Die USA gewähren der Türkei freie Bahn für eine Offensive gegen kurdische Milizen in Nordsyrien - und lassen damit ihre Verbündeten im Stich. US-Truppen begannen im Morgengrauen mit dem Abzug aus der syrisch-türkischen Grenzregion. Es sei an der Zeit, aus diesen "lächerlichen endlosen Kriegen" herauszukommen, schrieb Trump auf Twitter. "Den Kurden droht die großflächige Vertreibung", befürchtet Thomas Schmiedinger, Politikwissenschaftler und Kurden-Experte aus Wien.
Ich formuliere es mal bösartig. Weiß selber noch nicht, ob ich da meiner Meinung bin.
Trump läßt die Kurden nicht in Stich. Bei dieser These handelt es sich um transatlantische Kriegspropaganda, die noch immer nicht verknusen kann, daß die Clinton ihr Werk ihrer völkerrechtswidrigen Einmischung der USA in den Syrien-Konflikt durch Militärinvasion und Luftschläge nicht hat als Präsidentin vollenden können, indem sie die NATO (oder zumindest eine Koalition der Willigen) in den Krieg geführt hätte mit dem Ziel, das Assad-Regime zu enthaupten, um anschließend ... mit dem Ziel, das Assad-Regime zu enthaupten. Wie man es im Irak zuvor schon so erfolgreich betrieben hat.
Die Amerikaner ziehen ab.
Sie hören auf, die Kurden als Proxy-Truppen zu mißbrauchen und sie somit z.B. bei den Muslimen anzuschwärzen (als die, die für die Ungläubigen kämpfen gegen ... o.k., den IS, aber immerhin Muslime). Der Weg wird freier, daß Syrien in Verhandlungen endlich wieder einen selbstbestimmten Weg finden kann; hier: Verhandlungen mit den Kurden, denen selbstverständlich mehr Autonomierechte zu gewähren sind, von denen aber auch nicht hingenommen werden kann, daß sie mit schweren, panzerbrechenden Waffen einen Quasistaat im Staate bilden.
Schon gar nicht einen, der diese schweren Waffen auch gegen einen Nachbarstaat richten könnte, die Türkei, oder sie weiterreichen an ihre Kollegen von der PKK, um genau das zu tun.
Putin und der Iran werden dafür sorgen, daß der Türkei gegebenenfalls ihr Platz zugewiesen wird – Falls die Kurden die Souveränitätsrechte Syriens achten, und damit ihrer Teilentwaffnung zustimmen. Sonst wird Erdogan wieder, wie schon in Afrin, den losgelassenen Kettenhund Assads machen müssen.
Die USA ziehen ab aus Syrien. Sie ziehen sich damit zurück aus einem Konflikt, in den sie niemals hätten eingreifen dürfen, und in dem es für sie niemals etwas zu gewinnen gab. Die verbleibenden Konflikte haben die Beteiligten vor Ort zu regeln. Insbesondere eine Sicherheits- und Versorgungszone für die Flüchtlinge und Vertriebenen:
östlich von Idlib.