Dies halte ich fuer eine sehr gewagte These so das ich fragen muss, wie man zu solch einer kommen kann.
Das ist ganz einfach: bei der Verteilungsungerechtigkeit ist das gesamtgesellschaftlich oder ökonomisch erwirtschaftete Vermögen zugrunde zu legen, und zu betrachten, wofür dieses aufgewendet wird bzw. wo es anteilig landet. Vor kurzem gab es etwa die Meldung, dass in Deutschland (also einem der fortschrittlichsten und reichsten Länder der Welt) die 40 reichsten Haushalte mehr Vermögen besitzen als die ärmere Hälfte der Bevölkerung. So ein Ungleichgewicht gab es nirgendwo zu keinem Zeitpunkt der Geschichte.
Es ist zwar richtig, dass früher die Ärmsten weniger zum Leben gehabt haben mögen, aber die Reichsten dann immer noch nicht zwei bis fünf Millionen mal mehr abbekommen haben; es wurde eine solche Menge gar nicht erst erwirtschaftet, als dass sie bei irgendjemandem hätte landen können.
Was die Akkumulation von Macht betrifft, sind die technischen (und monetären) Möglichkeiten zugrunde zu legen, mit denen heutzutage militärische, polizeiliche, politische oder wirtschaftliche Macht ausgeübt werden kann. Auch hier kommt man ganz leicht zu der Einschätzung, dass kein Imperator und kein absolutistischer Herrscher je soviel Macht über die eigene Bevölkerung oder andere Länder hatte wie die mächtigsten Länder und multinationalen Konzerne heute.
Betrachte doch allein schon die letzten drei Jahrzehnte: die abhängig Beschäftigten konnten froh sein, wenn ihre Lohnerhöhungen gerade mal mit der Inflationsrate mithalten konnten, vielleicht durchschnittlich zwei Prozent im Jahr, im unteren Drittel gab es mit der Ausweitung des Niedriglohnsektors eher einen Rückgang. Während der durchschnittliche jährliche Vermögenszuwachs der vermögendsten Haushalte im mittleren bis oberen zweistelligen Bereich lag - krisenbereinigt. Was glaubst Du denn, wohin das führt?