@Msane
Hier im Ruhrgebiet kenne ich keinen hier aufgewachsenen türkisch-, arabisch- oder vietnamesischstämmigen Jugendlichen, dessen Deutschkenntnisse nicht für eine berufliche Ausbildung ausreichend wäre. Sie alle sprechen fließend deutsch, so wie wir - mit Dortmunder Akzent. Sprachliche Defizite finden wir bei Erwachsenen, die als Erwachsene zugezogen sind. Dies gilt für alle Nationalitäten und ist auch normal. Auch Deutsche, wenn sie ins Ausland gehen, müssen sich in die neue Sprache erst einfinden und werden ihren Akzent nicht verlieren.
@sommersonne
Parallelgesellschaften sind ein Problem, aber nicht wegen sprachlicher Defizite. Das Problem liegt in einer mangelnden Akzeptanz des Rechtsstaats. Das Recht wird in der Familie gesprochen, der Staat ist dann nur für die Wohlfahrt da. Das hat zum Teil mit Erfahrungen zu tun, die im Herkunftsland gemacht wurden, zum Teil aber auch mit Erfahrungen, die hier mit Behörden gemacht werden. Es gibt auch deutsche Parallelgesellschaften - z. B. die Junkszene oder Reichsbürger/Naziszene. Die haben ähnliche Probleme mit dem Rechtsstaat, aber keine sprachlichen. Obwohl, wenn man es ganz genau nimmt, haben deutsche und nicht-deutsche Parallelgesellschaften durchaus ein sprachliches Problem. Die Akzeptanz des Rechtsstaats beginnt ja mit dem Verstehen des Begriffs.