hinweg. Noch nicht wissend, dass bald die härteste Nacht meines Lebens folgen sollte. Ich wahrsten Sinne des Wortes. :roll:
 

Kedi08

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Die folgende Story schreibe ich mit ausdrücklicher Genehmigung von Desi. Ich wollte es eigentlich aus Rücksichtnahme unter den Tisch fallen lassen. Aber Desi versicherte mir mehrfach, dass sie dazu gehört. Nun gut.

Desi hatte mich gewarnt. Sie schnarcht gelegentlich. Wann und warum, weiß sie auch nicht so genau. Aber gelegentlich kommt es halt vor. So die Aussagen ihrer Mitmenschen, die schon in einem Zimmer mit ihr nächtigen durften. Kann man nichts gegen tun. Und ich sollte keine Hemmungen haben, sie dann einfach anzuschubsen. Na gut, würde ich doch glatt machen. Schließlich hatte ich unzählige Nächte neben meinem Ex-Mann überlebt, der so infernalisch laut geschnarcht hat, dass ich ihm einen nicht unerheblichen Teil des Waldsterbens zuschreibe. Doch Desi toppte das alles noch um Längen. :shock:
Sowas habe ich noch nie erlebt. Ich drehte und wendete sie in dieser Nacht öfter, als einen Dönerspieß. Doch es war nichts zu machen. Unglaublich, dass sie selber dabei nicht aufwachte. Ganz gruselig waren dazu ihre Atemaussetzer. Irgendwann war es mir lieber, wenn ich sie schnarchen hörte. Dann wusste ich wenigstens, dass sie noch lebte. Doch so bekam ich natürlich selber keinen Schlaf. Und den brauchte ich dringend. Ich schlich ins Badezimmer und begutachtete die Bodenfläche. Hmmm…wenn ich die Beine etwas anwinkeln würde, passte ich unter’s Waschbecken ohne den Kopf am Klobecken einknicken zu müssen. Nur in dieser Lage bestand eine reelle Chance, nicht von Desi erschlagen zu werden, falls diese plötzlich die Badezimmertür aufstoßen sollte, nicht wissend, dass ich dort nächtige. Jupp…so konnte es gehen. Da die Matratze zu groß war, sammelte ich unsere Tagesdecken ein und baute mir daraus ein Lager auf den Bodenfliesen. Mangels Ohrstöpsel, die ich sowieso nicht gut vertrage, stopfte ich mir zerrupfte Abschminkpads in die Ohren. Denn Desi’s Sägewerk machte auch vor der geschlossenen Tür nicht halt. Dann rollte ich mich halb unter dem Waschbecken zusammen und schlief endlich ein. :-?

Nach einigen Stunden Schlaf wachte ich mit einem unangenehmen Schmerz auf. Oh je, der harte Boden. Ich brauchte dringend eine neue Hüfte. Doch plötzlich setzte ich mich auf und lauschte. Zu hören war…nichts. Oh Gott…Desi…ich hör nix mehr. Was hatte das zu bedeuten? Völlig skrupellos beschloss ich, das nach dem Frühstück zu klären. Erst mal zurück auf meine weiche Matratze. Welch eine Wohltat für die Knochen. Und Desi hielt auch durch. Kein Mucks war zu hören. Ich war fast wieder eingeschlafen, da riss mich ein bis dahin noch unbekanntes Geräusch wieder hoch. Wie lange hatte ich gespannt darauf gewartet und mich gefreut. Doch nach dieser Nacht dachte ich spontan nur noch eins: Schnauze…ich will schlafen. Dafür entschuldige ich mich an dieser Stelle öffentlich und in aller Form beim eigentlich doch so wohlklingenden Muezzin. Ich schwöre, ich habe seinen Ruf den Rest des Urlaubs wirklich genossen.:oops::redface:

Desi’s Entsetzen am nächsten Morgen war riesengroß. Sie tat mir total leid, schließlich konnte sie doch nichts dafür. Woher sollte sie auch wissen, dass ihr anscheinend nie die volle Wahrheit über ihr Schnorchelproblem gesagt wurde? Immer wieder schüttelte sie ungläubig den Kopf, als sie die Bodenfläche betrachtete, auf der ich genächtigt hatte. Uns beiden war klar, dass eine Entscheidung her musste. Ich brauchte ja schließlich auch meinen Schlaf. Und für Desi konnte es auch nicht grade erholsam sein, ständig über die Matratze gerollt zu werden. So fragte sie nach dem Frühstück nach einem Einzelzimmer. Doch es gab keins. Nur ein Doppelzimmer, das man ihr zu einem vergünstigten Preis überlassen wollte. Trotzdem noch recht teuer. Gleich neben unserem Hotel gab es jedoch noch ein Best Western mit einem Low Cost Zimmer. Einfach, aber ausreichend, denn Desi wollte ja nur zum Schlafen rübergehen. Ich hatte zwar irgendwie ein schlechtes Gewissen, aber es nützte ja nichts. Und so starteten wir in den Tag.
 

Kedi08

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Sonntag, 11.04.2010 / Tag 2

Wir hatten schon am Vorabend beim Essen beschlossen, dass wir den heuten Tag mit dem Besuch der „Sultanahmet-Moschee“ und der „Aghia Sofia“ beginnen wollten. Viele Sehenswürdigkeiten sind nämlich montags geschlossen und wir hatten ja noch einiges im Programm. Wenn man in der Altstadt von Istanbul wohnt, ist es überhaupt kein Problem, viele Sehenswürdigkeiten zu Fuß zu erreichen. Gerade so taucht man auch immer wieder in den Flair der Stadt ein. Das Wetter spielte an diesem Tag nicht so mit. Der Himmel war relativ bedeckt und der Wind recht frisch. Das war nicht ganz unpraktisch, denn so konnten wir ohne großes Schwitzen unsere Tücher umlegen, mit denen wir uns auf jeden Fall beim Betreten der Moscheen bedecken wollten. Da waren wir uns einig. Auch, wenn es für uns als Nicht-Muslima keine Pflicht war. Wir sehen das als eine Geste des Respektes.
Desi hatte die Stadtkarte dabei, auf der uns unser Hotelmanager alles Wichtige eingezeichnet hatte. Ich hatte dafür den Hardcore-Pons in der Tasche, falls ich mal verloren gehen würde. Schließlich spreche ich nur ein paar türkische Sätze, die man für einen Strandspaziergang braucht, aber nach dem Nachhauseweg fragen sah schon schlechter aus.

Die Sultanahmet-Moschee, auch bekannt als Blaue Moschee. Ihre Außenfassade wirkt nur aus der Entfernung richtig. Besonders von unserer Dachterrasse hatten wir abends immer einen wundervollen Blick auf die Minarette. Steht man direkt davor, wirkt sie doch eher bescheiden, weil man ihre ganze Schönheit so gar nicht mit einem Blick erfassen kann. Bevor wir die Moschee betraten, war ich schon schwer beeindruckt. Kein Eintritt, aber trotzdem Service. Von einer großen Rolle konnte man sich Tüten abreißen, um die ausgezogenen Schuhe bequemer mit sich tragen zu können. Auch eine Reihe von Ablagefächern standen zur Verfügung. Wir nahmen unsere Schuhe jedoch mit rein. Vorher hatten Desi und ich uns gegenseitig geholfen, unsere Tücher umzulegen und die Haare so gut es ging zu verbergen. Nicht nur beim Betreten dieser Moschee, sondern auch später noch stellten wir immer wieder fest, dass es durchaus lohnt, sich den Gepflogenheiten des Landes anzupassen. Geschützt vor neugierigen Blicken lässt sich die wunderbare Atmosphäre viel besser und in Ruhe genießen. Aber das war nur unsere persönliche Wahrnehmung und jeder sollte das für sich entscheiden. Wenn man die Blaue Moschee betritt, hat man ein bisschen das Gefühl, in ein überdimensionales Wohnzimmer zu kommen. Dieser gigantische, rote Teppich auf dem gesamten Boden. Die vielen Lichter, die das Blau erst so richtig erstrahlen lassen. Und die Menschen dort. Eine ganz wundervolle Ruhe machte sich in unserem Inneren breit und wir blieben über eine Stunde dort drin. Sprachen kaum ein Wort und wenn, dann leise. Erfassten nur mit den Sinnen, was unzählige Reiseführer angekündigt hatten. Ich gehöre zu den Menschen, die sich in schönen Kirchen schon immer sehr wohl gefühlt haben. Und ich stellte fest, dass mich hier das gleiche wohlige Gefühl erfasste. Es ist völlig egal, im Haus wessen Gottes man sich befindet. Es ist ein Ort der Ruhe und des Friedens.

Nach einer ganzen Zeit lösten wir uns aus der Atmosphäre und beschlossen, die Moschee zu verlassen. Gleich nach der Ausgangstür spielte sich etwas Merkwürdiges ab. Ein Mann saß an einem Tisch, vor sich einer große Sammelbox für Geld. Während wir uns die Schuhe anzogen, gingen viele Leute an uns vorbei zu dem Mann. Immer, wenn ihm jemand Geld gab, erhielt er dafür ein paar Tickets. Aber wofür? Verkaufte er dort etwas? Vielleicht kleine Ansichtskarten oder Bilder? Wir wollten natürlich auch Geld dalassen, denn es war klar, dass diese Einnahmen zum Erhalt und Betrieb der Moschee gedacht waren. Ich gab dem Mann etwas Geld und erhielt ebenfalls meine Tickets. Nun war ich aber gespannt…und staunte nicht schlecht. Das waren vorgefertigte Spendenbescheinigungen auf denen schon feste Beträge aufgedruckt waren. Soviel Geschäftstüchtigkeit habe ich noch nie gesehen. Ob die Leute ohne diese Tickets weniger spenden würden? Kaum zu glauben. Jedenfalls freue ich mich schon auf das blöde Gesicht von meinem Sachbearbeiter beim Finanzamt, wenn ich mit der nächsten Steuererklärung meine türkischen Spendenbescheinigungen einreiche. :lol:

Nach den Eindrücken in der Moschee mussten wir uns erstmal wieder sammeln, um in die Realität zurückzukehren. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich noch mehr verschlechtert. Der Himmel war grau bewölkt und der Wind kalt und böig. Wir beschlossen, für den Rest des Tages zu konvertieren. :biggrin: Soll heißen, wir behielten unsere Tücher um, da uns schlagartig der praktische Sinn zum Schutz von Ohren und Nebenhöhlen klar wurde. Deswegen habe ich also noch nie eine Türkin mit Schnupfen gesehen.
 
G

Gast

Guest
AW: Istanbul, bütün hislerim hepsi sende

danke süsse, dass du angefangen hast zu schreiben. ich bin gerade mal eine woche zurück und komme zu nix. meine schwester und ihr mann durften auch im urlaub meine nächtliche musik bewundern.........und ganz im gegensatz zu dir, haben sie flaschen, obst und kissen nach mir geschmissen!!!

das ist sooooooooooooo peinlich, aber ich geh dann bald ins schlaflabor, um das zu klären.:icon_eyecrazy: (gesundheitstipss bitte per PN, nicht hier!)

sorry, sorry, sorry kedi!!!
 

hayalım_var

Gesperrt
AW: Istanbul, bütün hislerim hepsi sende

Wıe kann man denn dıe angehängen Fotos von Beitrag 22 anschauen??? Wenn ich nicht eingeloggt bin, sehe ich die Anhänge, kann sie aber nicht öffnen. Wenn ich eingeloggt bin, kann ich die Anhänge nicht mehr sehen, folglich auch nicht anklicken??
Was mache ich falsch????
 

Kedi08

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AW: Istanbul, bütün hislerim hepsi sende

Wıe kann man denn dıe angehängen Fotos von Beitrag 22 anschauen??? Wenn ich nicht eingeloggt bin, sehe ich die Anhänge, kann sie aber nicht öffnen. Wenn ich eingeloggt bin, kann ich die Anhänge nicht mehr sehen, folglich auch nicht anklicken??
Was mache ich falsch????

:shock: Du hast Recht, sie sind weg. Habe ich noch gar nicht gemerkt. Wenn man ausgeloggt ist, dann ist das normal. Nur für eingeloggte User sind Fotos sichtbar, aber jetzt sind sie alle weg. Ich wollte eigentlich noch mehr Fotos reinstellen, aber jetzt frage ich erstmal Turgay. Danke für den Tipp...
 

Kedi08

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AW: Istanbul, bütün hislerim hepsi sende

danke süsse, dass du angefangen hast zu schreiben. ich bin gerade mal eine woche zurück und komme zu nix. meine schwester und ihr mann durften auch im urlaub meine nächtliche musik bewundern.........und ganz im gegensatz zu dir, haben sie flaschen, obst und kissen nach mir geschmissen!!!

das ist sooooooooooooo peinlich, aber ich geh dann bald ins schlaflabor, um das zu klären.:icon_eyecrazy: (gesundheitstipss bitte per PN, nicht hier!)

sorry, sorry, sorry kedi!!!

Ach Puppe, entschuldige dich noch nicht immer. Ich ziehe den Hut vor dir, dass ich das überhaupt hier verwenden durfte. Und nimm es mal positiv. So weißt du wenigstens endlich, dass die Sache ernst ist und kannst was dagegen tun. Deine Gesundheit ist mir echt wichtiger, als ein weiches Bett. :wink:
 
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