Brexit - das Phantom

Mendelssohn

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Heute las ich, das Boris den Briten 500 neue Grenzbeamte ab Oktober versprochen hat, um den Brexit zu stemmen. Als ob darin das Problem läge. So weit ist es für die betuchten Briten auch nicht, sich die gewünschten EU-Produkte selbst zu besorgen, wenn an den Grenzen Stau ist. Boris lenkt ab. Die Londoner Börse, so hat Trump versprochen, wird von Wallst. gestützt, was dann allerdings dem Grundsatz America first widersprechen würde, sofern er sich die Kredite nicht teuer bezahlen lässt. Dann müssten die Briten zwei Baustellen gleichzeitig bedienen: Verluste im EU-Geschäft und Zinsverbindlichleiten in Amerika. Wer zahlt, steht fest: das Proletariat (also diejenigen, die durch ihre Arbeit ihre Lebenskosten sowieso kaum stemmen können und deshalb auf eine "Wende" hoffen) , wenn der Begriff noch erlaubt ist.
 
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Mendelssohn

Well-Known Member
Gestern war Boris in Nordirland, um für den Brexit sofort zu werben.
Es heißt, dass sich die nordirischen Parteien darin einig seien, dass sie keinen (harten) Brexit wollen.
https://www.washingtonpost.com/worl...ory.html?noredirect=on&utm_term=.1798fda79a6d
Es wird laut Medien sogar über den Austritt Nordirlands aus UK im Fall eines harten Brexit nachgedacht, und ich wette nicht nur seitens Sinn Fein. In Schottland ist die Stimmung ähnlich.
"After her meeting with Johnson, Sinn Fein’s McDonald said that if there was a hard Brexit, she would push for a vote for Northern Ireland to leave the United Kingdom."

Solche Abspaltungsrisiken können den Windsors nicht gefallen. Da ist aus meiner Sicht auch die "politische Neutralität" der Royals an ihren Grenzen. Schließlich steht die Einheit des Königreichs auf dem Spiel und damit das Königshaus selbst.
 

EnRetard

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Mendelssohn

Well-Known Member
Die/der britische König/in ist seit 70 Jahren nicht mehr König/in Irlands, damals wurde der vormalige Irish Free State zur Republik. Sollte sich Nordirland der Republik anschließen, wäre es logischerweise kein Teil des Königreichs mehr.
Wie stark das Königreich unter Druck steht, sieht man an dieser alten Meldung von 2014, als das politisch neutrale Königshaus die Schotten vor der Unabhängigkeit "warnt".
https://www.welt.de/politik/ausland...n-warnt-Schotten-vor-der-Unabhaengigkeit.html
Boris ist nicht der beste Ambassador der königlichen Interessen. Nicht in Nordirland, nicht in Schottland.
 

EnRetard

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Boris Johnson wird im Gegensatz zu Cameron nie einem Referendum über die schottische Unabhängigkeit zustimmen. Und sollte Nicola Sturgeon es auf eine Konflikt-Sezession anlegen, kann sie den Kollegen Puigdemont im Exil besuchen, falls sie rechtzeitig aus dem Land kommt, sonst landet sie wie Oriol Junqueras im Knast.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Boris Johnson wird im Gegensatz zu Cameron nie einem Referendum über die schottische Unabhängigkeit zustimmen. Und sollte Nicola Sturgeon es auf eine Konflikt-Sezession anlegen, kann sie den Kollegen Puigdemont im Exil besuchen, falls sie rechtzeitig aus dem Land kommt, sonst landet sie wie Oriol Junqueras im Knast.
Das sehe ich etwas anders.
Insbesondere nach einem "Brexit". Dann würden Schottland und Nordirland nämlich nicht mehr dem EU-Recht widersprechen, wenn sie UK verlassen. Dies im Unterschied zu den Katalanen, die als Spanier ihre Vertreter im EU-Parlament haben.
 
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