Syrien Informationen von beiden Seiten

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Noch ein kleiner Nachtrag.

In den Medien liest man immer wieder von der scheinbar bestens informierten

Syrian Observatory for Human Rights

Das passiert auch bei der Tagesschau unkommentiert und scheinbar völlig unkritisch.
"Human Rights" hört sich ja auch sehr nach Amnesty International oder ähnlichen Gruppen an.

Tatsache ist, es handelt sich dabei um syrische Oppositionsgruppen in England - die eben einen besonders schönen Namen haben.

Zitat Wiki:

Das russische Außenministerium äußerte Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Beobachtungsstelle. Als Grund führt es an, dass nur zwei Personen für diese Beobachtungsstelle, fernab der Konfliktzone arbeiten und dass der Leiter der Beobachtungsstelle weder über eine journalistische oder juristische Ausbildung, noch über eine höheren Schulabschluss verfügt. Trotzdessen werden die Berichte dieser Organisation über Ereignisse in Syrien oft zur Quelle von Informationen für westliche Journalisten.
 

turkish talk

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Heute gefunden. Man weiß nicht mehr, was man glauben kann oder nicht.
(Wobei die "Krone" schon öfter übel aufgefallen ist)
 

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Flammberg

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Wie will man völkerrechtlich begründen dass man tatenlos zusieht wie ein Staatsoberhaupt gegen die Zivilbevölkerung vorgeht und dabei aus selbigen Motiven damals Kriege im Irak & Afghanistan begonnen hat?

Die Einsicht eines früher gemachten Fehlers (sich den USA in beiden Ölkriegen als Gefolgsmann angedient zu haben) sollte als Ergebnis den Beschluß hervorbringen, diesen in der Zukunft zu vermeiden, keinesfalls aber die Resignation, man könne nun nicht anders weitermachen, weil man sonst in Erklärungsnot wäre. Mit einem Irrtum ist man kein unkündbares Abonnement auf dasselbe Fehlhandeln eingegangen.


Weniger bekannt ist, daß Assad Arzt ist, ein Beruf, den man nicht beliebigen Gründen wählt, sondern dessen Erlernen viel Engagement voraussetzt. Warum sollte er Gefallen daran finden, sein eigenes Volk abzuschlachten (es stimmt, daß auch Che Guevera Arzt war und sicher während seines Kampfes auf Cuba harte Entscheidungen hat treffen müssen, die jedoch von dem Willen motiviert waren, Verbesserungen zugunsten der Situation seines Volkes hervorzubringen)?

In den Medien wir auch kaum darüber berichtet, daß Baschar al-Assad wie die gesamte syrische Elite Nusairier (Alavid) ist, eine schiitische Gemeinschaft von Gläubigen, die mit den (nur namensähnlichen) Aleviten die Ablehnung der Scharia und den Glauben an die Reinkarnation teilen, die angreifenden „Rebellen“ jedoch Sunniten sind. Der Verdacht liegt offen, daß all dies nur eine weitere Episode der Agression gegen Andersgläubige ist, nicht also ein Krieg gegen einen mißliebigen Regierungsführer, sondern ein Glaubenskrieg der Sunniten gegen die Alaviten, an dessen Ende einer jener sunnitischen Gottestaaten aus tausendundeiner Fiebernacht stehen wird. Die Gelegenheit ist zu günstig, unter dem Deckmantel des „Arabischen Frühlings“ und im Lichtschein eines Befreiungskampfes möglichst viele der verhaßten Alaviten und Christen aus der Welt zu schaffen und sich dabei sogar des Schutzes der USA sicher zu sein, die sich wiederum gleichzeitig als Unterstützer freiheitsstrebender Völker profilieren, als sich dabei auch eines ihnen selbst mißliebigen Regimes entledigen können und deren Nutzen also doppelt ist. Schon daran kann man erkennen, wie im Grunde ihres Glaubens gotteslästerlich die dort gelebte, sunnitische Denkweise ist, denn wird nicht der Nutzen, den die USA aus dem Fall Assads ziehen werden, von Dauer sein und ist nicht auch das nur taktierende Unterstützen eines Feindes des Islam haram, wenn dieser davon dauerhaften Nutzen haben wird? Entweder also denken die Sunniten nur sehr kurz, können also der Verlockung der USA nicht widerstehen, die verhaßten Allaviten und Christen ausmerzen zu dürfen („Komm Kind, ich habe Schokolade für Dich...“) und hoffen, dieser Krieg würde sich für sie am Ende trotz der eindeutigen Vorteilsnahme durch die USA langfristig doch in einen Sieg für ihre Religion auszahlen oder es ist ihnen völlig entfallen, daß der Islam seinen Anhängern keinen Freibrief zum Kampf gegen Anhänger ähnlicher Glaubensrichtungen gibt; sie durch ihre Taten nach dem Quran also die schlimmsten Gotteslästerer sind.
 

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Und es geht weiter.
Manchmal denke ich, man müsste sich beim Medienrat beschweren.

"Aleppo wird wahllos beschossen"

Drei Tage nach Beginn der Regierungsoffensive gegen die Aufständischen in Aleppo wird die Versorgungslage dramatisch. Es mangelt nicht nur an Lebensmitteln, sondern auch an Medizin und Verbandmaterial. Das syrische Regime spricht von militärischen Erfolgen, Oppositionelle von wahllosem Beschuss.

[Von wem wird die Versorgungslage dramatisch? Scheinbar sind doch auch die letzten Zivilisten geflohen. Wer braucht Medizin und Verbandsmaterial? Die Rebellen? Und der Oberhammer: Die Rebellen sprechen von wahllosem Beschuss und die Tagesschau wählt es als Überschrift! Warum nicht "Syrische Regierung spricht von Erfolg in Aleppo"? Oder irgend etwas neutrales?]

...

In Aleppo wird weiter gekämpft. Auch drei Tage nach Beginn der Großoffensive der Regierungstruppen halten Kämpfer der oppositionellen Freien Syrischen Armee einige Stadtviertel besetzt.

[Und mehr hatten sie ja auch nie, ein paar wenige Stadtviertel. Übrigens sagt die Regierung, dass die Rebellen keine Stadtviertel mehr kontrollieren.]

Die Versorgungslage ist teils dramatisch. Geschäfte sind geschlossen, Lebensmittel kaum zu bekommen. Vor einer Ausgabestelle der Aufständischen haben sich am Morgen lange Schlangen gebildet. Brot wird verteilt, etwas Öl, mehr nicht. "Gott sei Dank haben wir wenigstens das bisschen, das die Jungs uns hier geben, wir haben uns zu Hause eingedeckt, aber frisches Brot kriegen wir hier", sagt ein Mann, und ein anderer ergänzt: "Hauptsache, wir sind sicher, das Viertel ist sicher jetzt, wir können auf der Straße schlafen und unsere Kinder können raus auf die Straße."

[Die Geschäfte sind schon geschlossen, seit die Rebllen dort einmarschiert sind. Wo wurde die Szene von den Brotverteilenden Rebellen aufgenommen? Wer hat die Bilder gemacht? Zu wem hat der Mann gesprochen? Hat die ARD neuerdings Reporter in Aleppo? Oder kommt das wieder von den Rebellen? Warum wollen die Leute auf der Straße schlafen? Warum ist das Viertel sicher? Haben die Rebellen so eine Art Raketenabwehrschirm oder fliegen ausgerechnet dort jetzt keine "Hubschrauber die Zivilisten terrorisieren" mehr? Wer schreibt so einen Unsinn und wird er dafür bezahlt?]

Einer der Kämpfer hatte Glück im Unglück. Er wurde beschossen, sein rechtes Bein wurde getroffen, er hat sich in eines der Notlazarette schleppen können, das von Oppositionellen eingerichtet wurde. "Die Leute haben immerhin mein Bein verbinden können. Ich wollte die Wunde neu verbinden, aber es gibt kein frisches Verbandszeug. Ich bin froh und dankbar, dass die Leute mir so weit helfen konnten."

[Noch mehr von diesem Unsinn. Wir drehen die Geschichte einfach mal um ... ein Regierungssoldat wird am Bein getroffen, schleppt sich in sein Lazarett und bekommt dort geholfen. Aha. Danke für die Information, liebe ARD.]

"Wir haben manchmal 30, 40, 50 Verwundete hier", sagt Abdusamea, einer der Ärzte, die sich der Opposition angeschlossen haben. "Am Wochenende hatten wir an einem Tag 30 Verwundete, weil das Viertel Fardous bombardiert wurde, alles Zivilisten, 20 Tote, die meisten waren so entstellt, dass wir sie nicht identifizieren konnten", sagt er.

[Die Armee hat keinen einzigen Rebellen getroffen? Die Toten waren auch alles Zivilisten? Waren die Pro-Assad oder gegen ihn? Und die 30, 40, 50 Verwundeten ... jetzt täglich? Ich meine, immerhin sind die Rebellen ja erst seit letzter Woche dort und die GEGENoffensive läuft erst seit ... gestern? Mal ohny zynisch zu sein ... man kann doch nicht einfach solche Sachen unkommentiert und ungeprüft als Nachrichten verkaufen.]

...

Nach Schätzungen internationaler Hilfsorganisationen sollen rund 200.000 Menschen in den vergangenen Tagen vor der Gewalt in Aleppo geflohen sein. Wer nicht fliehen konnte, ist auf Hilfe von außen angewiesen. Deshalb haben die Vereinten Nationen jetzt noch einmal an beide Konfliktparteien appelliert, Hilfsorganisationen in die Stadt zu lassen und die Kämpfe zumindest zeitweise auszusetzen. Ein Appell, der bisher unbeantwortet geblieben ist.


[Aleppo hatte geschätzte 2 Mio Einwohner. Viele davon Christen, die sicher nicht begeistert vom Einmarsch der Rebellen waren. Warum sagt uns keiner, wieviele vor den Rebellen geflohen sind? Warum ist die Regierung an den Gefechten in der Stadt schuld, wenn doch die Rebellen den Kampfplatz wegen der strategischen Nähe zur Türkei gewählt haben?]


 

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Beide Aufnahmen sind wohl aus Syrien, nur nicht in dieser Komposition. Auf die Schnelle habe ich diesen Artikel gefunden.

Danke.

Besonders bemerkenswert fand ich diesen Teil:

„Die Medienkonsumenten erwarten sich von uns Journalisten eine unabhängige, seriöse und umfassende Berichterstattung - besonders aus Kriegs- und Krisengebieten“, betont der Obmann des Österreichischen Medienrates und ÖJC-Präsident Fred Turnheim in einer Aussendung.

Genau das denke ich auch.
In so einer Situation könnten sich die Massenmedien vom Verdacht befreien, der Politik (in welche Richtung auch immer) zuzuarbeiten.
 
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