Brexit - das Phantom

Alubehütet

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Ich bin da im Moment raus, aus der Diskussion geflogen. Das selbe wie @Mendelssohn sagt mein Radiokommentator auch gerade. Ich hatte das so verstanden: Der Brexit ist vereinbart, vollzogen, schon ein paar mal verschoben, aber sicher. Die Frage ist nur, ob da stattdessen ein Vertrag zustande kommt oder gar nichts.

Dem scheint ja nicht so zu sein? o_O
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich bin da im Moment raus, aus der Diskussion geflogen. Das selbe wie @Mendelssohn sagt mein Radiokommentator auch gerade. Ich hatte das so verstanden: Der Brexit ist vereinbart, vollzogen, schon ein paar mal verschoben, aber sicher. Die Frage ist nur, ob da stattdessen ein Vertrag zustande kommt oder gar nichts.

Dem scheint ja nicht so zu sein? o_O
Alu, die Frage ist, ob es jemals eine parlamentarische Mehrheit für den Brexit geben wird. Und ohne eine solche geht es in einer konstitutionellen Monarchie, in der die vom Parlament beschlossene Verfassung über dem Monarchen, Boris Johnson und irgendwelchen Umfragen (Referendum) steht, wohl nicht.
 

Alubehütet

Well-Known Member
1. Februar 2017: Das Unterhaus ermächtigt die britische Regierung per Gesetz zur Einreichung eines Austrittsantrags bei der EU.

29. März 2017: Offizieller Austrittsantrag des Vereinigten Königreichs an die EU nach Artikel 50.

Die Premierministerin des Vereinigten Königreichs, Theresa May, leitete in der Folge den Austrittsprozess aus der EU und aus EURATOM gemäß Artikel 50 des Vertrags über die Europäische Union am 29. März 2017 durch schriftliche Mitteilung an den Europäischen Rat
rechtlich wirksam in die Wege.


Wikipedia
Für mich heißt das: Wenn nix mehr passiert, sind die raus. Die sind schon rechtswirksam ausgetreten. Dazu ermächtigt durch das Unterhaus. Nur die Uhr tickt noch.
 
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Alubehütet

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Mich erinnert das Verhandlungskonzept von Boris Johnson an die Geschichte von dem kleinen Kind, das von zuhause wegläuft und abends im Wald zitternd und bibbernd und hungrig und weinend vor Zorn laut hinausruft: „Das geschieht meinen Eltern Recht, daß es mir so schlimm geht!“ o_O
 

Mendelssohn

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1. Februar 2017: Das Unterhaus ermächtigt die britische Regierung per Gesetz zur Einreichung eines Austrittsantrags bei der EU.

29. März 2017: Offizieller Austrittsantrag des Vereinigten Königreichs an die EU nach Artikel 50.

Die Premierministerin des Vereinigten Königreichs, Theresa May, leitete in der Folge den Austrittsprozess aus der EU und aus EURATOM gemäß Artikel 50 des Vertrags über die Europäische Union am 29. März 2017 durch schriftliche Mitteilung an den Europäischen Rat
rechtlich wirksam in die Wege.


Wikipedia
Für mich heißt das: Wenn nix mehr passiert, sind die raus. Die sind schon rechtswirksam ausgetreten. Dazu ermächtigt durch das Unterhaus. Nur die Uhr tickt noch.
Wenn es keine parlamentarische Mehrheit weder für einen harten noch einen geregelelten Brexit gibt, dann ist nicht mehr passiert, als dass ein Antrag gestellt worden ist. Ein Antrag ohne eine mehrheitsfähige Verfahrensregelung ist was? Ein Antrag, kein Beschluss.
 

Alubehütet

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1. Februar 2017: Das Unterhaus ermächtigt die britische Regierung per Gesetz zur Einreichung eines Austrittsantrags bei der EU.

29. März 2017: Offizieller Austrittsantrag des Vereinigten Königreichs an die EU nach Artikel 50.

Die Premierministerin des Vereinigten Königreichs, Theresa May, leitete in der Folge den Austrittsprozess aus der EU und aus EURATOM gemäß Artikel 50 des Vertrags über die Europäische Union am 29. März 2017 durch schriftliche Mitteilung an den Europäischen Rat
rechtlich wirksam in die Wege.


Wikipedia
Für mich heißt das: Wenn nix mehr passiert, sind die raus. Die sind schon rechtswirksam ausgetreten. Dazu ermächtigt durch das Unterhaus. Nur die Uhr tickt noch.
Es hätte ja auch das Konzept geben können: Erst vereinbaren wir einen Vertrag, und dann treten wir aus aus der EU. Blieben dann zwei Jahre, sich auf den Vertrag umzustellen. Wäre, wie wir heute wissen, eine Verzögerung auf den St.-Nimmerleins-Tag gewesen. Aber May hat andersherum gezockt: Das Parlament wird ja wohl eher einem nicht so dollen Vertrag zustimmen, als auf einen No-Deal-Brexit zuzuschlittern. Tja. Verkalkuliert.
 

Alubehütet

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Ein Antrag ohne eine mehrheitsfähige Verfahrensregelung ist was? Ein Antrag, kein Beschluss.
Eine von einem Partner eingereichte Scheidung, die erst wirksam wird nach dem obligatorischen Trennungsjahr, ist kein Antrag, sondern eine eingereichte Scheidung. Wenn die nicht zurückgezogen wird, gilt die. Problem ist, daß hier kein unabhängiger Richter entscheidet über Alimente und Sorgerecht, sondern die Partner sich einigen müssen.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Summed up: weder das Parlament hat sich bisher zu einem Brexit entschlossen noch die Queen.
Boris ist da, um die anstehenden Neuwahlen zu gewinnen, aber nicht um einen Brexit zu managen. Er passt zu Trump und Putin, also als Geldwaschanlage, aber das wars auch. Kaum ein Brite außerhalb des Finanzsektors wird profitieren. Verarmungspolitik im Zeichen des Populismus.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Eine von einem Partner eingereichte Scheidung, die erst wirksam wird nach dem obligatorischen Trennungsjahr, ist kein Antrag, sondern eine eingereichte Scheidung. Wenn die nicht zurückgezogen wird, gilt die.
Zivilrecht und öffentliches Recht sind nicht das Gleiche.
Im Übrigen gab es noch kein Trennungsjahr. Oder habe ich was verpasst? Erstmal habe die Briten noch EU-mäßig gewählt. :)
 
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