Brexit - das Phantom

Msane

Well-Known Member
Nun heißt es, daß sich Juncker und May geeinigt hätten. Worauf? Auf ein neues Wort. Nun ginge es in die "zweite Phase" der Verhandlungen. D. h. es gibt ein Papier, in dem UK in allen Punkten Zugeständnisse an die EU macht, die aber vor dem Brexit-Referendum ausgeschlossen waren..
M. E. kann sich UK einen Brexit nach EU-Vorgabe gar nicht leisten, die anzuerkennen aber Voraussetzung war für die Deklaration der zweiten Phase.
Was für eine Zwickmühle, in der May steckt. Am Ende muß sie etwas absegnen, was so gar nicht zur Abstimmung stand.
Wenn die Briten demokratieverdrossen werden, haben sie immer noch ihre Royals. Es gibt immer eine Hochzeit oder Taufe, die über die beschissene Politik des Commonwealth hinwegtrösten.

Ich habe das Gefühl das die Briten aus der Sache irgendwie besser rauskommen als sie sollten, wenn man es denen zu einfach macht dann schafft die EU sich selbst ab, andere treten dann auch aus wenn sie sich daraus einen Vorteil erhoffen.


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Mendelssohn

Well-Known Member
Mach die Royals nicht klein. Während Theresa May mit ihrem "hostile environment" für Einwanderer aller Art gerade afrokaribische Einwanderer im Rentenalter, aus der Zeit, als Jamaika etc. noch britisch waren und Einwanderung von dort frei, in Abschiebehaft nehmen, https://www.theguardian.com/uk-news...portation-after-50-years-in-uk-demand-apology und Ausländer samt ihrer britischen Ehegatten aus dem Land geekelt werden, https://www.theguardian.com/uk-news...licy-puts-uks-global-reputation-research-risk verlobt sich Harry Wales mit einer African American und sorgt dafür, dass das Königreich für alle Zeiten von oben bis unten bunt wird.
Nein, ich schätze den europäischen Geist der Royals. Direkt nach dem Referendum schickte die Queen den Thronfolger plus Familie auf den Kontinent zur Ruderregatta, zum Waffelbacken und zum Stammhaus der Hannoveraner. Die Queen macht seit ihrem Amtsantritt in der Nachkriegszeit eine ausgezeichnete Politik und hatte gewiß große Hoffnung, daß Diana ihrem Sohn das notwendige Format verschaffen würde. Was Diana bei Charles nicht geschafft hat, hat sie aber bei ihren Söhnen wenigstens grundgelegt. Dafür wird ihr die Queen dankbar sein.
Neu ist allerdings, daß sich die Tories nicht mehr als Verbündete der Royals betrachten dürfen, nachdem sie Great Britain auf eine Zweidrittel-Insel verkleinert haben.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich habe das Gefühl das die Briten aus der Sache irgendwie besser rauskommen als sie sollten, wenn man es denen zu einfach macht dann schafft die EU sich selbst ab, andere treten dann auch aus wenn sie sich daraus einen Vorteil erhoffen.
Ich glaube, daß Junckers Politik eher dahin geht, May, die als schwacher Verhandlungspartner angesehen wird, erst einmal im Amt zu halten. Vereinbart wurden riesige politische und finanzielle Zugeständnisse, die womöglich parlamentisch nicht nur diskutiert, sondern auch zur Abstimmung gebracht werden müssen.
Um den britischen Finanzminister zu zitieren:
Questioned by the committee about preparations for phase two of the negotiations, Hammond said there had been nothing specific agreed, saying discussions were “not at that stage yet” and anything concrete would be premature.
Zugleich - und dies gegen die Hardliner unter den Tories - bekräftigt er die Bereitschaft, die Rechnungen zu zahlen, auch dann wenn es kein Freihandelsabkommen für die Briten geben sollte. Vertrag sei Vertrag und es gelte die Glaubwürdigkeit zu erhalten.
“I find it inconceivable that we as a nation would be walking away from an obligation that we recognised as an obligation,” he said.

https://www.theguardian.com/politic...-bill-even-if-it-fails-to-get-free-trade-deal

Soviel zum "Durchbruch" bei den Brexit-Verhandlungen.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Die harten Brexitverfechter verlassen die Regierung.
Queen und Oberhaus sind gegen den Brexit. Die Gerichte haben den Widerspruch gegen den Brexit gestärkt, auch wenn sie die Klage des Oberhauses abgewiesen haben.
Jetzt kann es nur noch die Nationalmannschaft richten. Aber die ist auch gegen den Brexit.
Ich bleibe dabei: der Brexit ist ein Phantom. Auch interessiert sich Trump nicht für UK.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Der SPIEGEL hatte Anfang August eine Geschichte, was auf die Briten zukommt bei einem Ausstieg ohne Vertrag. Wonach es ja aussieht. An den Beispielen Grenzen, Luftfahrt (findet krassestenfalls nicht mehr statt!), Pflege, Automobilindustrie.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Der SPIEGEL hatte Anfang August eine Geschichte, was auf die Briten zukommt bei einem Ausstieg ohne Vertrag. Wonach es ja aussieht. An den Beispielen Grenzen, Luftfahrt (findet krassestenfalls nicht mehr statt!), Pflege, Automobilindustrie.
Ich sehe den Brexit immer noch nicht. Bei einem harten Brexit gelten noch nicht mal britische Führerscheine in der EU. Nur im Commonwealth rumfahren wird auch teuer - trotz Billig-Airlines.
Das Hauptproblem ist, dass die Briten überhaupt keinen Brexit-Plan haben. Der von ihnen unterschriebene Vertrag, der den Ausstieg aus der EU regelt, gefällt ihnen nicht. Sie wollen einen Sondervertrag, den sie noch nicht geschrieben haben, aber auch als angedachter nicht vertragskonform ist.
Die Briten können von heute auf morgen aussteigen. Was sie aber nicht können: aussteigen und Gewinn machen.
Gott sei Dank, ist das nicht das Problem der EU.
 

EnRetard

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Entweder hören sie auf vernünftige Leute wie Londons Bürgermeister Sadiq Khan , der ein zweites Referendum fordert, oder nicht. Sie können ja Khan und alle EU-Ausländer rassistisch beschimpfen, sich über EU-Politiker und Bürokraten lustig machen und vom Empire träumen, bitte sehr, aber dann viel Spaß beim separat mit den USA, China und der EU :D jeden Kinkerlitz einzeln verhandeln.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Die Briten sind längst ausgestiegen. Sie haben den EU-Mietvertrag gekündigt, zum nächsten März. Rechtsverbindlich, völkerrechtlich. Die Frage ist nur, ob sie danach obdachlos sind. Und danach sieht es mit großer Wahrscheinlichkeit aus.
 

eruvaer

Well-Known Member
Die Briten sind längst ausgestiegen. Sie haben den EU-Mietvertrag gekündigt, zum nächsten März. Rechtsverbindlich, völkerrechtlich. Die Frage ist nur, ob sie danach obdachlos sind. Und danach sieht es mit großer Wahrscheinlichkeit aus.
Läuft nicht alles weiter wie bisher bis ein anderer Plan aufgestellt und akzeptiert wurde? Also rein theoretisch bis ans Ende aller Tage?
 
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