Was ärgert Euch gerade (3)

sommersonne

Well-Known Member
Jetzt kann ich Almacali verstehen wenn er sich vom Kinderlärm belästigt fühlt.
Hier trommeln schon seit gestern afrikanische Trommler bei einem Weiß-nicht-was-für-ein-Fest in exorbitanter Lautstärke. Ich kann mich nicht mal ins Schlafzimmer verziehen, da hört man es auch. Mir brummt der Schädel, höre es auch durch die geschlossenen Fenster. Es schallt hier so schön. Es nervt.
Täglich habe ich das Vergnügen einer russischen Sendung. Das ist so laut als stünde der Fernseher in meinem Wohnzimmer. Die Dame unter mir ist so schwerhörig. Gerade machen sich die Fernsehsendung und die Trommler Konkurrenz. Hilfe. :(:confused:
 

Almancali

Well-Known Member
Ich wollte soeben selbst was zu diesem Thema beitragen und las deinen Kommentar ...

... vorhin auch wieder Kinder ... schreien und kreischen um die Wette ...

Geht schon seit Tagen so und die besonder priviligierten Präkariatsempfänger von Eltern unternehmen rein garnix. Besonders schlimm ist es, wenn man am Rechner sitzt und gewisse Themen (für die Arbeit) durchdenken muss. In meinem Fall wären es Algorithmen, die nicht so funktionieren, wie ich es mir dachte ... Fehlersuche!

Und dann kreischen diese Blagen wie am Spieß ...

Es nervt nicht nur! Es raubt dir den letzten Nerv und die Sinne ...

Zwischendurch schreien die dann nochmal kräftig wie am Spieß ... Ruhe ... Und dann wieder von vorne ...

Das sich die Eltern keinen Kopf um ihre Kinder machen ... Sitzen wohl vor dem Pädagogen und ziehen sich die Trovatos rein bzw. Richter Alexander Holdt und Barbara Salesch (die x'te Wiederholung).
 

Almancali

Well-Known Member
Alten kranken Mann der auch sicherlich seine Verdienste hatte zB. Wiedervereinigung, deutsch - französische Freundschaft, vereinigtes Europa noch einmal richtig nachgetreten.
Die Taz hatte mit ihren "Blühenden Landschaften" nicht ganz unrecht (ich konnte leider nur noch den Titel im Netz finden und auch nur einige Kommentare von Fremdseiten).

Helmut Kohl hat nicht den gleichen Stellenwert für mich, als z.B. ein Willy Brand oder Helmut Schmidt. Das sind vollkommen andere Kaliber als Helmut Kohl.

Helmut Kohl schneidet in zahlreichen Büchern nicht unbedingt als der "Macher" ab, sondern eher als ein "Machtbesessener", der seine eigenen Ziele durchknüppeln wollte. Sich selbst ein Denkmal setzen.

... und wir zahlen heute die Zeche für seine Politik ...

Beispiel "Wiedervereinigung":
Die Wiedervereinigung war sicherlich eine interessante Sache... Auch im Hinblick dessen, dass die damalige DDR an die BRD grenzte. Somit eigentlich nicht viel falsch gemacht. Allerdings hatte das auch seinen Preis! Mit der Wiedervereinigung hat Kohl gleichzeitig auch das "europäische" Gesamtbild mit dem Franzenmann im Kopf gehabt und somit die gesamte Wirtschaft der ehemaligen DDR (hier sind explizit die Unternehmen gemeint) gegen die Wand gefahren. Wiedervereinigung gefolgt von europäischer Einheit gefolgt von Währungsunion.

Die damaligen Banker und zahlreiche Politiker hatten Kohl davor gewarnt, die ehemalige DDR abrupt und sofort mit der Währungsunion zu konfrontieren (in diesem Zusammenhang auch der Tausch des OST -> WEST Geldes genannt), was dazu führte dass die starke Deutsche Mark die gsamte Wirtschaft in der ehemaligen DDR vollkommen kaputt machte. Die Unternehmen waren nicht in der Lage, mit der Stärke der Deutschen Mark mitzuhalten und mussten stellenweise Konkurs anmelden, wobei viel "Arbeitslosigkeit" produziert wurde.

Später fand dann nochmal der Wechsel von der Deutschen Mark zum Euro statt und das brach den restlichen Unternehmern in der ehemaligen DDR das Genick. Um die strukturellen Probleme zu kompensieren wurde dann durch die Regierung der "Solidaritätszuschlag" eingeführt, wo man durch Abgaben (vom Gehalt und Lohn), die maroden Zustände (dank Helmut Kohl) kompensieren wollte.

Es war ja nicht so, als würde die ehemalige DDR nichts gebacken bekommen bzw. nicht arbeiten können. Ganz im Gegenteil, sie hatten eine Wirtschaft, Produktion und Abnehmer ihrer Produkte. Nur fanden die Prozesse der Wiedervereinigung und der angleichung an das Westniveau zu schnell statt, so dass die Unternehmen nicht mitkamen.

Dank Helmut Kohl wurden viele Menschen arbeitslos und viele Unternehmen mussten insolvenz anmelden (bzw. machten einfach dicht). Den Soli zahlen wir aber heute noch!

Beispiel europäische Union:
Die Idee einer europäischen Union, die als starke Einheit (ökonomische Größe) mit der USA und China mithalten kann. Am Ende überreguliert und von unbekannten Abgeordneten und Politikern aus Brüssel gelenkt. Statt sich um strukturelle inereuropäische Probleme zu kümmern, kümmerte man sich eher darum, dass eine Kaffeemaschine nach ca 30-45 Minuten automatisch sich abschalten muss, damit man keine Energie verschwendet (vom weggegossenem kalten Kaffee (und der Kaffeepreise) wollen wir mal nicht reden).

Niemand von uns kennt diese Leute (in Brüssel), die unser Weltgeschehen innerhalb der EU regulieren und entscheiden. Da kommt zunehmends nichts Gutes aus Brüssel.

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Daher bin ich mir nicht wirklich sicher, ob das alles Verdienste sind, die man dem Mann anrechnen sollte. Heute stehen wir vor einer Zerreissprobe! Griechenland, Portugal, Italien vor dem Abgrund. Wirtschaftsschwache Länder, die von der EU (insbesondere Deutschland) alimentiert werden müssen. Streit bei der Flüchtlingsproblematik.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die Taz hatte mit ihren "Blühenden Landschaften" nicht ganz unrecht (ich konnte leider nur noch den Titel im Netz finden und auch nur einige Kommentare von Fremdseiten).

Guckst Du hier: http://www.spiegel.de/kultur/gesell...eur-tuttitelbildtitelbild-leid-a-1152652.html

Helmut Kohl hat nicht den gleichen Stellenwert für mich, als z.B. ein Willy Brand oder Helmut Schmidt. Das sind vollkommen andere Kaliber als Helmut Kohl.
Brandt ja, klar. Schmidt?
Beispiel "Wiedervereinigung":
Die Wiedervereinigung war sicherlich eine interessante Sache... Auch im Hinblick dessen, dass die damalige DDR an die BRD grenzte. Somit eigentlich nicht viel falsch gemacht.
Und da war viel falsch zu machen. Die SPD war damals wie gelähmt, Bedenkenträger pur, immer nur darauf starrend, was alles schief gehen kann. Kohl hat beherzt zugepackt.
Allerdings hatte das auch seinen Preis! Mit der Wiedervereinigung hat Kohl gleichzeitig auch das "europäische" Gesamtbild mit dem Franzenmann im Kopf gehabt und somit die gesamte Wirtschaft der ehemaligen DDR (hier sind explizit die Unternehmen gemeint) gegen die Wand gefahren. Wiedervereinigung gefolgt von europäischer Einheit gefolgt von Währungsunion.
Zum einem war das der Preis, der zu bezahlen war. Europa hatte Angst vor einem zu starken wiedervereinigten Deutschland, und wollte es eingebunden ... gebändigt wissen in der EU. Mitterand hat ganz klar gesagt: Keine Wiedervereinigung ohne Euro.

Zum anderem war das die Überzeugung Kohls als „Enkel Adenauers“. Deutsche Einheit nicht ohne europäische Vereinigung.
Die damaligen Banker und zahlreiche Politiker hatten Kohl davor gewarnt, die ehemalige DDR abrupt und sofort mit der Währungsunion zu konfrontieren (in diesem Zusammenhang auch der Tausch des OST -> WEST Geldes genannt), was dazu führte dass die starke Deutsche Mark die gsamte Wirtschaft in der ehemaligen DDR vollkommen kaputt machte. Die Unternehmen waren nicht in der Lage, mit der Stärke der Deutschen Mark mitzuhalten und mussten stellenweise Konkurs anmelden, wobei viel "Arbeitslosigkeit" produziert wurde.
Nur war das die Macht des Faktischen. So falsch das war, entschieden haben so die Bürger der DDR. „Kommt die D-Mark bleiben wir. Kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr.“ Und das war nicht nur ein Demo-Spruch. Als die Mauer gefallen war, hatten wir eine riesige Flüchtlingswelle aus der DDR. Es gab zum fatalen 1:1-Umtausch überhaupt keine Alternative; die DDR wäre sonst am Fachkräftemangel zugrunde gegangen.
Es war ja nicht so, als würde die ehemalige DDR nichts gebacken bekommen bzw. nicht arbeiten können. Ganz im Gegenteil, sie hatten eine Wirtschaft, Produktion und Abnehmer ihrer Produkte. Nur fanden die Prozesse der Wiedervereinigung und der angleichung an das Westniveau zu schnell statt, so dass die Unternehmen nicht mitkamen.
Das fand ich aber doch überraschend, wie wenig anschlussfähig an die Bundesrepublik die DDR-Wirtschaft tatsächlich war. Elektrische Gitarren, die hier bei Karstadt für 300 DM erhältlich waren – und mehr waren die auch nicht wert, das waren Kinder-Gitarren –, lagen in der DDR bei 1200 DM, dafür hattest Du bei uns damals eine echte Strat ... gebraucht gekriegt.
 

Almancali

Well-Known Member
@Alubehütet

Mitterrand war auch bekannt dafür, ein Freund des europäischen Gedankens zu sein. Seine Vorgänger hatten das aber nicht so gesehen. Frankreich hatte viel mehr Angst davor gehabt, ihren Franc abgewertet oder gar vernichtet zu sehen. GBP, DM und FRF waren die stärksten Währungen in der europäischen Region. Allerdings gab es schon Alternativen zum Währungstausch. Dies wurde durch den damaligen Chef der Deutschen Bundesbank vorgeschlagen und von Kohl abrupt niedergeschmettert. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das alles so ganz gelaufen ist, wie man sich das wohl dachte. Ich verfolge eher die Auswirkungen, die wir heute erleben...

Gerade heute lese ich wieder in den Medien "europäische Abgeordnete will syrische Dörfer in die EU verfrachten" Ska Keller... In Brüssel wird wegweisende Politik betrieben...
 

sommersonne

Well-Known Member
Nur war das die Macht des Faktischen. So falsch das war, entschieden haben so die Bürger der DDR. „Kommt die D-Mark bleiben wir. Kommt sie nicht, geh'n wir zu ihr.“ Und das war nicht nur ein Demo-Spruch. Als die Mauer gefallen war, hatten wir eine riesige Flüchtlingswelle aus der DDR. Es gab zum fatalen 1:1-Umtausch überhaupt keine Alternative; die DDR wäre sonst am Fachkräftemangel zugrunde gegangen.
Nein, das glaube ich nicht. Die hätten schnell gemerkt wie die Marktwirtschaft läuft und was das für sie bedeutet. Es gibt seit Jahren eine Rückwanderung aus dem Westteil in den Osten.
Zu dem Spruch - seit wann beugt sich denn eine Regierung der Bevölkerung eines anderen Landes. es gab einen anderen Grund.
Du vergißt das zu der Zeit auch die westdeutsche Wirtschaft nicht mehr so gut lief wie noch vor ein paar Jahren. Kohl kam es gerade recht, denn mit 17 Millionen begeisterten Käufern bekam sie erst einmal einen netten Schub.

Das fand ich aber doch überraschend, wie wenig anschlussfähig an die Bundesrepublik die DDR-Wirtschaft tatsächlich war.
Lag wahrscheinlich auch entscheidend mit daran das westdeutsche Unternehmen von der Treuhand für ein paar Mark ihr Konkurrenzunternehmen in der DDR aufkauften, noch Fördermittel einsackten und dann den Ost-Betrieb schlossen. Konkurrenz ausgeschaltet.
Zu gleicher Zeit brach auch in den Hauptabnahmeländern der DDR, den sozialistischen Bruderländern, der Wandel aus. Deren Wirtschaft lag auch erst einmal am Boden und sie fielen als Abnehmer aus.
 

hilal74

Well-Known Member
Ja die gibt es bei mir auch.
Aber dann doch auf anderer Ebene: Beschimpfungen, 'Vandalismus', abzocken etc.

Diese schrillsten Stimmen, aus dem kleinen Körper eines Kindes, die den Leuten den Nerv raubt, ich sehe das als Begabung.
Mich erfreut so etwas.
Ich bin Tag für Tag den schrillen Stimmen von ca. 80 Kindern ausgesetzt und wenn ich nach hause komme, bin ich froh wenn ich etwas Ruhe habe. Kinder solllten aber auch Grenzen haben. Schön und gut. toben und draußen spielen ist wichtig,aber das muss nicht 24 Stunden am Stück sein. Wir haben auch Nachbarskindern ,denen ich den Ball am liebsten abnehmen würde.Schepper,schepper, dazu Geschrei das dir fast die Ohren weh tun. Kann mich nicht erinnern das wir als Kinder die Nachbarn tyrannisiert haben ,unsere Kinder auch nicht und unsere Enkelkinder tun es genausowenig. Kein Kind soll still in der Ecke sitzen,aber manche übertreiben es.
 
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