Wer wird Kanzlerkandidat?

  • Laschet

    Votes: 2 16,7%
  • Söder

    Votes: 6 50,0%
  • Spahn

    Votes: 0 0,0%
  • Merz

    Votes: 0 0,0%
  • Röttgen

    Votes: 0 0,0%
  • Habeck

    Votes: 1 8,3%
  • Baerbock

    Votes: 3 25,0%
  • Überraschung

    Votes: 4 33,3%

  • Total voters
    12

Mendelssohn

Well-Known Member
Du weißt, wie Teile der Linken es nennen werden. Auch im Sinne der „Friedenspartei“ SED, auch im Sinne der beim Kosovokrieg abgängigen, zur Linken übergegangenen GRÜNEN.

#Angriffskrieg.
Der SED-Flügel der Linkspartei kommt aus der Provinz, nicht aus Berlin, Leipzig, Magdeburg usw. Und auch in der Provinz stirbt der Flügel allmählich ab, weil er es versäumt hat, der AfD Paroli zu bieten, zu welcher die Abgehängten nämlich "rübergemacht" haben - trotz Wagenknechts Initiative im ganz Trüben zu fischen. Kipping und Rixinger sind aus meiner Sicht durchaus koalitionsfähig - als Minister für Soziales, Wohnungsbau, Arbeit und vermutlich sogar Gesundheit. Interessant wäre in dieser Konstellation - Grünrotrot - wer die Verteidigung macht: ob man das Ministerium an die SPD gibt oder selbst macht mit dem Außenministerium. Ansonsten rechne ich mit einigen Neubeschreibungen der Ministerien: Familie und Gleichstellung, Bildung und Digitalisierung usw.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Die Ossi-Linken sind eher pragmatisch. NATO-und Bundeswehrgegner sind meist Wessi-Linke. Sevim Dagdelen und Andrej Hunko zum Beispiel.
Wie die ostdeutsche Provinz aufgestellt ist, siehst du an ihrer neuen Vorsitzenden Hennig-Wellsow, die aus Thüringen kommt. Zunächst ein Ja zu Friedensmissionen und Blauhelmen, dann der Rückzieher - vermutlich auf Druck des Parteivorstands,
https://www.nordkurier.de/politik-u...er-aeusserung-zur-bundeswehr-spott-0542668503
in dem in der Tat, allein aus Altersgründen nicht mehr viel von der SED/DKP zu sehen ist,
https://de.wikipedia.org/wiki/Die-Linke-Parteivorstand
wohl aber eine traditionell außerparlamentarische linke Position gegen Uncle Sam und die von den USA angezettelten Stellvertreterkriege, die mit deutscher Zuarbeit durchgeführt werden, und für die legitime Verteidigungstellung der SU/Russland sowie die Verstaatlichung der Großen Industrie und Zusicherung eines Grundeinkommens zu Lasten der millionenschweren Gehälter der Vorstände und der Dividenden der Aktionäre.
Vielleicht ist es nicht so sehr das Antimilitärische, das die Linken gegenüber den Grünen qualifiziert, wie Alu vermutet, sondern eher der (westdeutsche) Antiamerikanismus und die ostdeutschrussische Freundschaft. Denn wenn Russland die Krim und die Ostukraine mit militärischen Mitteln annektiert Kriege in Georgien und Ossetien usw. führt, werden dafür gute Gründe gefunden, die den Amerikanern grundsätzlich nicht zugesprochen werden. Also der Antimilitarismus der Gesamtpartei ist relativ und bezieht sich nur auf militärische Einsätze des Westens einschließlich der Türkei. Was immer in den Hinterhöfen Russlands und Chinas passiert ( z. B. Iran, Birma, Hong Kong) interessiert eher nicht.
 

sommersonne

Well-Known Member
wohl aber eine traditionell außerparlamentarische linke Position gegen Uncle Sam und die von den USA angezettelten Stellvertreterkriege, die mit deutscher Zuarbeit durchgeführt werden, und für die legitime Verteidigungstellung der SU/Russland sowie die Verstaatlichung der Großen Industrie und Zusicherung eines Grundeinkommens zu Lasten der millionenschweren Gehälter der Vorstände und der Dividenden der Aktionäre.
Darin kann ich nichts Schlimmes entdecken.
Sie ist da, wir wundern uns selbst ein bischen darüber, aber sie wird überbewertet.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Darin kann ich nichts Schlimmes entdecken.
Ich auch nicht. Die Kritik an Uncle Sam gehört zum linken Kritikspektrum ebenso wie die Verteidigung der russischen Revolution und das große Verständnis für kommunistische Einparteiensysteme, die Demokratie nur als parteiinternes Abstimmungsverhalten zulassen (dies im Unterschied zur faschistischen Diktatur, in der auch intern nicht mehr abgestimmt wird). Es gab schon immer Bündnisgegner in Levis, insbesondere vor der Vereinigung auf beiden Seiten: die einen wollten keine Atomsprengköpfe mehr in ganz Deutschland, die anderen waren die russischen Manöver leid. Die linke Zauberformel ist "Neutralität". Doch um sich dafür zu entscheiden, ist Deutschland einerseuts zu groß (Exportweltmeister) und andererseits zu klein (Mittelmacht ohne ständigen Sitz im Sicherheitsrat). Mein Gefühl sagt mir, dass wir unter der Supervision der Amerikaner freier agieen können als unter der Supervision der Russen, die Demokratie immer noch üben, also noch nicht etabliert haben. Hier sehe ich Ähnlichkeiten zur Türkei, die auch noch nicht demokratisch gefestigt ist.

Sie ist da, wir wundern uns selbst ein bischen darüber, aber sie wird überbewertet.
Neben der ostdeutsch-russischen Freundschaft, gibt es durchaus so etwas wie eine deutsch-russische Freundschaft, die ihre Wurzeln allerdings in der Verheiratungspolitk der europäischen Fürstenhäuser hat. Zur Neubewertung des deutsch russischen Verhältnisses nach dem kalten Krieg hat Gorbatschow, der die Einheit ermöglichte, erheblich beigetragen, aber auch die von Reemtsma organisierte Wehrmachtsausstellung, die den Deutschen erstmalig zeigte, welche Verbrechen deutsche Soldaten (und nicht nur nationalsozialistische Milizen) in Osteuropa und in der SU angerichtet hatten. Die Vergebung Russlands erschien aus dieser Perspektive unglaublich. Man kann dies nicht überbewerten.
 

Msane

Well-Known Member
Deutsche und Russen wünschen sich ein herzliches Verhältnis zueinander, ich habe noch nie, weder von Russen noch von Deutschen gegenteiliges gehört.
Unser Problem ist das wir im westlichen Kulturraum fest verankert sind, und die große Führungsmacht USA von uns Distanz zu Russland erwartet.


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Alubehütet

Well-Known Member
@Msane Jetzt haben wir wieder die klassische Diskussion: Trump ist nicht die USA, Erdogan nicht die Türkei, Putin nicht Rußland. Du hast @Burebistas Rants über russischnahe Medien und Parteien mitbekommen. Auch bei uns machen sie massiv Stimmung für die Verquerdenker, sind da nur nicht so wichtig. Daß Biden da sauer ist, kann ich verstehen. Putin hat die Trumpisten massiv befeuert, die Einigkeit der USA zu untergraben.

Ich kann mir sogar vorstellen, daß die russischen Medien bei uns nicht volles Rohr feuern, Zurückhaltung üben, um eben nicht die deutsch-russischen Sympathien zu gefährden.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
und ich denke auch nicht, dass besonders viele Menschen in Russland sich für die Stinkbomben interessieren, die Putins Auslandspropaganda bei uns schmeißt
Den meisten Russen würde es in der Tat reichen, wenn es in Russland so etwas wie eine freie Presse gäbe und Oppositionelle aus Politik, Kultur und Wirtschaft nicht ins Straflager wegen Steuerhinterziehung, Blasphemie oder Beleidigung eines Stalin-Vetranen müssten. Aber den meisten Russen ist vermutlich auch dies wegen ihrer beschissenen Arbeitsbedingungen und Lebensumstände noch egal.
 
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