Syrien Informationen von beiden Seiten

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Schwere Waffen in Aleppo im Einsatz

Die Neuigkeit hinter dieser Überschrift ist nicht, dass schwere Waffen im Einsatz sind. Das erklären uns die Medien ja nun schon seit Tagen. Die Neuigkeit ist doch wohl eher, dass die Rebellen - die sich laut ARD gestern noch mit leichten Waffen und Panzerabwehrrakten verschanzen mussten - nun plötzlich Panzer hat.
Die Frage die ich mir stelle ist, was sind das für Panzer und wo kommen sie her?
Wurden sie erobert? Oder vielleicht gespendet?

Mal sehen, was uns die Tagesschau dazu zu erzählen hat.

Zugleich bestätigte die Sprecherin der UN-Beobachter, Sausan Ghosheh, dass die Opposition in Aleppo über schwere Waffen, darunter Panzer verfügt. Einem Bericht des US-Senders NBC News zufolge erhielten die Aufständischen fast zwei Dutzend Boden-Luft-Raketen auf dem Weg über das Nachbarland Türkei.

[OK, ich verstehe. "Über die Türkei" kamen also Boden-Luft Raketen gegen Flugzeuge und Hubschrauber ins Land. Nur ... wer hat die bezahlt? Und wer hat sie geliefert? Und die Ausgangsfrage ist auch nicht beantwortet, woher kommen die Panzer? So ein paar Kisten mit Raketen ok ... aber Panzer?]

Von der Grenze hatte sich die syrische Armee zurückgezogen, Rebellen kontrollieren mehrere Übergänge.

[Sind das die bereits beschriebenen Kurden oder wieder andere Leute? Und ... woher kommen die Panzer?]

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Die schweren Waffen könnten eine Wendung zugunsten der Aufständischen bringen, wenn es ihnen damit gelingt, Hubschrauber und Kampfflugzeuge der Armee abzuschießen. Die türkische Führung, die sich zunehmend sorgt, dass die Kämpfe auf ihr eigenes Staatsgebiet übergreifen könnte, ließ Medienberichten zufolge an der Grenze zu Syrien Panzer-Übungen abhalten.

[Soviel zu den Boden-Luft Raketen. Und die Panzer? Impliziert der letzte Satz etwa, dass sich ein paar türkische Panzerfahrer verfahren haben und zu Fuß zurück gelaufen sind?]

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Ghosheh beschrieb ein "massiven Einsatz von schweren Waffen, darunter Panzer, Hubschrauber, Maschinengewehren, ebenso wie Artillerie" in Aleppo.

[Der Einsatz solcher Waffen erscheint mir üblich in kriegerischen Auseinandersetzungen - zumal wenn beide Seiten über das notwendige Material verfügen. Ein also recht überflüssiger Beitrag. Woher kommen denn nun die Panzer? Und noch etwas ... selbst wenn mir jemand einen Panzer geben würde, ich könnte ihn eher nicht effektiv in einem Gefecht einsetzen. Wer fährt die Dinger überhaupt?]

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Die UNO rief die Konfliktparteien auf, das humanitäre Völkerrecht zu beachten, Zivilisten zu schützen und die Konfrontation zugunsten des Dialogs aufzugeben.

[Das finde ich einen gerechtfertigten, notwendigen und endlich mal neutralen Aufruf. Leider wird sich wohl keiner daran halten.]

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Auch in der Hauptstadt Damaskus flammten die Gefechte zwischen Aufständischen und Regierungstruppen offenbar wieder auf. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London wurde erstmals in der Nähe zweier christlicher Viertel gekämpft. Die beiden Viertel Bab Tuma und Bab Scharki gelten als regierungstreu.

[Scheinbar werden jetzt auch die Christen von der Notwendigkeit einer Revolution überzeugt - so wie zuvor die Bewohner von Aleppo - Ausschnitte aus einem Interview mit einem dieser überzeugenden Freiheitskämpfer stehen ja weiter unten irgendwo.
Und woher kommen jetzt die Panzer? Fragt sich das keiner in der Tagesschau Redaktion? Vielleicht kann man es ja am Model feststellen. Wo wurden die Panzer denn gebaut?]


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Präsident Baschar al Assad sieht in Syrien ausländische Mächte am Werk. Diese Feinde setzten "interne Agenten" zur Untergrabung der Stabilität des Landes ein.

[Und auch wenn er kein guter Mensch ist - wer ihm hier widerspricht, der sagt vorsätzlich die Unwahrheit.
Und woher kommen jetzt die Panzer?]


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Im Anschluss daran kommt ein Abschnitt der sich mit den brutalen Übergriffen der Sicherheitskräfte auf friedliche Demonstranten im Mai dieses Jahres in Aleppo ereigneten. Aus diesem Teil des Berichts geht klar hervor, wie gewaltsam das Regime auf Kritiker reagiert. Ob der Titel "AI: Armee tötet auch Kinder" allerdings die Überschrift ist, die die Ereignisse am besten zusammenfast, wage ich stark zu bezweifeln.
 

Msane

Well-Known Member
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Alles "von langer Hand geplant und durch das Ausland finanziert" ? Das glaube ich nicht.


Vor allem solltest du nicht glauben das es sich bei den Aufständischen jetzt unbedingt um die syrische Bevölkerungsmehrheit handelt.

Die Minderheiten, etwa die Hälfte der Sunniten und selbst die in Syrien ansässigen Palästinenser sind oder waren auf der Seite Assads.
Aus dem Grund wird der Konflikt seit Anfang an auch geschürt, denn jede Wahl hätten die Aufständischen mit großer Wahrscheinlichkeit verloren.

Aber wie auch immer, radikalislamische Sunnitenmilizen der Rebellen "überzeugen" die Bevölkerung der Städte ja nun davon auf der "richtigen" Seite zu stehen.
 

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Schlimmer gehts immer.

Hier ein Bericht auf t-online von heute Morgen:

"Wir nehmen sie gefangen oder erschießen sie"

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Über Panzer, Kampfjets und Hubschrauber verfügen die Aufständischen nicht. Zu ihrem Waffenarsenal zählen Schnellfeuergewehre, Sprengstoff, Blitzkommandos - und psychologische Kriegsführung.

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"Ich habe den Oberbefehl über 12.000 Mann", sagt der Rebellenchef in der zentralsyrischen Provinz Hama, der sich den Kampfnamen Abu Ahmed zugelegt hat. "Nur die Hälfte von ihnen hat eine Waffe", fügt der FSA-Kommandeur hinzu. "Sie reichen ihre Kalaschnikows reihum weiter." Woher die vorhandenen Waffen im einzelnen stammen, ist nicht leicht nachzuvollziehen. Nach ihrem eigenen Bekunden kaufen die FSA-Rebellen ihre Kampfausrüstung selbst, sofern sie sie nicht als Deserteure mitbringen oder den Regierungstruppen entringen.

[Hm hm ... schon klar. Sie haben nur Kalaschnikows, die sie sich auch noch teilen müssen und an PANZER ist überhaupt nicht zu denken.]

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Diese Krieger sehen nicht so aus, als würden sie von ausländischen Mächten großzügig finanziert. Wenngleich mit allerlei militärischen Dienstgraden geschmückt, tragen sie allenfalls Raketenwerfer oder Schnellfeuerwaffen. Ihre Fahrzeuge sind verbeult und so klapprig, dass nicht sicher ist, bis zu welchem Ziel sie noch gesteuert werden können.

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"Wir umzingeln Kontrollposten, wenn sie in Unterzahl sind"

In der Bergkette Dschabal Schaschabu, welche die Ebene von Hama säumt, haben sich Abdallah Turk und seine 40 Kämpfer verschanzt. "Wir umzingeln Kontrollposten, wenn sie in Unterzahl sind", sagt der FSA-Kommandeur. "Wir fordern sie über Lautsprecher auf, sich zu ergeben - manchmal tun sie es, manchmal nicht...". Was im zweiten Fall geschieht, will Turk nicht näher beschreiben.

[Braucht er auch nicht. Das haben wir ja schon als Bericht von einem irakischen Grenzposten gelesen.]
 

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Ich habs!

Der englische Guardian scheint eine recht gute Quellen für Nachrichten aus Syrien zu sein.

Syrian rebels capture government tank in Aleppo

Nach dem Bericht des Guardian scheint es sich um einen einzigen Panzer zu handeln, der von den Regierungstruppen erobert wurde.

Wollen wir hoffen, dass sie dafür auch eine Besatzung haben.

Ausserdem bin ich gespannt, ob nicht plötzlich noch mehr Panzer auftauchen.

Woher kommen jetzt eigentlich die Boden-Luft Raketen? Ich weiß ja, aus der Türkei. Aber wer hat sie geliefert?
 

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Und zu den Boden-Luft-Raketen:

Syrische Rebellen bekommen Boden-Luft-Raketen

Syrische Rebellen sollen tragbare Flugabwehr-Lenkwaffensysteme aus dem Ausland bekommen haben. Medien spekulieren, ob die Waffen möglicherweise aus einem ausgeplünderten Gaddafi-Arsenal stammen.
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Die so genannte Freie Syrische Armee, die gegen die Regierungstruppen kämpft, habe erstmals seit dem Konfliktbeginn „nahezu zwei Dutzend“ tragbare Boden-Luft-Raketen erhalten, berichtete der US-Sender NBC News unter Berufung auf syrische Oppositionskreise. Die Waffen seien aus der Türkei transportiert worden, die Anti-Assad-Armee rechne mit weiteren Lieferungen.

Ist das nicht schon eine Art offene Kriegserklärung? So freizügig mit der Information umzugehen, dass man erlaubt Waffen an Rebellen auszuliefern?

Die russische Agentur Itar-Tass kommentierte am Mittwoch, ein Waffentransport über die türkisch-syrische Grenze bedeute noch nicht unbedingt, dass die türkische Regierung damit zu tun habe. Denn mehrere arabische Länder, darunter Saudi-Arabien und Katar, hätten zuvor für Waffenlieferungen an die syrischen Rebellen plädiert. Es sei nicht bekannt, in welchem Land die Raketen produziert worden seien. Es stehe außerdem in den Sternen, ob die Rebellen in der Lage seien, die Lenkwaffensysteme effizient einzusetzen, hieß es.

Der letzte Satz ist tragisch. Oder lustig. Je nachdem ob man die tatsächliche Tragweite ausser Acht lässt oder nicht.

Die Agentur Reuters wies darauf hin, dass ein ganzes Depot mit solchen Raketen vor einem Jahr in Libyen nach dem Gaddafi-Sturz ausgeplündert worden sei. Jenes Depot habe laut Experten 10.000 bis 15.000 Boden-Luft-Raketen enthalten und es sei bislang nicht gelungen, deren Spuren zu verfolgen.

Ahh. Ich verstehe. Das bedeutet dann ja, dass jeder Terrorist in Arabien oder Afrika zukünftig mit so einer Boden-Luft Rakete Urlaubsjets vom Himmel holen kann, oder? Sehr beruhigend.

Und das ist dann praktisch so, wie nach einem geglückten Sturz Assads mit den Chemiewaffen. "Ja ja, da war so ein Depot. Wir wissen leider nicht genau, wo die Sachen geblieben sind."

Die USA hatten laut Itar-Tass im vergangenen Monat ihre Nahost-Verbündeten gewarnt, man müsse bei Waffenlieferungen an syrische Rebellen mögliche negative Konsequenzen in Betracht ziehen. Denn eine Boden-Luft-Rakete könne nicht nur gegen Kampflugzeuge sondern auch gegen Passagierjets eingesetzt werden.

Sag ich ja. Und nicht nur in Syrien. Frei nach dem Motto, "ich tausche eine lybische Boden-Luft-Rakete gegen $$$ und eine goldene AK-47, könnten die dann auch in Frankfurt eingesetzt werden.
 

atrop

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Man muss aber auch verstehen, von wem und wozu die Rebellen schön verstärkt werden.

...und das mit Guardian-Panzer-Eorberungsparade "Syrian rebels capture government tank in Aleppo": man glaubt wirklich doch nicht, dass die syrische Armee solche billige Kettenräder besitzt...die milliarden Waffengeschäfte mit den Russen und Iranern sollten mehr als diese rostzeugs beinhalten :lol:
Aber Guardian hatte ihre Zeit schon durchlebt, sie war mal gute Zeitung, während des Kalten Krieges 1962 ja, aber nicht mehr heute...
 
M

Mein_Ingomann

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"Syrien undercover" Arte Reportage von August 2011

http://www.youtube.com/watch?v=_6vGbiAQeLI


"In Damaskus und Homs filmteSofia Amara, wie sich die täglichen Demonstrationen am Ausgang der Moscheen oder auf den Friedhöfen organisieren.
In Rastan konnte sie Kontakt zu desertierten Offizieren der syrischen Armee aufnehmen, die behaupten, ein "freies Heer" aufgestellt zu haben. Diese Streitkraft mit angeblich knapp 300 Offizieren versucht mit dürftigsten Mitteln, der blindwütigen Repression durch den syrischen Staat zu trotzen.
Insbesondere in Hama beobachte sie, mit welchen Mitteln das Regime gegen die Protestbewegung vorgeht: systematische Bombenangriffe auf die Zivilbevölkerung, Schießen mit scharfer Munition auf Demonstranten, willkürliche Verhaftungen, Hinrichtungen ohne Prozess, Folter.
Anhand nie gesehener Bilder und Zeugenaussagen dokumentiert der Film die blutigen Militäreinsätze gegen die Demonstranten und belegt zum ersten Mal auch die unmittelbare Beteiligung von Mitgliedern der libanesischen Hisbollah und der iranischen Revolutionshüter an den Massakern.
Um einen Blick hinter die Kulissen der syrischen Revolution zu werfen, nahm die Filmemacherin viele Gefahren auf sich. Immer musste sie darauf achten, nicht den Verdacht der Geheimdienste zu wecken: beim Filmen der Demonstrationen, beim Umgehen der Panzersperren vor der Stadt und bei den heimlichen Treffen mit den Aktivisten.
Der mutige Film vermittelt die im Land herrschende Terroratmosphäre und veranschaulicht die Verbrechen des Regimes von Baschar al-Assad, dem zur Last gelegt wird, in fünf Monaten über 2.000 Menschen ermordet zu haben."
(ARTE Themenabend Syrien 11.10.2011 | 20:15 Uhr)"


wg. "Informationen von beiden Seiten".
 
S

sommersonne

Guest
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So langsam glaube ich garnichts mehr in diesem Konflikt.

Heute morgen in den Radio-Nachrichten (RSA Sachsen) gehört: CIA unterstützt die syrischen Rebellen mit Waffen. Zu diesem Zweck gibt es in der Türkei ein geheimes Militärlager der CIA.

Wenn es wahr wäre, könnte das ja auch einen Teil der verwendeten Waffen erklären.
 

alterali

Well-Known Member
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Man muss aber auch verstehen, von wem und wozu die Rebellen schön verstärkt werden.

...und das mit Guardian-Panzer-Eorberungsparade "Syrian rebels capture government tank in Aleppo": man glaubt wirklich doch nicht, dass die syrische Armee solche billige Kettenräder besitzt...die milliarden Waffengeschäfte mit den Russen und Iranern sollten mehr als diese rostzeugs beinhalten :lol:
Aber Guardian hatte ihre Zeit schon durchlebt, sie war mal gute Zeitung, während des Kalten Krieges 1962 ja, aber nicht mehr heute...

In Österreich gabs wohl auch ein gefaktes Bild: Eine Familie in Aleppo auf der Flucht hineinkopiert in die Ruinen an anderem Ort! Mit nachträglich müder Erklärung!
 
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