Brexit - das Phantom

Alubehütet

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Uns wird anders als bei Camus nicht mitgeteilt, was genau gemessen wird, insofern sind die Zahlen sehr mit Vorsicht zu genießen. Die Pest verläuft, anders als Covid-19, eben niemals symptomfrei. Da ist die Erfassung einfach. Gerade einen Bericht gesehen: In GB würden nur die im Krankenhaus an Covid Verstorbenen erfaßt, nicht die in häuslicher Quarantäne, und auch nicht die in Altenheimen. Erfahrungen aus anderen Ländern besagen, daß man die Zahlen locker noch mal verdoppeln könnte.

Darum ist die Heinsbergstudie so wichtig. Daß man an einem Ort wenigstens studiert, was wirklich passiert. Ich hätte ja gerne noch mindestens eine Kontrollstudie.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Gerade einen Bericht gesehen: In GB würden nur die im Krankenhaus an Covid Verstorbenen erfaßt, nicht die in häuslicher Quarantäne, und auch nicht die in Altenheimen. Erfahrungen aus anderen Ländern besagen, daß man die Zahlen locker noch mal verdoppeln könnte.
Wenn das zutrifft, dann wäre die Sterblichkeitsrate in UK noch höher als 30%. Nicht auszudenken!
Ich meine es sehr ernsthaft, wenn ich sage, dass wir britische Patienten in deutschen Krankenhäusern aufnehmen und Hilfsgüter nach UK schicken sollten.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Nun ist die Sterblichkeitsrate in UK wieder zurück auf 13%. Dies ist aber dem Anstieg von 76. 000 Infizierten auf knapp 105 000 Infizierte innerhalb eines Tages geschuldet.
Das lässt nur den Schluss zu, dass die Sterblichkeitsrate wieder hochschnellen wird, wenn die Genesenenrate weiterhin so exorbitant niedrig liegt, nämlich im dreistelligen Bereich.
Die Mathematik @Alubehütet ist zwar keine empirische Wissenschaft, aber ziemlich unbestechlich. :)
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Ganz ehrliche Frage: Wieso? (also außer dieses humanistische Gedöns)
NRW ist mit "den Engländern" seit Kriegsende eng verbandelt. Es waren "die Engländer", die obwohl sie selbst nichts hatten, die ersten Care-Pakete ins Ruhrgebiet geschickt haben. Das haben wir ihnen bis heute nicht vergessen. Auch haben sie unsere Medienanstalt, den WDR/NDR, nach BBC-Vorbild aufgebaut, wie überhaupt für unabhängige Berichterstattung in Tageszeitungen gesorgt. Seitdem gibt es auch sehr enge wirtschaftliche Beziehungen zu UK, das sich in zahlreichen Städtepartnerschaften spiegelt. Wenn also beispielsweise Dortmund seiner Partnerstadt Leeds anbieten würde, Patienten aufzunehmen oder fehlendes Gerät zu schicken.
Du meinst wahrscheinlich nicht "humanistisches" Gedöns, sondern humanitäres Gedöns. Wofür wir Humanität brauchen? Um zu überleben. Wenn wir Ameisen wären, ginge es auch ohne.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wir haben auch sehr gute Erfahrungen gemacht unmittelbar mit der britischen Besatzungsmacht, den Militärs. Arbeitgeber, Nachbarn, Freunde, teils Verwandte geworden. Bis 1989. Bin vom Linken Niederrhein, da sind sie in sehr guter Erinnerung. Jeder weiß aus Verwandtschaft/Bekanntenkreis zu berichten, durchweg Gutes.
 
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Mendelssohn

Well-Known Member
Aber die Auswahl der ihr zugrundeliegenden Daten ist es ;)
Egal, welche Zahlen du zu einer Kurve zusammenstellst: die Lage in UK ist disaströs. Ihnen fehlt alles, vom Intensivbett über Schutzkleidung und Tests bishin zum Personal (durch den Brexit verschärft; vergiss nicht, dass die Brexitgegner schon vor Jahren auf mögliche Engpässe bei Medikamenten, Equipment und Personal hingewiesen haben, wurde alles weggewischt, nun ist die Katastrophe da).
An diesem Punkt nun zu sagen: Seht, das habt ihr nun davon, lasst eure fitten Hundertjährigen 100X für Spenden durch den Garten oder die Treppe rauf laufen, finde ich unmoralisch.
Nicht Johnson ist in dieser Sache der Gesprächspartner, sondern es sind die Bürgermeister und Krankenhausvorstände, die jetzt zusammenfinden müssen. Und hier gilt es, Angebote zu machen, auch ohne dass darum gebettelt wird.
 
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