Was denkt Ihr gerade? (38)

EnRetard

Well-Known Member
Und wieder lichtet sich der Nebel ein wenig mehr, was übrig bleibt ist Pöbelei. Wofür hast du in den vorherigen Posts soviel Text abgelassen?
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Kapitalismus ist lediglich die Wirtschaftsform der Wahl aller zuletzt gewählten Regierungen.
Du verstehst unter Kapitalismus als "Wirtschaftsform der Wahl", dass es Regierungen sind, die über das Wirtschaftssystem entscheiden?
In Wirklichkeit entscheidet das Wirtschaftssystem über die Regierung. Das sagen nicht nur Marx und Engels, sondern inzwischen sämtliche Ökonomen von rechts bis links und unabhängig von ihrer religiösen Sozialisation und ihren kulturellen Wurzeln.
Wer beim Kapitalismus von einer Option unter anderen spricht, hat das Prinzip des Kapitalismus nicht verstanden. Es gibt den Kapitalismus nur als Weltsystem oder gar nicht. Oder glaubt irgendjemand, dass in NK, Kuba , China und im Ex-Ostblock nicht der Kapitalismus das Sagen gehabt hätte oder haben würde? Ganz zu schweigen von der heilen Welt der Hüter und Bewahrer des Islam, die sich allesamt als erstes ein Dollarkonto anschaffen, um die Spenden für sich zu waschen.
"Kapitalismus als Wirtschaftsform der Wahl aller zuletzt gewählten Regierungen" ist so ungefähr die größte Lüge, die sich über den Kapitalismus verbreiten lässt. Kapitalismus wurde nie als Wirtschaftsform gewählt, sondern entwickelte sich historisch zu dem, was er jetzt ist: eine Wirtschaftsform, die den Planeten als Lebensraum an sein Grenzen bringt (Bsp. im ganz Kleinen: Hambacher Forst).
 

EnRetard

Well-Known Member
Aus deinem Link: "Der Hambacher Forst, auch Bürgewald oder Die Bürge genannt, ist ein Wald in Nordrhein-Westfalen, von dem nur noch ein kleiner Teil erhalten ist."
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Ich weiß, dass der Hambacher Wald traditionell Forst heißt, aber RWE und ihren Bütteln bei Polizei und CDUFDPSPDDGB kommt die Bezeichnung Forst als Hinweis auf ökologische Geringwertigkeit sehr gelegen.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Im Hambacher Forst sollen uralte Bäume stehen.
In Berlin wird der Ausstieg aus der Braunkohle beschlossen, am Niederrhein sollen die letzten Reste eines uralten Waldes geschlachtet werden für nie geförderte Braunkohle?
Vielleicht sind SPD/Grüne an ihrer Kollaboration mit den Energiekonzernen bei der Landtagswahl gescheitert. Wenn Laschet Mumm hätte, würde er den Hambacher Forst nicht an RWE verscherbeln. Er könnte Arten- und Naturschutz geltend machen, sogar Klimawandel oder eine noch ausstehende Entscheidung zur Energiewende in Berlin.
Wer ist der Herr über den Wald? Die Regierung oder der Konzern?
Herr Laschet, bitte melden!
 

Zerd

Well-Known Member
Du verstehst unter Kapitalismus als "Wirtschaftsform der Wahl", dass es Regierungen sind, die über das Wirtschaftssystem entscheiden?

Aber natürlich: jeder Regierung stehen etliche Möglichkeiten zur Verfügung, Marktmechanismen und das Kapital entweder zu fördern oder einzuschränken: Geldpolitik, Steuerpolitik, Finanzaufsicht etc. Willst Du etwa behaupten, dass das alles nicht den geringsten Einfluss auf die Entwicklung der Volkswirtschaft hätte oder die Politiker gar keine Ahnung, was sie damit anrichten?

Natürlich hat jede Regierung eine Vorstellung davon, wie sich die Wirtschaft entwickeln sollte, und ergreifen dementsprechende Maßnahmen. Und da schlugen nun einmal alle Regierungen in den letzten Jahrzehnten in so ziemlich dieselbe Kerbe.

In Wirklichkeit entscheidet das Wirtschaftssystem über die Regierung.

Mir leuchtet schon ein, dass die in diesem Jahrtausend sozialisierten Menschen das glauben könnten, weil eben so große Einigkeit zwischen den Wirtschaftsbossen und den Regierungen herrschte. Aber so sind demokratische Staaten nicht eigentlich konzipiert.

Das sagen nicht nur Marx und Engels, sondern inzwischen sämtliche Ökonomen von rechts bis links und unabhängig von ihrer religiösen Sozialisation und ihren kulturellen Wurzeln.

Also erstens zweifle ich mal gehörig daran, dass sämtliche Ökonomen von rechts bis links über irgendeinen Punkt allesamt einer Meinung sein könnten, und selbst wenn es so wäre, könnte es trotzdem falsch oder zumindest falsch verstanden sein. Letztendlich also nur eine weitere Null-Aussage.

Wer beim Kapitalismus von einer Option unter anderen spricht, hat das Prinzip des Kapitalismus nicht verstanden.

Hier sollte nun wohl eine Aufklärung folgen....

Es gibt den Kapitalismus nur als Weltsystem oder gar nicht. Oder glaubt irgendjemand, dass in NK, Kuba , China und im Ex-Ostblock nicht der Kapitalismus das Sagen gehabt hätte oder haben würde?

...aber stattdessen nur ein logischer Widerspruch (der zweite Satz widerspricht dem ersten) und die abstrakte Ansage, dass Kapitalismus ein Weltsystem sei. Das ist mir einerseits zu wenig, um irgendetwas besser verstehen zu können, andererseits aber auch von vorherein ein bißchen zu viel, wenn die vorherrschende Wirtschaftsform unserer Zeit plötzlich zum "Weltsystem" erkoren wird.

Ganz zu schweigen von der heilen Welt der Hüter und Bewahrer des Islam, die sich allesamt als erstes ein Dollarkonto anschaffen, um die Spenden für sich zu waschen.

?!?

"Kapitalismus als Wirtschaftsform der Wahl aller zuletzt gewählten Regierungen" ist so ungefähr die größte Lüge, die sich über den Kapitalismus verbreiten lässt.

Ein Irrtum vielleicht, obwohl ich in Deinem ganzen Beitrag keinen Hinweis darauf gefunden habe, aber ganz gewiss keine Lüge, was ja bedeuten würde, dass ich es besser weiss und bewusst etwas falsches behaupten würde. Da muss ich Dich leider enttäuschen, ich weiss es leider nicht besser. Aber irgendwo drängt sich schon der Verdacht auf, dass das die zentrale Aussage Deines Beitrags gewesen ein könnte.

Kapitalismus wurde nie als Wirtschaftsform gewählt, sondern entwickelte sich historisch zu dem, was er jetzt ist:

Hoppla, da ist etwas "historisch" vom Himmel gefallen, ohne dass Menschen oder Regierungen irgendetwas dazu beigetragen hätten oder die Möglichkeit hätten, das zu verhindern oder zu überwinden? Sorry, das ist mir zu pessimistisch gedacht, ich traue dem Menschen vieles zu, viel mehr als er bislang gezeigt hat.

eine Wirtschaftsform, die den Planeten als Lebensraum an sein Grenzen bringt (Bsp. im ganz Kleinen: Hambacher Forst).

Darum, was der Kapitalismus alles bewirkt oder herbeiführt, ging es gar nicht in meinem Beitrag, sondern dass er entgegen einer Staatsform eine Wirtschaftsform ist, und ich bleibe dabei, die Wirtschaftform der Wahl aller gewählten Regierungen der letzten drei Jahrzehnte in Deutschland.

Heute Abend liefen übrigens ein paar gute Dokumentation auf Phönix etwa über die Superreichen und die HSBC-Bank (möglicherweise noch in der Mediathek abrufbar). Und da fanden sich auch zahlreiche Informationen darüber, wie die gegenwärtige Situation durch ganz gezielte Maßnahmen in den letzten drei bis vier Jahrzehnten herbeigeführt wurde. Also nix mit vom Himmel gefallen und unausweichlich, sondern ganz bewusst herbeigeführt und gefördert.
 

Zerd

Well-Known Member
Und wieder lichtet sich der Nebel ein wenig mehr, was übrig bleibt ist Pöbelei. Wofür hast du in den vorherigen Posts soviel Text abgelassen?

Bei Deinem Nebel wäre ich da ein bißchen skeptisch, aber wenn ich schon dabei bin: bei meinem "vielen Text" ging es um einen Gerechtigkeitsgedanken. Nun lässt sich jede Gerechtigkeitsdebatte natürlich auch als Neiddebatte denunzieren, das liegt in der Natur struktureller Ungleichheit. Aber letztendlich macht der Akteur durch den Hinweis auf die Neiddebatte nur deutlich, dass er den Gerechtigkeitsaspekt gar nicht diskutieren will.

Als praktizierender Kapitalist geht es um den gewinnträchtigen Absatz eines Produkts gegen die Konkurrenz. Vielleicht soll die Konkurrent totgequasselt werden? :)

Und grundsätzlich macht ihr beide auf mich den Eindruck, als ob euch vor allem an einer Art Wettpissen mit mir liegen würde. Dazu habe ich nicht die geringste Lust, aber alles muss ich mir dann doch nicht gefallen lassen...
 
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