Wahlen in Deutschland

EnRetard

Well-Known Member
Schleswig-Holstein, Bintje möge mir verzeihen, ist nun nicht der Gradmesser deutscher Befindlichkeiten.
NRW dürfte interessanter werden. Ob es noch einmal für Schwarzgelb reicht, dürfte am Abschneiden der FDP liegen. Schwächelt die NRW-FDP, wird Rotgrün übernehmen, und dann hat Scholz alles richtig gemacht. NRW wäre zurück und die Zurückhaltungspolitik (die auch Merkel verfolgt hätte) gestärkt. Und Merzens Kampfhemd ein Requisit für die Comedy.
NRW nach dem Erdrutsch in S-H wird so ähnlich kommen. CDU 35+; SPD 20, Grüne 20+, FDP 8-10, AFD auch draußen. kann reichen für Schwarzgelb, sonst schwarz-grün. Kutschaty ist zu blass. Ja, klar, Gebauer (Schule, FDP) ist gruselig, aber Prien (Schule, CDU in S-H) noch schlimmer
 

Bintje

Well-Known Member
Ja, die sind raus. Nach jüngsten Hochrechnungen kommen sie nicht über 4,5 oder 4,6 % hinaus, haben das auch schon eingestanden.
Ende Gelände, die AfD bleibt außen vor. :)

Ansonsten mehr oder weniger wie erwartet. Die Grünen wurden diesmal zweitstärkste Kraft mit ihrem Spitzenduo Monika Heinold und Aminata Touré.
SPD-Parteichefin Serpil Midyatli, die ihren Verzicht auf die Spitzenkandidatur frühzeitig erklärt hatte, konnte ihre Enttäuschung im NDR-Interview nicht verhehlen, meinte aber, es habe nicht an dem - trotz aller Bemühungen weithin unbekannten - Spitzenkandidaten Thomas Losse-Müller gelegen, sondern an bundespolitischem Gegenwind. Das Thema Ukraine habe alles überlagert und davor die Pandemie es nicht erlaubt, stärkere eigene Akzente zu setzen.

Tatsache aber ist auch, dass die CDU enorm von Daniel Günthers Amtsbonus und seiner parteiübergreifenden Popularität profitiert hat. Dabei gilt Günther nicht unbedingt als Macher oder Antreiber, der eigenständig Themen setzt, aber als guter Moderator und Zuhörer, der es immer wieder versteht, divergierende Interessen unter einen Hut zu bringen. Jetzt kann er sich aussuchen, mit wem er regieren will.
Schwarz-Gelb wäre eine Option, aber auch mit dem SSW würde es reichen, der nach bisherigen Hochrechnungen auf 5,8 % und damit 4 Sitze kam. Schwarz-Grün hätte eine satte Mehrheit mit 13 Sitzen mehr, als sie bräuchten, und selbst eine schwarz-rote Groko wäre drin. Letztere gilt aber als so unwahrscheinlich wie eine Zwei-Parteien-Koalition mit den Dänen. Und die FDP, die bisher mitregierte, mehr als fünf Prozent einbüßte und nur noch bei 6,4 % liegt, ließ zwar verlauten, sie stünde nicht zur Verfügung, wenn sie nicht gebraucht werde. Aber wie man sie kennt, dürfte sie den Preis nur hochtreiben im Wissen, dass nicht Wenige in der CDU sich Schwarz-Gelb wünschen. (Bitte, bitte nicht!)

Wie auch immer: Die AfD ist weg vom Fenster; wir werden sie nicht vermissen. Weiteres wird sich zeigen.
 

Bintje

Well-Known Member
Das ist 'ne herbe Klatsche! Ich sage es mal so: Das ist nicht nur der Losse-Müller-Effekt. Wer Kiel-Ost verliert, muss schon sehr viel falsch gemacht haben.
Normalerweise reicht es da aus, eine rot angemalte Litfaßsäule aufzustellen, damit die gewählt wird.


"Midyatli ist auch stellvertretende Bundesvorsitzende der SPD. Der Wahlkreis Kiel-Ost galt über Jahrzehnte als einer der landesweit sichersten für die SPD. Neben Kiel-Ost verlor die SPD auch die Direktmandate in Kiel-Nord und Kiel-West – jeweils gegen Kandidaten der Grünen."

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