Mal über Erdoğan plaudern

Zerd

Well-Known Member
Dies halte ich fuer eine sehr gewagte These so das ich fragen muss, wie man zu solch einer kommen kann.

Das ist ganz einfach: bei der Verteilungsungerechtigkeit ist das gesamtgesellschaftlich oder ökonomisch erwirtschaftete Vermögen zugrunde zu legen, und zu betrachten, wofür dieses aufgewendet wird bzw. wo es anteilig landet. Vor kurzem gab es etwa die Meldung, dass in Deutschland (also einem der fortschrittlichsten und reichsten Länder der Welt) die 40 reichsten Haushalte mehr Vermögen besitzen als die ärmere Hälfte der Bevölkerung. So ein Ungleichgewicht gab es nirgendwo zu keinem Zeitpunkt der Geschichte.

Es ist zwar richtig, dass früher die Ärmsten weniger zum Leben gehabt haben mögen, aber die Reichsten dann immer noch nicht zwei bis fünf Millionen mal mehr abbekommen haben; es wurde eine solche Menge gar nicht erst erwirtschaftet, als dass sie bei irgendjemandem hätte landen können.

Was die Akkumulation von Macht betrifft, sind die technischen (und monetären) Möglichkeiten zugrunde zu legen, mit denen heutzutage militärische, polizeiliche, politische oder wirtschaftliche Macht ausgeübt werden kann. Auch hier kommt man ganz leicht zu der Einschätzung, dass kein Imperator und kein absolutistischer Herrscher je soviel Macht über die eigene Bevölkerung oder andere Länder hatte wie die mächtigsten Länder und multinationalen Konzerne heute.

Betrachte doch allein schon die letzten drei Jahrzehnte: die abhängig Beschäftigten konnten froh sein, wenn ihre Lohnerhöhungen gerade mal mit der Inflationsrate mithalten konnten, vielleicht durchschnittlich zwei Prozent im Jahr, im unteren Drittel gab es mit der Ausweitung des Niedriglohnsektors eher einen Rückgang. Während der durchschnittliche jährliche Vermögenszuwachs der vermögendsten Haushalte im mittleren bis oberen zweistelligen Bereich lag - krisenbereinigt. Was glaubst Du denn, wohin das führt?
 

eruvaer

Well-Known Member
Masern hinterlassen lebenslange Immunität. Wenn man sie denn übersteht, dann war's das. Wieder einholen können einen die Windpocken, in Gestalt der Gürtelrose - Herpes Zoster -. Sehr gruselig.
Hatte eine Freundin der Familie gerade erst. Am Kopf. Es war nicht sicher ob sie überlebt und ob ihr Gehirn das unbeschadet überstehen würde. Ist zum Glück alles noch mal gut ausgegangen. Wirklich sehr gruselig!
 

Skeptiker

Well-Known Member
Zuerst moechte ich mich ueber die Kuerze der Antwort entschuldigen, aber um wirklich adequat antworten zu koennen, muss ich rechergieren. Dies werde ich bei genuegend Zeit und Musse auch tun.

So ein Ungleichgewicht gab es nirgendwo zu keinem Zeitpunkt der Geschichte.

Ich wage zu widersprechen bzw diese These in Frage zu stellen. Ich bin der Meinung das es etliche Epochen in der Geschichte gab wo weniger Menschen/Entitaeten mehr hatten als die Haelfte der Bevoelkerung.

Es ist zwar richtig, dass früher die Ärmsten weniger zum Leben gehabt haben mögen, aber die Reichsten dann immer noch nicht zwei bis fünf Millionen mal mehr abbekommen haben; es wurde eine solche Menge gar nicht erst erwirtschaftet, als dass sie bei irgendjemandem hätte landen können.

Ebenfalls eine These die ohne genuegend Recherge und Belege nicht so einfach aufrechtzuerhalten ist. Sicher, das immaterielle Vermoegen ist ein Faktor der erst seit der industriellen Revolution stark zugenommen hat, das materielle, vor allem das Humanvermoegen, dafuer abgenommen. Ich moechte nur Sklaverei und Lehenwirtschaft erwaehnen.

Was die Akkumulation von Macht betrifft, sind die technischen (und monetären) Möglichkeiten zugrunde zu legen, mit denen heutzutage militärische, polizeiliche, politische oder wirtschaftliche Macht ausgeübt werden kann. Auch hier kommt man ganz leicht zu der Einschätzung, dass kein Imperator und kein absolutistischer Herrscher je soviel Macht über die eigene Bevölkerung oder andere Länder hatte wie die mächtigsten Länder und multinationalen Konzerne heute.

And again I beg to differ! Gerade die absolute weltliche Macht sowie die geistliche Macht waren in der Vergangenheit weit aus groesser und umfangreicher.


Das die soziale Marktwirtschaft in der Abwicklung begriffen ist will und kann ich nicht bestreiten. Nur die Entwicklung seit den 1980-ern zu betrachten und von da aus zu der Schlussfolgerung zu gelangen, es sei jetzt schlimmer bzw ungerechter als jemals in der Geschichte ist meines Erachtens fehlgeleitet.

Da kommst du drauf. Denk noch einmal darüber nach. Stimmt das Verhältnis von Arm und Reich in den westlichen Staaten dieser Erde und im Rest der Welt? Als einfachstes Beispiel.

Darum geht es doch gar nicht, sondern darum, ob es jetzt ungerechter ist als je in der Geschichte und da moechte ich widersprechen da ich allein schon die Verteilungungerechtigkeit der spaeten 1890-er/1910-er als groesser einstufe als die Heutige.

heute gibt es vermutlich eine einzige Person, die jedem Mensch der Welt ein entsprechend ausreichendes Grundeinkommen zahlen könnte o_O

Gab es in der Geschichte der Menschheit, meiner Meinung nach, schon oefters und extremer.
 

sommersonne

Well-Known Member
Darum geht es doch gar nicht, sondern darum, ob es jetzt ungerechter ist als je in der Geschichte und da moechte ich widersprechen da ich allein schon die Verteilungungerechtigkeit der spaeten 1890-er/1910-er als groesser einstufe als die Heutige.
Es gab damals sicher mehr arme Leute als heute, wobei man definieren muß was heute und damals als arm gelten soll. Allerdings gab es damals weniger so obszön reiche Leute wie heute, wenn man es nicht nur auf Deutschland bezieht.
 

Skeptiker

Well-Known Member
Es gab damals sicher mehr arme Leute als heute, wobei man definieren muß was heute und damals als arm gelten soll. Allerdings gab es damals weniger so obszön reiche Leute wie heute, wenn man es nicht nur auf Deutschland bezieht.
Eben... also war die Verteilungsungerechtigkeit frueher hoeher als heute, weil eben damals weniger mehr besaßen als heute und mehr Menschen arm waren. Eine Mittelschicht gab es kaum und Wechsel zwischen den Klassen de facto gar nicht.
 

santiago

Well-Known Member
https://www.tagesspiegel.de/politik...-JlogZ5efssmQVz1gNHv2Uivo32_dPwXoQRuwgzN-wVnQ

Soylu bezog sich auf die PKK. Aber im Zweifel dürfte alles als "PKK" definiert werden, was ihnen nicht passt.
Reisewarnung wurde noch mal verschärft. Auch All-inkl. Touristen aus allen Ländern ohne türk. Hintergrund und ohne politische Meinung zum Land, können jetzt noch ungehinderter verhaftet und prozesslos monatelang in TR- Gefängnisse gesteckt werden. Vielleicht richtet in ein paar Monaten die weitere Wirtschaftskrise und nochmaliger TL Währungszerfall, plus zusätzliche Inflation, dann etwas Bewegung im Land aus ?
 
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