Mir hat sich eingeprägt, als ich wieder einmal im Aachener Dom stand und ich auf einmal den Eindruck hatte: Ich stehe ja gar nicht in einer Kirche. Ich stehe in einer Moschee! – Also, spätere Anbauten mal weggedacht.
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Tatsächlich. Ich stehe in einer Mini-Hagia-Sophia. Die Hagia Sophia war Vorbild aller christlichen Sakralbauten, bis dann Romanik, Gotik, Renaissance, Barock ... kamen. Und eben nicht nur der Moscheen bis heute. Und darum gehört sie nicht mehr nur Muslimen, aber auch nicht mehr den Christen, die Muslime haben sie erfolgreich adoptiert.
Eigentlich, so wurde es hier vorgeschlagen, sollte tatsächlich dort das Freitagsgebet stattfinden und die Sonntagsmesse. Denke aber, gerade die orthodoxen Ikonen (Heiligenbilder) werden bei Muslimen zu Recht Anstoß erregen, genießen sie doch religiöse Verehrung (Bilderverbot). Also so belassen, wie es ist, aber individuell dort beten sollte man wieder dürfen.
Und dann hat dieser Bau noch den genialen, interkonfessionellen Namen „Heilige Weisheit“. „Dreifaltigkeitskirche“ wäre doof gewesen, aber Ayasofya, das konnten die Osmanen guten Gewissens übernehmen.