Spruch des Tages

Zepelin

Well-Known Member
  • "Ich glaube nicht, dass der Krieg nur von den Großen, von den Regierenden und Kapitel gemacht wird. Nein, der kleine Mann ist ebenso dafür. Sonst hätten sich die Völker doch schon längst dagegen erhoben! Im Menschen ist nun mal ein Drang zur Vernichtung, ein Drang zum Totschlagen, zum Morden und Wüten, und solange die ganze Menschheit, ohne Ausnahme, keine Metamorphose durchläuft, wird alles, was gebaut, gepflegt und gewachsen ist, wieder abgeschnitten und vernichtet, und dann fängt es wieder von vorn an." - Anne Frank, Tagebucheintrag, 3. Mai 1944
 

Doris

Well-Known Member
Meiner bezog sich darauf, dass du meintest es würde für die Deutschen ja auch nichts zu feiern geben..
Das habe ich so nie behauptet. Dsas KZ-Insassen und alle Opfer des Dritten Reiches befreit wurden, steht außer Frage.

Die anderen Deutschen (von Ausnahmen abgesehen) wurden besiegt. Die feierten das Ende des Krieges, weil ihre persönliche Not beendet wurde. Bezeichnenderweise wurde bei den Luftangriffen der letzten Kriegsjahre "scheiß Tommies" oder "scheiß Amis" gerufen, nicht aber "scheiß Nazis".
 

eruvaer

Well-Known Member
Das habe ich so nie behauptet. Dsas KZ-Insassen und alle Opfer des Dritten Reiches befreit wurden, steht außer Frage.

Die anderen Deutschen (von Ausnahmen abgesehen) wurden besiegt. Die feierten das Ende des Krieges, weil ihre persönliche Not beendet wurde. Bezeichnenderweise wurde bei den Luftangriffen der letzten Kriegsjahre "scheiß Tommies" oder "scheiß Amis" gerufen, nicht aber "scheiß Nazis".
Das hatte ich auch so verstanden.
Allerdings sollte man im Nachhinein doch diesen Tag als Tag der Befreiung Deutschlands betrachten, auch wenn viele in der damaligen Situation vielleicht nicht so darüber dachten.
Sehr viele Deutsche litten die ganze Zeit über - auch ausserhalb der KZs - unter dem Regime. Sehr viele hätten lieber anders gelebt, gesagt was sie wirklich denken, gekauft bei wem sie wollten und vermissten ihre Freunde und/oder Familie.
Dass viele den Ideologien auf den Leim gegangen sind und noch lange brauchten um das alles wirlich zu begreifen steht ausser Frage - ebenso wie, dass viele auch wahrhaftig begeisterte Anhänger davon waren und noch sind.
Aber das Deutschland in dem wir heute leben sollte das Ende dieser Zeit feiern. Sollte die Befreiung davon feiern, auch wenn man sie als Niederlage bezeichnen kann.

Das wäre auch vor dem Aspekt wünschenswert, dass man die "Erbschuld" so nicht mehr als Last und Makel mit sich herumträgt, sondern damit zeigt, dass man aus Geschichte lernen kann. Klar zu verstehen gibt:
Wir wissen was wir Deutschen damals getan haben und wir sind froh, dass es vorbei ist und wir haben daraus gelernt!
Zu "feiern" mit Pauken und Trompeten ist es sicherlich nicht, aber ein Feiertag ist eben auch ein Gedenktag, ein Gründungstag, eine Geburtsstunde und vieles mehr. Andere Länder gedenken den Tag an dem sie ihre Verfassung unterzeichnet haben oder ein Bündnis, die BRD gründet eben auf das Ende des NS - dies ist viel mehr, viel wahrhaftiger, viel symbolträchtiger Geburtsstunde als die Niederschrift des GG in dem sich Artikel befinden, weil es sie im NS nicht gab und dadurch klar wurde, dass sie unbedingt notwendig sind.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Der 9. November hätte es natürlich sein müssen, der Tag der deutschen Geschichte. Reichspogromnacht, aber auch Mauerfall.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Bin ich jetzt ein schlechter Mensch , wenn ich den Tag gestern auf einer Kundgebung mit Feier Charakter war?

Auf der Treppe sitzen mit Kaltgetränk die Reden angehört, der Musik gelauscht?
Den anwesenden Flüchtlingen beim Dialog (es waren Übersetzer anwesend) mit Überlebenden zugehört und geschaut?

Ich fand es gelungen....
 
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