Ich habe nun nicht an die Gaming-Szene gedacht, die ja weitaus breiter gefächert ist als es das unter Verdacht stehende Ballersegment.
Dass Töten gelernt sein will, steht außer Frage, denn von Natur gibt es wohl so etwas wie eine Hemmung, seinesgleichen ohne Lebensnot zu ermorden. Die Methoden zur Herabsetzung von natürlichen Hemmschwellen sind bekannt. Das virtuelle Experiment ist der ganz sanfte Einstieg. Das bezieht sich nicht nur auf Ballerspiele, sondern auch auf gewaltverherrlichende Pornographie und sonstigem visuellen und virtuellen Blutrausch. Kurz: die permanente Berieselung mit Gewalt, Blutrausch und Entwürdigung senkt die Hemmschwelle zur Akzeptanz des vermeintlich blutrünstigen Alltags. Von dort aus ist es nicht mehr ganz so weit - wenn die Mittel zur Verfügung stehen wie in den USA (und auch Deutschland
@EnRetard ) - am Alltag real teilzunehmen. Oder anders gesagt: der Schritt, sich an virtuellen Gewaltexzessen zu vergnügen, ist größer, als der Schritt zum "echten" Vergnügen, auch wenn dieser nur von 0,1% der virtuellen Vergnüger beschritten wird (sonst wäre unsere Gesellschaft nämlich tot).