Mal über Erdoğan plaudern

László

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Naja, das ist ein Honda-Problem, kein türkisches.

:confused::rolleyes:

Derzeit arbeiten noch 1100 Menschen in der Türkei an der Fertigung des Civic. 1100 Arbeitslose mehr, in der Mehrheit wohl Türken, stellen [Ironie /on] natürlich kein Problem für die Türkei [Ironie /off] dar.

In der gegenwärtigen Situation der Türkei, die sich bei gleichbleibend schlechter Entwicklung bis 2021 noch deutlich verschärft haben wird, stellt jeder Arbeitslose, der alimentiert werden muss, ein Problem dar. Und 1100 Arbeitslose eben ein mit dem Faktor 1100 multipliziertes Problem.
 

Alubehütet

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Sorry, was ich meinte, daß RTE hier mal nicht Schuld ist. Klar ist das ein Problem für die Türkei, aber kein von ihr gemachtes.
 

László

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Sorry, was ich meinte, daß RTE hier mal nicht Schuld ist. Klar ist das ein Problem für die Türkei, aber kein von ihr gemachtes.

Ausländische Unternehmen pflegen sich nur an Standorten niederzulassen, an denen politisch stabile und ökonomisch erfolgsversprechende Umstände herrschen. Beides ist in der Türkei nicht gegeben, das Land befindet sich am Rande eines Bürgerkrieges.

Das gegenwärtig vorherrschende politisch-ökonomische Klima in der Türkei ist einzig und allein der Regierung Erdoğan und der AKP geschuldet. Die Aussage, Erdoğan und „seine Türkei“ trügen hierfür keine Schuld, halte ich für sehr fragwürdig ... genau genommen sogar für falsch.
 

Alubehütet

Well-Known Member
@László Das Handelsblatt war hinter einer Paywall. Was ich anderen Artikeln entnahm, waren erst mal Honda-spezifische Probleme. In ihrer Liga gibt es ein Überangebot, darum geben sie auf und setzen auf Elektro. Kann sein, daß sie auch andere Werke hätten schließen können, aber aus den von dir genannten Gründen fiel ihre Wahl dann schließlich doch auf die Türkei. Finde ich keinen Beleg für.

Die Türkei erscheint als stabile Autokratie mit hervorragender Lage. Doof ist, wenn Du auf Partner vor Ort angewiesen bist, weil die jederzeit als angebliche Gülenisten abgesägt und durch Politbonzen mit null Ahnung ersetzt werden können. Aber wenn Du autark bist, ein großes eigenes Werk hast, stelle ich mir die Türkei nicht unkomfortabel vor. Die sinkende Lira macht Exporte noch günstiger. Aber das ist auch nur Spekulation.
 

László

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Sie schließen auch Werke in UK ... kommunizieren zwar, der Brexit sei nicht der Grund ... aber so manche Ehefrau erzählt ihrem Mann auch, dass die Migräne der Grund für ihre sexuelle Unlust sei ... nicht sein Bierbauch, dass er seine verschwitzen Socken im Bett anbehält und er Mundgeruch hat.

Autos, die in der Türkei gebaut werden, sind in erster Linie für den heimischen Markt bestimmt. Die Bauteile und -gruppen, die Werkstoffe, usw. usf. werden gegen US$ auf dem internationalen Markt eingekauft und fließen als $ in die Kostenrechnung ein ... während die Verkäufe in TL ihren Deckungsbeitrag liefern sollen. Ergo: die Bezugskosten erhöhen sich kontinuierlich, weil die heimische Währung verfällt, und die Verkaufserlöse bringen immer weniger Kostendeckung.

Was die angenommenen Exporte betrifft, so sie denn stattfinden, ist es unwahrscheinlich, dass eine derart volatile Währung wie die TL als Bezugsgröße für den Außenhandel herangezogen wird.
 

Alubehütet

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Aber die Herstellungskosten in TL sinken. Wenn in der Türkei produzierte Hondas in erster Linie für die Türkei produziert werden, leuchtet mir deine Argumentation ein. :)
 

Alubehütet

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Google hat mir gepetzt: 70% aller in der Türkei produzierten Autos werden exportiert. Honda hat für den Civic in Europa zwei Produktionsstätten: Die größere in Großbritannien, die kleinere in der Türkei. Ist schon so. Honda zieht sich zurück aus Europa, konzentriert sich auf Japan, baut sich neu auf.

Übrigens haben sie große Gewinne eingefahren vergangenes Jahr: Hauptsächlich mit Motorrädern in Indien und Vietnam.

Hürriyet schon im Februar dazu.
 
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