Türkei 2017: Referendum

Alubehütet

Well-Known Member
Deine Beispiele sind Spezialfälle. Du sagst selbst, dein Vater sei in Deutschland "gestrandet". Du wirst sicher bemerkt haben, dass ich diese Personengruppe: https://de.wikipedia.org/wiki/Heimatloser_Ausländer
und auch andere Flüchtlinge, die nicht freiwillig nach Deutschland gekommen sind, nicht meine, sondern Einwanderer. Migranten.
Dann begründe das doch mal:). Du schreibst immer, Leute wie @Almancali sollten entweder ausschließlich die deutsche Staatsbürgerschaft bekommen, oder aber wieder raus. Aufenthaltstitel sollten nicht langfristig gelten, außer bei „Spezialfällen“. Aber Du begründest nicht, was das bringen soll.
 

eruvaer

Well-Known Member
Gerade deswegen. Die Welt ist halt so. Die anderen tun es. Also sollte man es auch tun.
das Argument ist eines der Hauptgründe für alles Unheil dieser Welt.
"wenn ich es nicht klaue tut es jemand anders"
bildet sich die Grundlage für Firmen unter miesen Bedingungen für Ihre Billigarbeiter zu produzieren. für Billiglöhner die Begründung den viel zu schlecht bezahlten Job anzunehmen.
für Mastvetriebe stellt sich so erst gar nicht für Frage ob man die Haltungsbedingungen verbessern sollte, Ist doch normal so.
und so weiter und so weiter und so weiter.

es ist eine Einstellung, die wirklich unbedingt vermieden werden muss. anders wird sich die Welt niemals zu etwas besserem ändern.
jeder einzelne muss seinen Anteil dazu beitragen. Jeder. Egal was die anderen tun.
irgendwer muss eben damit anfangen.
 

beren

Well-Known Member
Doch, doch es wird zeigen das nicht alle Türken in Deutschland hinter Erdogan stehen. Könnte auch ein Signal an die Deutschen sein.



So habe ich das noch gar nicht gesehen.

Und leider, ja, die Deutschen brauchen auch Signale. Das habe ich privat in letzter Zeit öfters mitbekommen. Nach dem Referendum habe ich nur mal so gesagt, ich hab gerade kein Bock, mich regen die Türken voll auf. Sollen alle Befürworter der Verfassungsreform doch in die Türkei zurück. Da meinte einer doch glatt, von ihm aus können gleich alle zurück. Er wäre zwar selber Ausländer, aber die Türken bla bla bla usw.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Viele wie @Almancali sind nur nicht wählen, weil ein Konsulat eben nicht einfach um die Ecke ist. Andere wie die Nachbarn von meinen Eltern wären hier in Berlin mitgegangen, wenn meine Eltern sie mitgenommen hätten. Wieder andere hätten gerne gewählt, aber sie sind eingebürgert und haben kein recht wählen zu gehen.
Das ist es, glaube ich. Ersteres.

Es gab ja nur Konsulate = Wahllokale in überhaupt nur 13 deutschen Städten. Mit riesigem Umland. Wenn ein Türke in Aachen hat wählen wollen, hätte er dafür nach Düsseldorf oder Köln fahren müssen, das sind ca. 2 Stunden. Und zurück muß er auch noch, das ist also ein Tagesausflug. (Briefwahl ging ja nicht, man mußte sich physisch zur Wahlurne hinbewegen.) Selbst aus Mönchengladbach ist das immer noch eine gute Stunde. Wer macht das? Fanatisierte Erdo-Anhänger eher als Menschen, die sagen, mir im Grunde egal; ich bin hier geboren, lebe hier und kenne die Türkei nur aus dem Urlaub. Und die, die von Evet-Bussen eingesammelt wurden, die die Leute aus verschiedenen Städten rangekarrt haben – Eventcharakter, kann man doch gerne mitmachen, so ein Späßchen, und Kaffee und Gebäck gibt es auch bestimmt für umme. (Natürlich kann man auch mit so einem Bus mitfahren und sein Kreuz trotzdem heimlich bei Nein! machen, aber wer macht das? Den halben Tag freiwillig mit Evet-Idioten verbringen?)

Von daher wäre das einzige einigermaßen repräsentative Wahlergebnis das in Berlin, wo es einfach nicht so viele Türken im Umland gibt (in Sachsen-Anhalt oder Thüringen), die den lokalen, relativ repräsentativen Durchschnitt vor Ort „einsauen“. Und das ist tatsächlich ein Ausraster: 50/50.

Und das finde ich bemerkenswert. Daß ausgerechnet Berlin erheblich abweicht. Oder hat jemand dafür eine andere plausible Erklärung? :)



Hier die Wahllokale und -ergebnisse noch mal: http://www.rp-online.de/politik/aus...tuerken-in-deutschland-gewaehlt-aid-1.6759554
 
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