Es geht nicht um ein "extra hohes" Niveau. Frag mal Ausbilder, Arbeitgeber oder Prüfer:innen von berufsbildenden Einrichtungen. Es geht um Azubis, die an Berufsschulen teils schon mit den Grundrechenarten oder simpelsten orthografischen Anforderungen überfordert sind, ganz zu schweigen von sinnerfassendem Lesen und geistigen Transferleistungen. Was sich natürlich auch in Zwischen- und Abschlussprüfungen bemerkbar macht.
Es geht aber - davor - auch um Kandidat:innen, die ihnen fest zugesagte Ausbildungsstellen gar nicht erst antreten, ohne Begründung einfach wegbleiben oder sich nach der Probezeit mit wechselnden Begründungen per gelbem Schein wochenlang verdünnisieren, zwei Tage oder so wieder da sind, sobald sie ins Krankengeld zu fallen drohen und dann spontan neu erkranken, worauf der Anspruch auf die höhere Lohnfortzahlung wieder auflebt. In Großbetrieben mag das einigermaßen egal sein, aber auf die Weise kann man einen Kleinbetrieb schon total ins Schleudern bringen. Arbeitgeber:innen und Kollegen sind dann die Gelackmeierten. Und die lange Coronazeit hat das Phänomen bestimmt nicht besser gemacht.