Brexit - das Phantom

EnRetard

Well-Known Member
Du mal wieder^^

Ja, ein harter Brexit wird auch die EU treffen, viel viel mehr aber wird es das Vereinigte Königreich treffen. Es wird eine Zerreißprobe für das Königreich, denn eine harte Grenze wird den Nordirland-Konflikt neu aufleben lassen und die Abspaltung der Schotten ist auch noch nicht ad acta gelegt.

Ich gehe sogar so weit zu behaupten, daß ein harter Brexit das Ende des Vereinigten Königreiches sein wird!

Ja. Sehe ich auch so. Schottland wird diesmal wirklich gehen, und eine Zollgrenze in Irland kann schlimmstenfalls den Bürgerkrieg wiederbeleben und günstigerenfalls eine politische Neuordnung nach der nächsten Regionalwahl in Nordirland befördern, nämlich wenn die Unionisten merken, was ihre fanatische Parteichefin Arlene Foster ihnen eingeschenkt hat.
Der Kommentator Patrick Kielty sieht im Guardian eine irische Wiedervereinigung und einen Austritt Schottlands kommen, nachdem die Labour Party ihren alten Sturkopf Jeremy Corbyn durch den Pro-Europäer David Lammy ersetzt hat, der dann nach einer künftigen Unterhauswahl mit der Schottischen Nationalpartei ein Zweckbündnis zur Neuordnung der politschen Landschaft auf den Inseln eingegangen ist.
 

alterali

Well-Known Member
Ein zerfallendes UK. Wenn das im Raum steht. Dann muss die EU sich dazu doch positionieren.
Wir haben verhandelt und das wars. Das ist doch lächerlich.
Die EU zeigt, das sie zu Flexibilität nicht fähig ist.
Wenn IRA und Katalonien hochkochen, wer will die Reste einsammeln.
Die EU hat es nicht einmal geschafft, das Problem Zypern zu begleiten.
Die EU ist ein Haufen von Drückebergern.
Hauptsache es geht nach Osten voran.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ja, schon. Aber ein weicher Brexit, Beibehaltung der Zollunion, dann kann man's auch lassen. Sollten sie besser.
Für einen Brexit ohne Abkommen fehlt, platt gesagt, die Infrastruktur und das Geld. Ein "weicher" Brexit ist überflüssig, aber teuer. Gar kein Brexit wäre eine schallende Ohrfeige für Populisten in ganz Europa, weil nämlich klar würde, dass man sich die Wirklichkeit nicht malen kann, wie die Populisten behaupten.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Trump bzw. die amerikanische Agrarlobby hofft natürlich auf einen ungeregelten Brexit. Wenn sich die Briten nämlich nicht mehr die teuren Agrarprodukte unter EU-Standard leisten können, kommen die billigen "Chlorhähnchen" und der Genmais in die britischen Supermärkte. Die US-Regierung schreibt schon an ihrem Freihandelsabkommen mit UK. Sollte dies geschehen, wird die irische Grenze ganz dicht gemacht:

So forderte Elmar Brok (CDU), Mitglied im Brexit-Gremium des EU-Parlaments, dass im Falle eines ungeregelten Brexits die Grenze zu Nordirland wieder kontrolliert werden müsse: "Sonst haben wir bald amerikanische Chlorhühnchen in der EU."

http://www.spiegel.de/wirtschaft/so...lt-angst-vor-chlorhuehnchen-ab-a-1255821.html
 

alterali

Well-Known Member
………... Wenn sich die Briten nämlich nicht mehr die teuren Agrarprodukte unter EU-Standard leisten können, kommen die billigen "Chlorhähnchen" und der Genmais in die britischen Supermärkte. ............l
Die 'teuren' EU-Hähnchen sind so was von billig runtersubventioniert, dass man mit ihnen in Afrika die Geflügelmärkte kaputtmachen. Und Chlor hast Du in Deinem Salzstreuer.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Die 'teuren' EU-Hähnchen sind so was von billig runtersubventioniert, dass man mit ihnen in Afrika die Geflügelmärkte kaputtmachen. Und Chlor hast Du in Deinem Salzstreuer.
Gut möglich, dass ein Aldi-Hähnchen in Wesel billiger ist als ein Gockel auf dem Markt in Lagos.
Gut möglich, dass ein Kentucky-Hähnchen mit Aldi-Preisen angesichts der Transportkosten nicht mithalten kann - trotz Freihandelszone usw. Aber wenn dann zu der Teuerung auch noch zusätzlicher Chemie-shit kommt, der in der Folge das marode Gesundheitssystem Britanniens noch mehr belastet, dann ist dies ein weiterer kleinerer Baustein des Konzepts britischer Selbstdemontage.
 

EnRetard

Well-Known Member
Als Pflanzenfresser könnte mir das Thema Chlorhühnchen egal sein, aber ich gebe zu bedenken, dass die Hühnerhaltung eine Turboschleuder für Salmonellen und andere gefährliche Keime ist, die gnadenlos von der Haut bzw. dem Auftauwasser der Hühnerleichen in EU-Küchen landen. Ein Vollbad in Natriumhypochlorit-Lösung vor der Verpackung würde das Risiko drastisch reduzieren.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Um das Ganze mal etwas zu abstrahieren ...
Wer von den Brexit-Protagonisten hat über die sicherzustellende Ernährung der Briten nachgedacht? Oder dass der Brexit Auswirkungen auf die Lebensmittelversorgung der breiten Bevölkerung haben könnte?
 
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