Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

S

sommersonne

Guest
AW: Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

Verrückte Welt in der wir leben... Diesen Gastarbeitern, zu denen auch meine Eltern gehörten, wurde der rote Teppich ausgelegt. Meiner Mutter wurde sofort ein Vertrag vorgelegt. Meinem schon in Vertrag stehendem Vater hat man in diesem Personalbüro versucht, ihn mit einem finanziell besseren Angebot von der anderen Firma abzuwerben.

Das war in einer Zeit, als es die DDR gab. Deutsche Demokratische Republik. Die Leute, die also zu dieser Zeit in der DDR lebten und vielleicht ein Portrait von Honecker (ja, ja gibt keiner zu) im Wohnzimmer an der Wand hatten, philosophieren jetzt in 2010 mit dem Zeigefinger, was Deutschland da mit seinen Gastarbeitern hätte besser machen können.

Als die Mauer "fiel", hatten diese in Deutschland lebenden Gastarbeiter (Mann + Frau berufstätig) zusammen bereits mehrere Jahrzehnte in die Rentenkasse, Arbeitslosenversicherung etc. eingezahlt. Bei später oft den ähnlichen Rentenansprüchen, wie die Menschen aus Demokratischen Republik.

Jetzt nach Sarrazin & Konsorten fühlen sich diese aber frei, an einer Die-Törken-Migranten-sind-unser-Problem-Diskussion heiter mitzumischen.

Kein Quentchen Demut, dass sie nach dem "Mauerfall" an dem von Gastarbeitertörkenmigranten mit aufgebauten Wohlstand partizipieren durften.

Ich weiß, der Thilo beruhigt die Seele. Macht Kinder und Kevin froh und die älteren Genossen ebenso.



Ich finde es ja ganz schön unverschämt von Dir dass Du meinst die ehemaligen DDR-Bürger müssten demütig und froh sein dass sie am Wohlstand partizipieren "dürfen". Du scheinst keine Ahnung zu haben, wie damals diese "Vereinigung" vor sich gegangen ist. Vielleicht bist Du ja auch nur zu jung dazu.

Natürlich nehme ich mir das Recht heraus überall mitzureden, falls Du mich meinen solltest. Warum auch nicht. Ich bin wie Du ein Bürger dieses Staates.

Du wirst es als Zumutung empfinden, aber im Fall der ausländischen Mitbürger hat die DDR einmal richtig gehandelt. Sie sind als Arbeitskräfte gekommen mit einem festen Vertrag und einem feststehenden Termin zu dem sie wieder in ihr Heimatland zurück gingen. Vor Arbeitsaufnahme bekamen sie einen Deutschkurs.

Aus diesem Grunde kann ich beurteilen welcher Weg eventuell der bessere war/ist.
 

Grk..

Active Member
AW: Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

Ich finde es ja ganz schön unverschämt von Dir dass Du meinst die ehemaligen DDR-Bürger müssten demütig und froh sein dass sie am Wohlstand partizipieren "dürfen". Du scheinst keine Ahnung zu haben, wie damals diese "Vereinigung" vor sich gegangen ist. Vielleicht bist Du ja auch nur zu jung dazu.

Du findest es aber nicht unverschämt, über (ebenso!)Bürger dieses Landes reihenweise in Artikeln den Zeigefinger zu wedeln. Über diese Bürger wie über Problemschüler zu schreiben (die genauso Bürger sind wie ich als Deutscher), die im Gegensatz jahrzehntelang in die Rentenkassen und in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Dreht man aber den Spieß um (d.h.: selber Problemschüler) kommt eine herzzerreissende Empörung und "Vereinigung vor sich gegangen"
a010.gif
...


Du wirst es als Zumutung empfinden, aber im Fall der ausländischen Mitbürger hat die DDR einmal richtig gehandelt. Sie sind als Arbeitskräfte gekommen mit einem festen Vertrag und einem feststehenden Termin zu dem sie wieder in ihr Heimatland zurück gingen. Vor Arbeitsaufnahme bekamen sie einen Deutschkurs.

Nein, das empfinde ich nicht als Zumutung. Weil ich genau so etwas antizipert habe. Siehe dazu meine Thilo-Formulierung:wink:

Aus diesem Grunde kann ich beurteilen welcher Weg eventuell der bessere war/ist.

Der erste Schritt könnte Demut sein => Nur in Form von etwas weniger Hochmut. Das reicht schon. Dann wäre es mir wieder gleich, wenn da irgendwelche Wirtschafts-Ostalgie-Erfolgsstrategien proklamiert werden:lol:
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

Sich an geltende Gesetze zu halten oder die Strassenverkehrsordnung zu kennen sehe ich nicht als Knackpunkte in dieser Diskussion -das lernt man recht schnell.

Wenn ich den ganzen Tag Suaheli reden, ein Baströckchen tragen, das grosse Spagetthimonster anbeten will und ansonsten klarkomme, dann kann man das als mangelnde 'Integration' oder als Bereicherung empfinden. Das liegt wie bei der Kunst ganz im Auge des Betrachters.8)
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

Verrückte Welt in der wir leben... Diesen Gastarbeitern, zu denen auch meine Eltern gehörten, wurde der rote Teppich ausgelegt. Meiner Mutter wurde sofort ein Vertrag vorgelegt. Meinem schon in Vertrag stehendem Vater hat man in diesem Personalbüro versucht, ihn mit einem finanziell besseren Angebot von der anderen Firma abzuwerben.

Das war in einer Zeit, als es die DDR gab. Deutsche Demokratische Republik. Die Leute, die also zu dieser Zeit in der DDR lebten und vielleicht ein Portrait von Honecker (ja, ja gibt keiner zu) im Wohnzimmer an der Wand hatten, philosophieren jetzt in 2010 mit dem Zeigefinger, was Deutschland da mit seinen Gastarbeitern hätte besser machen können.

Als die Mauer "fiel", hatten diese in Deutschland lebenden Gastarbeiter (Mann + Frau berufstätig) zusammen bereits mehrere Jahrzehnte in die Rentenkasse, Arbeitslosenversicherung etc. eingezahlt. Bei später oft den ähnlichen Rentenansprüchen, wie die Menschen aus Demokratischen Republik.

Jetzt nach Sarrazin & Konsorten fühlen sich diese aber frei, an einer Die-Törken-Migranten-sind-unser-Problem-Diskussion heiter mitzumischen.

Kein Quentchen Demut, dass sie nach dem "Mauerfall" an dem von Gastarbeitertörkenmigranten mit aufgebauten Wohlstand partizipieren durften.

Ich weiß, der Thilo beruhigt die Seele. Macht Kinder und Kevin froh und die älteren Genossen ebenso.

Aus welcher Mülltonne hast du denn diese Vorurteile gekramt? Ich habe noch nie gehört, das in einem ostdeutschen Wohnzimmer ein Bild von Erich Honecker gehangen hat, so beliebt war der nicht. Und es gab auch keine von Karl Marx und später auch keine von Kohl.

Ich hatte überhaupt nichts an der Wand, was darauf schließen konnte, das ich im Osten wohnte. Da hingen Poster von den Stones und andere ähnliche Bilder.

Zufällig haben die meisten Ostdeutschen auch ihr leben lang gearbeitet und in die Rentenkassen und anderen Scheiß einbezahlt. Mit der gleichen Begründung könntest du jedem unter 30 verbieten an dieser Diskussion teilzunehmen, weil er ja kaum was in die Rentenkasse eingezahlt hat und keine Demut vor den Gastarbeitern hat.

Schon mal überlegt, das die meisten Gastarbeiter schlechtbezahlte Jobs hatten und dementsprechend wenig verdient und dementsprechen wenig in die Kassen eingezahlt haben? Sollen die deswegen nicht an dieser Diskussion teilnehmen dürfen?

Und die Ostdeutschen hier im Forum sind sicher nicht die Sarrazinfans, als die du uns hier darstellst. Du kannst gern mal meine Beiträge durchsuchen, ob du von mir ein Pro-Sarrazin Satz findest.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

Du wirst es als Zumutung empfinden, aber im Fall der ausländischen Mitbürger hat die DDR einmal richtig gehandelt. Sie sind als Arbeitskräfte gekommen mit einem festen Vertrag und einem feststehenden Termin zu dem sie wieder in ihr Heimatland zurück gingen. Vor Arbeitsaufnahme bekamen sie einen Deutschkurs.

Da muß ich dir doch wiedersprechen. Die DDR hat ihre Ausländer voll Scheiße behandelt. Da gab es nicht mal den Versuch einer Integration. Die meisten sogenannten Vertragsarbeiter kamen aus Vietnam, Angola und Mocambique. Die wurden mit dem Versprechen einer soliden Ausbildung in die DDR geholt und sollten nach derAusbildung helfen, ihre Heimatländer aufzubauen. In Wirklichkeit landeten die meist in irgendwelchen Wohnblocks ohneKontakt zu den Einheimischen. Nach kurzer Einarbeitungszeit durften sie dann in irgendwelchen Großbetrieben die Drecksarbeit machen. Die Auflagen waren sehr streng. Wurde eine Frau schwanger musste sie sofort zurück in ihr Land. Man durfte sich auch nicht selbst eine andereArbeitstelle suchen, alles war strengstens geregelt.

Wegen des mangelnden Kontaktes kursierten in der Bevölkerung völlig utopische Vorstellungen über Gehälter und dieArbeit der Ausländer. Dadurch wurden schon vorhandene Vorurteile sicher noch verstärkt. Was vielleicht sogar von der Regierung so gewollt war. Die DDR betonte war dauern ihre Solidarität und ihre internationale Verbundenheit, aber das waren nur hohle Phrasen.
 

blackcyclist

Gesperrt
AW: Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

Der erste Schritt könnte Demut sein => Nur in Form von etwas weniger Hochmut. Das reicht schon. Dann wäre es mir wieder gleich, wenn da irgendwelche Wirtschafts-Ostalgie-Erfolgsstrategien proklamiert werden:lol:

Wahrscheinlich haben die deutschen Touristen schon mehr Geld in die Türkei geschleppt, als deine Gastarbeiter hier verdient haben. Deswegen hat man mir dort auch nicht den roten Teppich auf dem Flughafen ausgerollt. Etwas mehr Demut der türkischen Bevölkerung gegenüber den deutschen Touristen, die den wirtschaftlichen Aufschwung der Türkei zu einem großen Teil bezahlt haben, wäre schon angebracht.

Dann möchte ich mal von dir jungem Hüpfer wissen, wer von uns über ostalgischen Strategien labert, ich bin es nicht und habe es hier im Forum auch noch nicht gelesen.
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

Du findest es aber nicht unverschämt, über (ebenso!)Bürger dieses Landes reihenweise in Artikeln den Zeigefinger zu wedeln. Über diese Bürger wie über Problemschüler zu schreiben (die genauso Bürger sind wie ich als Deutscher), die im Gegensatz jahrzehntelang in die Rentenkassen und in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Dreht man aber den Spieß um (d.h.: selber Problemschüler) kommt eine herzzerreissende Empörung und "Vereinigung vor sich gegangen"
a010.gif
...




Nein, das empfinde ich nicht als Zumutung. Weil ich genau so etwas antizipert habe. Siehe dazu meine Thilo-Formulierung:wink:



Der erste Schritt könnte Demut sein => Nur in Form von etwas weniger Hochmut. Das reicht schon. Dann wäre es mir wieder gleich, wenn da irgendwelche Wirtschafts-Ostalgie-Erfolgsstrategien proklamiert werden:lol:


Die DDR Bürger hatten überhaupt keine Erfahrung im Zusammenleben mit Migranten. Stadtteile wie Kreuzberg oder Marxloh waren dort gänzlich unbekannt. Die Fremdarbeiter wurden meist aus politischen Gründen aus den 'Brüderstaaten' eingeflogen.
Eine Integrationsleistung fand selten statt. Frauen, die z.B. ein farbiges Kind zur Welt brachten wurden nicht nur schief angeguckt.
Der letzte Arbeitsvertrag wurde 1992 in Rostock Lichtenhagen einseitig gekündigt.

Bis Heute haben viele Ostdeutsche massive Probleme mit den hauptsächlich in den westlichen Bundesländern lebenden Migranten und deren Nachkommen. Ebenso mit der BRD und den Verhältnissen im goldenen Westen.
 
S

sommersonne

Guest
AW: Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

Da muß ich dir doch wiedersprechen. Die DDR hat ihre Ausländer voll Scheiße behandelt. Da gab es nicht mal den Versuch einer Integration. Die meisten sogenannten Vertragsarbeiter kamen aus Vietnam, Angola und Mocambique. Die wurden mit dem Versprechen einer soliden Ausbildung in die DDR geholt und sollten nach derAusbildung helfen, ihre Heimatländer aufzubauen. In Wirklichkeit landeten die meist in irgendwelchen Wohnblocks ohneKontakt zu den Einheimischen. Nach kurzer Einarbeitungszeit durften sie dann in irgendwelchen Großbetrieben die Drecksarbeit machen. Die Auflagen waren sehr streng. Wurde eine Frau schwanger musste sie sofort zurück in ihr Land. Man durfte sich auch nicht selbst eine andereArbeitstelle suchen, alles war strengstens geregelt.

Wegen des mangelnden Kontaktes kursierten in der Bevölkerung völlig utopische Vorstellungen über Gehälter und dieArbeit der Ausländer. Dadurch wurden schon vorhandene Vorurteile sicher noch verstärkt. Was vielleicht sogar von der Regierung so gewollt war. Die DDR betonte war dauern ihre Solidarität und ihre internationale Verbundenheit, aber das waren nur hohle Phrasen.


Nein, da sind wir uns trotzdem einig. Du hast recht. So wurden sie behandelt. Rein menschlich gesehen war es auch nicht in Ordnung. Ich denke auch dass es gewollt war dass da nicht so viel Kontakt entstand. Scheinbar war man sich nicht sicher ob die Länder tatsächlich sozialistisch genug waren.
Plötzlich war Algerien, mit einem der hier Schlosser lernenden Algeriern war ich ja zusammen, kein sozialistisches Land mehr.
Aber man hat eben auch vermieden dass sie in der DDR bleiben konnten. Meinte nur diesen einen Fakt mit "gut".
 
S

sommersonne

Guest
AW: Was ist für Euch "INTEGRATION" ???

Du findest es aber nicht unverschämt, über (ebenso!)Bürger dieses Landes reihenweise in Artikeln den Zeigefinger zu wedeln. Über diese Bürger wie über Problemschüler zu schreiben (die genauso Bürger sind wie ich als Deutscher), die im Gegensatz jahrzehntelang in die Rentenkassen und in die Arbeitslosenversicherung eingezahlt haben. Dreht man aber den Spieß um (d.h.: selber Problemschüler) kommt eine herzzerreissende Empörung und "Vereinigung vor sich gegangen"
a010.gif
...




Nein, das empfinde ich nicht als Zumutung. Weil ich genau so etwas antizipert habe. Siehe dazu meine Thilo-Formulierung:wink:



Der erste Schritt könnte Demut sein => Nur in Form von etwas weniger Hochmut. Das reicht schon. Dann wäre es mir wieder gleich, wenn da irgendwelche Wirtschafts-Ostalgie-Erfolgsstrategien proklamiert werden:lol:


Du solltest vielleicht mal, bevor Du hier über jemanden verbal herfälltst, dessen andere Beiträge in diesem Forum lesen. Du wirst von mir keinen finden in dem ich über Ausländer herziehe.

Allerdings wirst Du von mir welche finden in denen ich schreibe wie es vor zwanzig und mehr Jahren im Osten war.
Man kann aus diesem Zeitabschnitt Deutschlands allerhand lernen, wenn man nicht so wie Du glaubt, nur weil man zufällig im westlichen Teil gelebt hat, dass man die Weisheit und das Recht mit in die Wiege gelegt bekam.
 
Top