Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

J

JoBuk

Guest
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

Dort steht im Zusammenhang mit Afghanistan übrigens auch:

"... Millionen Frauen und Männer [in Afghanistan] setzen ihre Hoffnung in uns!"

Nach der letzten Erhebung in 2007/2008 lebten in Afghanistan ca. 32. Millionen Menschen. Heute dürften es eher weniger sein. Zieht man die wahrscheinlich eher unpolitischen Kinder ab müssten ein erheblicher Anteil der Übrigen ihre Hoffnungen ausgerechnet auf Deutschland fokusieren. Immerhin gibt es ja nachweislich auch eine Menge Afghanen, die lieber keine Amerikaner und amerikanische Verbündete im Land hätten.

Da halte ich seine Aussage doch für eine ordentliche Selbstüberschätzung.

Ich überlege derzeit, hier vielleicht ein eigenes Westerwelle Thema zu erstellen.

Ich hab auch schon einen Titel:

WESTI WATCH
 
J

JoBuk

Guest
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

Ach, und im Zusammenhang mit den arbeitenden Menschen, die angeblich weniger verdienen als Hartz IV Empfänger (siehe "fehlender Arbeitsanreiz), hier noch ein interessanter Link:

Mit Hartz IV verrechnet
 

fritztotila

Active Member
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

Westerwelle legt nach.
Den Beitrag dazu kann man bei tagesschau.de finden.

Hier ein bemerkenswertes Zitat:

"Für mich ist die beste Sozialpolitik immer noch die Bildungspolitik, und da haben wir in Deutschland mittlerweile geradezu dekadenten Erscheinungen."

Ich bin jetzt natürlich total verunsichert.
Setzt sich die FDP nicht für mehr private Bildungsträger ein und verteidigt mutig die Studiengebühren?

Wahrscheinlich liege ich falsch oder es gibt eine schlüssige Erklärung, der ich mit meinem kleingeistigen Weltbild nicht folgen kann.

Dekadente Bildungspolitik heiß Studiengebühren für Studien , die wertlos sind.
Ich denke , es gibt ein Problem bei der Kompetenz deutscher Hochschulen und deren Professoren auf dem Gebiet der zukunftsorientierten, neuen Technologien. Professor Hörbst von Siemens sagte auf einer Lehrerfortbildung: " Kein deutscher Hochschulprofessor schickt seine Kinder auf eine deutsche Hochschule" - ob's stimmt, kann ich nicht nachprüfen.
Es sieht aber so aus, als wäre Deutschland ganz gut in Punkto Vermittlung traditioneller Studien , aber verheerend schlecht in Punkto neue Technologien.
Echte Wissenschaftstalente gehen eher nach Amerika, weil sie dort ein Vielfaches verdienen und ihnen niemand neidisch ist wegen ein paar tausend Dollar im Monat.
Und dass es die Wissenschaft in Amerika nicht umsonst gibt, ist ja wohl klar.
War die sozialistische Sovietrepublik jemals in der Weltspitze bei den modernen Naturwissenschaften?
Leider hat Deutschland den Anschluss im internationalen Wettbewerb verpasst und das wird nicht gerade zur Verringerung der Arbeitslosigkeit führen.
Nach dem Staat sollte man gerade heute weniger denn je rufen, wenn man nicht alles ändern will in dem Sinne, den wir eigentlich in der DDR schon hatten.
 

TheCore

Moderator
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

Dass sich Befürworter höherer ALG2-Sätze durch das Urteil bestätigt sahen, steht nun mal in klarem Widerspruch zum Sinngehalt des Urteils. Angesichts dessen hat Westerwelle einfach überreagiert. Wohl nicht zuletzt deshalb, weil mit dem Umbau der Grundsicherung ohnedies Kosten verbunden sein werden, die in erster Linie FDP-Projekte unter sich begraben werden.
 
P

Pit63

Guest
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

Noch eher sollte man ein Gleichgewicht zwischen Kapital und Arbeit wiederfinden.

Wenn der Unternehmer nicht die Aussicht auf finanziellen Erfolg hat, wird niemand mehr das persönliche Risiko einer Firnmengründung eingehen.

Das eine schliesst das andere nicht aus.

Ist das Gleichgewicht gefunden, motiviert es den Unternehmer vielleicht auch dazu, sich auf seine unternehmerischen Fähigkeiten zu konzentrieren und zu "produzieren".
Siemens baut Kraftwerke, Elektrogeräte und Maschinen, General Motors vielleicht sogar wieder gute Autos.

Eine Gesellschaft voller Geldanleger ist zum Scheitern verurteilt.
Und Banker braucht es entgegen eigener Aussage in viel geringerem Umfang als heute üblich.

Würden Geldeinnahmen ausgegeben, d. h. erneut in die Produktion gesteckt, anstatt angelegt zu werden, hätte man einen robusten, nachhaltigen Wirtschaftskreislauf sowie eine dauerhafte Nachfrage nach Arbeit und Dienstleistungen. Das Wirtschaftsgefüge würde nebenbei weitaus durchschaubarer.
Die permanente Mehrwerterzielung via Kapitalrendite ohne "echte" Gegenleistung zehrt dagegen früher oder später den Wirtschaftskreislauf aus, worunter die Menschen ohne Kapital dann in besonders hohem Ausmass zu leiden haben.
 

fritztotila

Active Member
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

Das eine schliesst das andere nicht aus.

Ist das Gleichgewicht gefunden, motiviert es den Unternehmer vielleicht auch dazu, sich auf seine unternehmerischen Fähigkeiten zu konzentrieren und zu "produzieren".
Siemens baut Kraftwerke, Elektrogeräte und Maschinen, General Motors vielleicht sogar wieder gute Autos.

Eine Gesellschaft voller Geldanleger ist zum Scheitern verurteilt.
Und Banker braucht es entgegen eigener Aussage in viel geringerem Umfang als heute üblich.

Würden Geldeinnahmen ausgegeben, d. h. erneut in die Produktion gesteckt, anstatt angelegt zu werden, hätte man einen robusten, nachhaltigen Wirtschaftskreislauf sowie eine dauerhafte Nachfrage nach Arbeit und Dienstleistungen. Das Wirtschaftsgefüge würde nebenbei weitaus durchschaubarer.
Die permanente Mehrwerterzielung via Kapitalrendite ohne "echte" Gegenleistung zehrt dagegen früher oder später den Wirtschaftskreislauf aus, worunter die Menschen ohne Kapital dann in besonders hohem Ausmass zu leiden haben.

Die gegenwärtige Steuergesetzgebung mit ihren Abschreibungsmöglichkeiten motiviert Unternehmer doch dazu, Geld in den Betrieb zu reinvestieren, damit Steuer gespart werden.
Was die Banken und die Börse betrifft gebe ich dir weitgehend Recht. Heutzutage ist es allerdings nicht mehr einfach, Geld sinnvoll und ertragreich anzulegen, schon deshalb wird gern reinvestiert.
Das führt allerdings nicht zwangsläufig zu neuene Arbeitsplätzen oder dem Erhalt alter Arbeitsplätze, da oft in Automatisierung investiert wird. Das ist für den Unternehmer natürlich besonderrs reizvoll, da er einerseits Steuern absetzen kann, andererseits Arbeitskosten und Sozialkosten spart.

Dazu kommt die Konsumkrise: Wer soll denn die ganzen Produkte kaufen?
Die Leute haben wenig Geld und sie haben doch auch schon (fast) alles. Wer kauft sich zum Beispiel einen neuen Staubsauger bevor der alte kaputt geht?
Oder einen neuen Kleiderschrank oder ein Auto. Allenfalls aufgrund von Modezwängen. Die werden aber in einer modern denken Welt geringer und beziehen sich weitgehend auf Kleidung oder evtl aufs Auto.

Folglich kann man es drehen und wenden wie man will, wir werden mehr Arbeitslose haben, selbst wenn die Wirtschaft leicht bergauf geht.
 

fritztotila

Active Member
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

Ach, und im Zusammenhang mit den arbeitenden Menschen, die angeblich weniger verdienen als Hartz IV Empfänger (siehe "fehlender Arbeitsanreiz), hier noch ein interessanter Link:

Mit Hartz IV verrechnet

danke, hochinteressanter Artikel, der aber zeigt, wie schwere ein korrekter Zahlenvergleich ist und wie sehr es aufs Detail ankommt. Die Distanz von 285 Euro zwischen Arbeiter und Hartz4 Empfänger halte ich dennoch für sehr gering und dann hat der Arbeitnehmer normalerweise einen höheren Aufwand (Auto/Fahrkarte/Kleidung...) und es kommt darauf an, was die Wohnung konkret kostet.
Das Dilemma ist aber dennoch deutlich: Viele Jobs rentieren sich eigentlich nicht wirklich oder erst durch Zuzahlungen nach Einrechnung der Steuerfreibeträge - also zumindest auf den ersten Blick rentieren sie sich nicht.
Also ist an der Forderung "Arbeit muss sich lohnen" schon was dran.
Sieht man Arbeit als etwas Positives, das zur Selbstverwirklichung beiträgt und glücklich macht, dann rentiert sie sich immer. Sieht man sie nur als sinnlose Maloche, dann muss man sich vor Hartz4 auch nicht fürchten.
 
J

JoBuk

Guest
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

danke, hochinteressanter Artikel, der aber zeigt, wie schwere ein korrekter Zahlenvergleich ist und wie sehr es aufs Detail ankommt. Die Distanz von 285 Euro zwischen Arbeiter und Hartz4 Empfänger halte ich dennoch für sehr gering und dann hat der Arbeitnehmer normalerweise einen höheren Aufwand (Auto/Fahrkarte/Kleidung...) und es kommt darauf an, was die Wohnung konkret kostet.
Das Dilemma ist aber dennoch deutlich: Viele Jobs rentieren sich eigentlich nicht wirklich oder erst durch Zuzahlungen nach Einrechnung der Steuerfreibeträge - also zumindest auf den ersten Blick rentieren sie sich nicht.
Also ist an der Forderung "Arbeit muss sich lohnen" schon was dran.
Sieht man Arbeit als etwas Positives, das zur Selbstverwirklichung beiträgt und glücklich macht, dann rentiert sie sich immer. Sieht man sie nur als sinnlose Maloche, dann muss man sich vor Hartz4 auch nicht fürchten.

Ich stimme Dir - wie vorher schon angedeutet - völlig zu.
Arbeit muss sich wieder lohnen.
Ich widerspreche aber heftig, wenn jemand sagt, dass sich Arbeit wieder lohnen soll und damit meint, den ärmsten Menschen die Zuschüsse zu kürzen und den arbeitenden Menschen mit sozialer Verelendung zu drohen.
 

fritztotila

Active Member
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

Ich stimme Dir - wie vorher schon angedeutet - völlig zu.
Arbeit muss sich wieder lohnen.
Ich widerspreche aber heftig, wenn jemand sagt, dass sich Arbeit wieder lohnen soll und damit meint, den ärmsten Menschen die Zuschüsse zu kürzen und den arbeitenden Menschen mit sozialer Verelendung zu drohen.

da sind wir völlig einer Meinung.
Aber zum Glück sind die Hartz4 Sätze doch gerade erhöht worden?
Ansonsten werde ich nicht müde, Hartz4 Empfänger zu verteidigen und auf ihre Probleme hinzuweisen.
Und vor billigen Vorschlägen zu warnen, wie man sie zur Arbeit zwingen könnte. Immer wieder höre ich schlimme Vorschläge beginnend mit den Worten " die sollte man doch...... " selbst von studierten Menschen---
dagegen war Westerwelle zurückhaltend. Hätte aber lieber die Klappe gehalten, stimmt.
 

cafedelsol

Gesperrt
AW: Schwester Welle äußert sich zur Unterschicht

ich stimme Westerwelle zum Teil zu. Zumindest bin ich absolut gegen einen höheren Hartz Vioer Satz. Die meisten Hartz vier Empfänger sind sowas von faul und zocken nur den Staat ab. Es gibt genug Arbeitsplätze. die werden einfach nicht besetzt....
Viele Hartz Vier Empfänger leben besser als die Menschen die morgens noch aufstehen wegen Arbeit! Eigentlich müsste man sich bei jedem Menschen, der sich morgens aufrafft, bedanken, weil sie wahrscheinlich kaum mehr oder genauso viel Geld haben wie unsere Hartz Vierer, aber Ihnen bezahlt keiner so extras wie eine Erstausstattung oder die Klassenfahrt der Kinder...
Wir haben Kinder an der Schule, deren Eltern wollen keine Bücher zahlen, weil sie angeblich kein Geld haben, aber in der Türkei mindestens eine Eigentumswohnung. Dafür gibts das Geld natürlich.. Manche Eltern bewegen sich morgens nicht mal in die Schule zum Elterngespräch, O-ton= Morgens schläft meine Mama doch!!!!!!!!!!!!!!!!! ( nein, die Frau arbeitet nachts nicht).

Ich erlebe dieses angebliche Schicksal täglich. Da wird das Geld verspielt, versaoffen und verraucht. Die einzigen, die mir leid tun sind die Kinder, aber selbst wenn es für die mehr Geld geben sollte, wird es bestimmt nicht für die Kinder ausgegeben!
 
Top