"Uns gehts gut"

Sophia2

Well-Known Member
@Yaso2.0 Du findest keinen gleichwertigen Job Deiner Ausbildung entsprechrnd, wenn Du die Arbeitslosigkeit z.B.mit "niedrigeren"Arbeiten überbrückt hast. Das ist die Realität.
 

Yaso2.0

Well-Known Member
@Sophia2 den Kram mit dem Ländervergleich hab ich nicht gestartet und wenn du meinen Beitrag richtig liest, dann kannst du dem auch entnehmen, dass ich der Meinung bin, man kann und sollte nicht vergleichen. Denn wenn man anfängt Einkommen und Ausgaben zu vergleichen, dann sollte man auch berücksichtigen,dass es in vielen Ländern eben nix mit Hartz IV oder ähnlichem gibt. Es sind also immer andere Grundlagen!

Und das mit den Verwandten in der Türkei ist doch jedem sein eigenes Problem.
Dann sollte dein Mann doch ehrlich sein und ihr sagen, dass er selber nichts hat.

Woher weißt du, dass er in der Türkei nicht auch ein auf dicke hose macht, wie viele deutschtürken es tun. Und daher die Leute dort denken, ihm würde das Geld nur zufliegen?! Aber das ist OT und hat mit dem Thema nichts zu tun.
 

Almancali

Well-Known Member
ist doch aber mit Hartz IV nicht anders oder wie hoch wäre umgerechnet da der Stundenlohn?? Dann verdienst du eben 3-4 Euro pro Stunde und der rest wird aufgestockt, oder geht das nicht? Finde ich persönlich erstrebenswerter, als dann direkt zu sagen, für 3-4 Euro gehe ich nicht arbeiten.. Warum nicht???
Das hat mehrere Gedankengänge:
  1. Es könnte sein, dass es keine geeigneten Stellen im Prekärjobbereich gibt. Sprich: Auch andere Bedürftige, Renter, Studenten usw. haben einen Bedarf an diesen Nebenjobs. Angebot und Nachfrage.
  2. Es könnte sein, dass du hinterher nicht mehr in deinen alten Beruf hineinfindest, da sich der AG fragt, warum man jahrelang sich im Prekärsektor aufgehalten hat.
  3. Die sogenannte "Freizeit" sinnvoller genutzt werden kann, um sich eigene Pläne für die Zukunft aufzubauen.
  4. Man nicht Teil einer Prekärmaschinerie sein möchte. Die Leute sollen für ihre Arbeit vernünftig entlohnt werden.
  5. Du nicht aus deiner eigentlichen Bedürftigkeit herauskommst.
Beispiel:
399€ Regelsatz und du gehst für max. 15 Stunden pro Woche arbeiten. 60 Stunden pro Monat zu 4€ pro Stunde sind 240€. Von den 240€ kannst du 130€ behalten (100€ Freibetrag und 30€ KFZ). Die 110€ werden auf deinen Regelsatz angerechnet und du erhältst am Ende 289€.

Rückwärtsrechnung:
289€ + 130€ = 419€
419€ - 399€ = 20€

Unter dem Strich bist du für 20€ mehr, arbeiten gegangen. Vermutlich kostet dich das Busticket oder die Spritkosten mehr, als der eigentliche Mehrgewinn durch Arbeit. Die Bekannte von mir, die 1.5 Jahre den 1€ Job gemacht hat, hat unterm Strich aus eigener Tasche draufgezahlt. Nicht nur verarscht wurde sie, sondern auch noch eigene Kohle investiert.

Haken:
Ja es gibt einen Haken an der ganzen Sache. Den Haken hat sich das Jobcenter selbst ans Bein gebunden und nennt sich Sanktionen.

Bei HartzIV gilt folgender Satz: "... Bedürftigkeit selbst herbeigeführt ...". Davor hat jeder Angst. Wenn du nun deinen 4€ Job kündigst (oder dir wurde gekündigt) oder wie auch immer. So unterstellt dir das Jobcenter SOFORT, dass du dir deine Bedürftigkeit selbst herbeigeführt hast und sanktioniert dir für 3 Monate deinen Regelsatz. Das heisst im Klartext: Du wirst für das Arbeiten vom SGB2 (die Rechtsgrundlage von HartzIV) auch bestraft.

Beispiel:
Es gibt durchaus genug Menschen, die gehen Abends putzen, servieren, kellnern, Zeitung austragen usw.. Das Jobcenter ist über diese Arbeit unterrichtet und du bist verpflichtet, jeden Monat einen Nachweis bei denen einzureichen.

Verlierst du diesen Job, oder kannst diesen aus gesundheitlichen Gründen nicht fortsetzen (machst aber einen Fehler, das korrekt zu belegen), dann hast du ein konkretes Problem.

Also mal ernsthaft: Wer geht für 20€ mehr im Monat 60 Stunden arbeiten und bindet sich das Jobcenter mit ihrem Sanktionierungsscheiss ans Bein ? Macht doch keiner.
 

Almancali

Well-Known Member
findest du den denn, wenn du die Zeit der Arbeitslosigkeit mit nicht arbeiten überbrückst?
Das muss man ja erstmal beweisen :) Wenn ich im Lebenslauf "Kellern" stehen habe, dann schaut mich mein zukünftiger Arbeitgeber komisch an. Wenn ich diese "Freizeit" mit "Aufbau einer Selbstständigkeit" begründe (die ggf. auch gescheitert sein kann), dann hat das einen anderen Stellenwert.
 

Almancali

Well-Known Member
Drehen wir die Rechnung weiter um. Gehen wir von 450€ Verdienst im Monat aus:

450€ - 130€ (100€ Freibetrag + 30€ KFZ) = 320€
399€ Regelsatz - 320€ Anrechenbares Einkommen = 79€ was du vom Amt bekommst.

Für 79€ sich den ganzen Stress mit dem Jobcenter ans Bein binden ? Hosen wegen Kontoauszügen runterlassen ? Sich alle 6 Wochen beim pAp (FM/SB) melden ? Alle 6-12 Monate Anträge stellen ? Sich schikanieren lassen ?

So! Geht man also für 240€ im Monat arbeiten, bleibt unter dem Strich 20€ übrig. Macht keiner.
Geht man für 450€ arbeiten, bekommt man vom Amt nur die 79€ (mit dem Rattenschwanz an Forderungen und Mitwirkungen) macht auch keiner. (Allerdings auch nicht richtig, da man ja KV bekommt und Miete). Naja und 450€ + 79€ = 529€. Allerdings keine Rentenzahlungen.

Ab 451€ muss der AG Sozialleistungen abführen.
 

Sophia2

Well-Known Member
@Yaso2.0 ich meinte nicht in allem Dich.
Mein Mann ist kein Grosskotz. Er sagt auch, dass er die Wahrheit sagt wie es hier ist. Das wollte aber niemand hören. Auch seine Schwester nicht.
Ich höre das ja von ganz vielen Türken, die hier leben.
Mein Mann hat nicht mal Geschenke mitgenommen ausser für die Kinder Schokolade.
 

aleynanaz1

Well-Known Member
Doch @Yaso2.0 man zeigt mit dem Finger darauf und ganz schnell wird man auf eine Stufe mit Sozialschmarotzern gestellt.
Hier wurde der Vgl.zu ärmeren Ländern gestellt.
Nehmen wir doch mal die Türkei. Ist es nicht so, dass die hier lebenden und damit als reich geltenden Deutsch-Türken ihre Verwandten unterstützen? Vom hart erarbeitetenGeld?
Nehme ich mal meinen Mann: Seine leibliche Schwester, alleinerziehend, da verwitwet,6 Kinder. Ruft meinen Mann ständig an, um Geld zu erbetteln...Er hat sogar seine Türkeireise bereut, alle haben gebettelt. Und ich kenne einige türk.Familien, die mir dasselbe erzählen. Ich selbst fahre bisher aus diesem Grund nicht mit in die Türkei.
Nun ist es ja hier so, dass viele Firmen in anderen Ländern produzieren lassen, ist ja billig. Nur wir sollen die Kaufkraft sein. Nur funktioniert das eben auch nicht mehr so. Also machen sich diese Firmen selbst kaputt. Und somit haben wir einen gestörten Wirtschaftskreislauf.
Also wenn ich wieder sowas lese,da Frage ich mich echt,was das für Leute sind die bei anderen fürs Geld betteln und weil diese Bettler es tun,heisst es schon lange nicht.dass es bei anderen auch so ist.Ich kenne Leute,die haben auch Verwandte im Ausland,die würden sich schaemen ,die würden sich nichtmal Geld ausleihen,geschweige denn betteln.
Wo kommen die denn her? Wo Leben die eigentlich?
Unglaublich sowas.
Die meisten der TR Türken,denken heute anders darüber.Für die sind die,die im Ausland Leben müssen ,arme Leute ,die man aus der TR unterstützen sollte,wenn sie darum bitten.
Würde es ihnen so gut gehen,wie sie manchmal den Eindruck erwecken wollen,als ob,würden sie nicht gleichzeitig rumschimpfen,wie unglücklich sie doch dort sind.
Die Zeiten sind schon lange vorbei selbst bei dem aermsten Hasan,der mal dachte,alle Lederhosentraeger sind reich.
 
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Pit 63

Guest
Politiker sagen, die Zeiten sind finanziell und wirtschaftlich schlechter geworden. Sie sagen, den Gesetzen des Marktes zufolge hätten sich Umstände und Bedingungen geändert.
Das entspricht nicht den Tatsachen. Das sind stereotypische lobbyistische Unwahrheiten, mit denen Gesetze und Massnahmen begründet werden.

Fakt ist: Die Geldmenge in Deutschland (Guthaben einerseits, Schulden andererseits) ist seit der Währungsreform nach dem 2. Weltkrieg kontinuierlich gewachsen. Das einzige was seit ca. 30 Jahren immer schlechter geworden ist, ist die Umverteilung des erwirtschafteten Wohlstands. Das Problem ist systembedingt. Es liegt am schuldgeldbasierten Finanzsystem- maW am Prinzip Verzinsung/Kapitalredite. Anstatt sich auf einem gewissen Niveau einzupendeln, stagnieren Wirtschaftskreisläufe nach Aufbau- und Wachstumsphasen und werden dann von der Mehrwertfunktion des Geldes (Schatzbildungsfunktion im Gegensatz zur Tauschfunktion) von innen heraus zerstört.

Geld entsteht durch Schuldaufnahme. Die Zinsen (Mehrwert) werden durch die Aufnahme neuer Schulden getilgt usw. usw.
Lässt das Wirtschaftswachstum nach, wandern Geld und Realvermögen unaufhaltsam von unten nach oben. Zuerst verschwindet die Mittelschicht. Dann wird es für alle drastischer, während die Reichen immer reicher werden. Das Problem ist unausweichlich und das Problem ist bekannt. Es wird von den Politikern aus ideologischen und lobbyistischen Gründen vorsätzlich ignoriert. Das Schuldgeldsystem als Grundlage des kapitalistischen Wirtschaftssystems darf von niemandem in Frage gestellt werden.

Hartzer gibt es seit den siebziger Jahren. Sich über sie aufzuregen, ist eigentlich in jeder Beziehung ein Blick in die falsche Richtung. Angesichts der unvorstellbaren Vermögenkonzentration in der Oberschicht ist das sogar ziemlich dämlich. Es zeigt, wie wirksam die Indoktrination durch Politik und Medien ist.

Also: Wenn man schon ein Schuldgeldsystem hat, in dem Reiche von der Mehrwertfunktion des Geldes leben und dabei immer noch reicher werden können, braucht man als Gegenstück ohne wenn und aber ein starkes Wohlfahrtssystem für nicht erwerbsstätige- oder eben tatsächlich so etwas wie ein arbeitsunabhängiges Grundeinkommen.
 

Almancali

Well-Known Member
Idiotie Reloaded

Darum fordern Arbeitsloseninitiativen und Gewerkschaften auch das bedingungslose Grundeinkommen von 500€ mtl. Ja mehr Kohle! Was ? Mehr Kohle für die Schmarrozos ?

Ja! Mehr Geld :)
Nein weniger Geld!
Ja wie jetzt ?

Rechnung:
Ich rechne immer gerne mit 7mio Bedürftigen (HartzIV). Davon sind natürlich Kinder und Bedarfsgemeinschaften zu bereinigen. Rechnen wir daher aus Spaß mit 3mio Bedürftigen (Doppelte Mieten, Kinder, Ehepaare die weniger bekommen usw. alles bereinigt mit den 3mio).

3mio Bedürftige. Diese bekommen je 399€ Regelsatz + 400€ Miete + 120€ Gas/Wasser = 919€ (machen wir 920€ draus).

3.000.000 x 920€ = 2.760.000.000€ pro Monat

Dem stehen 64.909 Mitarbeiter entgegen Stand 2009. Bereinigen wir sie von den Teilzeitkräften und runden es auf 62.000 Mitarbeiter runter. Jedes dieser Mitarbeiter bekommt 2.700€ Brutto pro Monat

62.000 x 2.700€ = 167.400.000€ pro Monat

Darauf kommt nochmal eine Dunkelziffer an Richter, die sich mit Klagen an den SG's befassen. Alleine in Berlin sind 133 Richter in Vollzeit mit SGB2 Widersprüchen befasst. Sagen wir mal als Beispiel 1.000 Richter in der BRD mit einem mtl. Gehalt von 4.000€ Brutto.

1.000 x 4.000€ = 4.000.000€ pro Monat

Sprich der gesamte Verwaltungsapparat (nur Mitarbeiter der Jobcenter und Richter) beläuft sich auf 170.000.000€ pro Monat. Baumaßnahmen, Strukturierung, Planung, Wachpersonal usw. alles nicht betrachtet. Der personelle und verwalterische Aufwand kann hier massiv reduziert werden. Sanktionen, Widersprüche usw. kann drastisch dezimiert werden, wenn man den Bedürftigen einfach ein Fixeinkommen zukommen ließe, welches ohne Sanktionen oder Bedingungen realisiert werden könnte.
 
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