Laut NDR 4,6 %, Stand 20:50 h
Ja, die sind raus. Nach jüngsten Hochrechnungen kommen sie nicht über 4,5 oder 4,6 % hinaus, haben das auch schon eingestanden.
Ende Gelände, die AfD bleibt außen vor.
Ansonsten mehr oder weniger wie erwartet. Die Grünen wurden diesmal zweitstärkste Kraft mit ihrem Spitzenduo Monika Heinold und Aminata Touré.
SPD-Parteichefin Serpil Midyatli, die ihren Verzicht auf die Spitzenkandidatur frühzeitig erklärt hatte, konnte ihre Enttäuschung im NDR-Interview nicht verhehlen, meinte aber, es habe nicht an dem - trotz aller Bemühungen weithin unbekannten - Spitzenkandidaten Thomas Losse-Müller gelegen, sondern an bundespolitischem Gegenwind. Das Thema Ukraine habe alles überlagert und davor die Pandemie es nicht erlaubt, stärkere eigene Akzente zu setzen.
Tatsache aber ist auch, dass die CDU enorm von Daniel Günthers Amtsbonus und seiner parteiübergreifenden Popularität profitiert hat. Dabei gilt Günther nicht unbedingt als Macher oder Antreiber, der eigenständig Themen setzt, aber als guter Moderator und Zuhörer, der es immer wieder versteht, divergierende Interessen unter einen Hut zu bringen. Jetzt kann er sich aussuchen, mit wem er regieren will.
Schwarz-Gelb wäre eine Option, aber auch mit dem SSW würde es reichen, der nach bisherigen Hochrechnungen auf 5,8 % und damit 4 Sitze kam. Schwarz-Grün hätte eine satte Mehrheit mit 13 Sitzen mehr, als sie bräuchten, und selbst eine schwarz-rote Groko wäre drin. Letztere gilt aber als so unwahrscheinlich wie eine Zwei-Parteien-Koalition mit den Dänen. Und die FDP, die bisher mitregierte, mehr als fünf Prozent einbüßte und nur noch bei 6,4 % liegt, ließ zwar verlauten, sie stünde nicht zur Verfügung, wenn sie nicht gebraucht werde. Aber wie man sie kennt, dürfte sie den Preis nur hochtreiben im Wissen, dass nicht Wenige in der CDU sich Schwarz-Gelb wünschen. (Bitte, bitte nicht!)
Wie auch immer: Die AfD ist weg vom Fenster; wir werden sie nicht vermissen. Weiteres wird sich zeigen.