Belarus ist ein Motiv, Putin zu strafen, aber kein Motiv für Putin, Nawalny zu vergiften und dann in die Charité ausfliegen zu lassen, selbst dann nicht, wenn Nawalny auf der Seite der weißrussischen Opposition steht, wovon wohl auszugehen ist.
Mit Nawalny wird eine Menge gemixt: Pipeline, Belarus und amerikanischer Wahlkampf.
In Wirklichkeit wurde ein russischer Oppositioneller vergiftet, und dies gewiss nicht auf Anordnung von Putin, also vom inländischen Geheimdienst, oder auf die Anordung des Geostrategen Lawrow. Daher bleibt nur noch das Militär bzw. ein selbsternanntes nationales Paramilitär mit guten Kontakten zum Munitionsdepot.
Wie wir wissen, stammen auch in Deutschland eine Menge der bei Nazis sichergestellten Waffen aus Munitionsdepots der Bundeswehr. Warum sollte es in Russland anders sein?
Putins Problem ist, dass er nicht zugeben kann, dass die Rechtsnationalen ihm auf der Nase rumtanzen, weil das diese auch in der Außendarstellung stärken würde. Er ist in einer Zwickmühle, vielleicht in der größten, in der er je war.