AW: Türken fordern Einwanderungsministerium
Um das Thema Zuwanderung nochmal aus dem christlichen Kontext heraus zu beleuchten:
In ihrer Antrittsvorlesung als Gastprofessorin in Bochum hat sich die frühere Bischöfin Margot Käßmann mit Migration und Mission auseinandergesetzt.
Zitat:
"Migration ist ein urbiblisches Motiv! Die Ersten, die sich aufmachen, sind in der biblischen Geschichte Adam und Eva. Sie müssen das Paradies verlassen und eine neue Heimat finden. Und dieses Motiv bleibt konstant: Abraham und Sarah brechen auf in ein unbekanntes Land – aus freien Stücken. Joseph findet sich gezwungenermaßen in der Fremde wieder und muss sich integrieren.
Mose führt in der biblischen Erzählung das ganze Volk Israel aus Ägyptenland in die Wüste und schließlich bis zur Grenze des gelobten und verheißenen Landes. Dort werden die Israeliten kämpfen müssen, um ihre Kultur zu behaupten gegen die vorhandene Kultur des Landes Kanaan.
Und immer wieder gibt es Auseinandersetzungen, ob denn das Volk abtrünnig sei, wenn es Kult und Religion der Völker vor Ort annehme, sich zu sehr assimiliere, statt die Differenz zu leben. Fremd sein oder anpassen, integrieren oder okkupieren, abgrenzen oder assimilieren, das Eigene und das Andere – es sind Themen, die die Bibel auf faszinierende Weise durchbuchstabiert. So haben etwa die Gefangenen in Babylon Heimweh nach Jerusalem, und der Prophet Jeremia rät ihnen in einem Trostbrief, sich nicht zurückzusehnen, sondern dort, wo sie nun einmal sind, Familien zu gründen und Häuser zu bauen. Der Prophet Elia hingegen wettert gegen die Baalspropheten und legt sich blutig mit Königin Izebel an."
Quelle:
http://www.tagesspiegel.de/meinung/migration-gab-es-bereits-in-der-bibel/3699334.html
Im Zusammenhang mit der Berufung einiger Bedenkenträger auf die Werte des christlichen Abendlandes durchaus bedenkenswert. 8)