(...)
Offenkundig gibt es da keinen Sachgrund für.
Anhaltend negatives Framing durch BILD, Talkshows, sogenannte "alternative" Medien und Social Media-Getöse wären kein möglicher Grund? Was ist mit den Weidels, Gaulands und Seehofers dieser Welt?
Außerdem geht's bei gruppenbezogener Feindseligkeit nicht nur um Flüchtlinge, sondern um Migrant/innen generell. Der Anstieg negativer Einstellungen fällt aber gegenüber Asylsuchenden diesmal besonders hoch aus. Dazu kommen Abwertungen von Roma und Sinti, Muslimfeindlichkeit, Antisemitismus und (mit gesunkener Tendenz im Vergleich zu den Vorjahren) Ressentiments gegenüber Homosexuellen und Obdachlosen.
Aus der Studie (S. 183 ff.):
In 2018/19 äußern knapp 59 % der Befragten klar ihr Misstrauen in die Demokratie, gut 62 % neigen deutlich zu einem Law-and-Order-Autoritarismus und rund ein Viertel vertritt abwertende Einstellungen gegenüber »Fremden«, wie dies bereits in Kapitel 3 (➟ s. S. 53 ff.) zur Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit berichtet wurde. Im Vergleich zum Jahr 2014 ist das Demokratiemisstrauen etwas zurückgegangen, jedoch ist die Zustimmung seit 2016 nahezugleichbleibend. Die Zustimmung zum Autoritarismus ist weitgehend stabil im Vergleich zu den Vorjahren. (...)
So teilen beispielsweise von den Befragten, die deutliches Misstrauen in die Demokratie äußern, 73 % auch autoritäre Einstellungen, 62 % werten Asylsuchende ab, 25 % vertreten deutlich fremdenfeindliche, 27 % muslimfeindliche, und 31 % sinti- und romafeindliche Einstellungen (unter den Befragten ohne ausgeprägtes Demokratiemisstrauen sind dies 47 %, 39 %, 10 %, 11 %, 15 %).
Das heißt: Nicht jede_r, die oder der Demokratiemisstrauen äußert, ist automatisch rechtspopulistisch, aber ein nicht unerheblicher Teil davon schon.Befragte, bei denen diese Komponenten zusammenkommen, müssen der oben genannten Definition folgend als rechtspopulistisch bezeichnet werden.
Quelle:
https://www.fes.de/forum-berlin/gegen-rechtsextremismus/mitte-studie/
Zur Studie (kurzzeitig als pdf-Download verfügbar):
https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=39612&token=c976c48f6e98113e7e79e3f74a3cd4bc84880d4e
Wie gesagt: ich finde es erschreckend.
(...)
Ich kann nur von Leipzig reden. Hier entstehen in Hauptstraßen in fast jedem Viertel Imbisse, Shisha-Bars, Herrenfriseure, Läden mit komischen Waren (evtl. vom Lkw gefallen, ist aber nur eine Vermutung). Andere Läden Drogerien, Blumenläden usw. verschwinden. Mir ist schleierhaft von wem sich 11 Imbisse in einer Straße ernähren. Es wundert mich nicht wenn gemutmaßt wird das es nur Geldwäsche ist.
Tut mir leid, das wird euch nicht gefallen, aber das ist hier die Realität.
Tja. Sind die Leute auf H4 angewiesen, ist es nicht recht; machen sie sich selbständig, um vom Jobcenter wegzukommen, ist es auch wieder nicht recht. Was sollen sie denn tun? Zu Hause sitzen, Al Jazeera und andere Sender gucken, auf den nächsten Bescheid vom Amt warten und Däumchen drehen?
Hier in der Stadt hat sich das Bild auch verändert. Haupt- und Seitenstraßen, in denen Vermieter teilweise jahrelang Mieter für geschlossene Läden zu finden versuchten, sind plötzlich belebt und blühen wieder auf. Finde ich gut.
Und wenn die Alternativen aus 1 €-Shops mit Grabbeltisch-Sortiment oder den immergleichen langweiligen Ketten bestehen, die man so oder ähnlich in jeder Stadt finden kann, freue ich mich sehr, wenn's bunter wird. Auch wenn gefühlt jeder dritte Laden "Syria-Market" heißt, aber die Unterschiede sind teilweise beträchtlich.
Ich tippe darauf, dass einige Neugründungen überleben, andere nicht. Schau'n mer mal. Alles m.E. besser als Leerstand, Tristesse, zutapezierte Schaufenster und Menschen, die nichts mit sich anzufangen wissen. Sie versuchen zumindest, in Deutschland auf die Füße zu kommen. Gut so, prima!
(..)Und: Vorteil ist: Die können sich gegenseitig auch nicht ausstehen
Das nehme ich mal als Ironie?
Vorteilhaft finde ich das nicht.