Chemnitz: Sechs mutmaßliche Rechtsterroristen festgenommen

Mendelssohn

Well-Known Member
Die Sachsen müssen sich zwar zum Teil zurechnen lassen, daß man sie ausgeguckt hat. Aber da ist tatsächlich viel Import. Die Rechten aller Facetten bündeln dort ihre Aktivitäten.
Eigengewächse, die den Import, dem die sächsische Landesregierung zunächst zugeschaut, dann hinterhergelaufen ist, organisiert haben. Ich glaube, dass man den Nazi-Import nur stoppt, wenn man die interne Nazi-Struktur zertrümmert. Also in den Behörden.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das ist ein sehr spannender Artikel in der taz, den @Berfin1980 verlinkt hat :(

Es geht vordergründig um die Prepper-Szene. Leute, die sich vorbereiten (Englisch to prepair) auf den Tag X, an dem was-auch-immer passiert; Stromausfall, Computerausfall, Krieg. Die also Lebensmittel für mehrere Wochen bunkern oder im Wald Survival-Training machen. Stellt sich raus: Ein Teil bereitet sich vor auf den Bürgerkrieg am Tag X. Bereitet Orte vor, wohin sie dann linke Politiker verfrachten. Und: Ein Teil sind ehemalige Profi-Soldaten, sogar das ominöse KSK. Also sowas wie Freikorps.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Die KSK wurde glaube ich wegen Bin Laden damals gegründet. Viel wurde heraus gefunden nachdem Franco A. aufflog.

Die Verstrickungen von NSU und dem BfVS haben befürchten lassen, das es ein sehr viel tiefer gehendes Netzwerk aus Rechtsterroristen unsere Gesellschaft bedroht.

Oder warum z.B. will von der Leyen die Akte Mundlos nicht raus geben?
 

eruvaer

Well-Known Member
Das ist ein sehr spannender Artikel in der taz, den @Berfin1980 verlinkt hat :(

Es geht vordergründig um die Prepper-Szene. Leute, die sich vorbereiten (Englisch to prepair) auf den Tag X, an dem was-auch-immer passiert; Stromausfall, Computerausfall, Krieg. Die also Lebensmittel für mehrere Wochen bunkern oder im Wald Survival-Training machen. Stellt sich raus: Ein Teil bereitet sich vor auf den Bürgerkrieg am Tag X. Bereitet Orte vor, wohin sie dann linke Politiker verfrachten. Und: Ein Teil sind ehemalige Profi-Soldaten, sogar das ominöse KSK. Also sowas wie Freikorps.
Sehr viele bereiten sich sich auf einen Positiven vor, der ihrer Meinung nach überfällig ist und alle sind nicht weit weg von den Herrschaften, die sich täglich dem Wetterkrieg der NWO (New World Order) ausgesetzt sehen.

Möge ihnen allen der flache Himmel nicht auf den Kopf fallen.
 

Zerd

Well-Known Member
Und: Ein Teil sind ehemalige Profi-Soldaten, sogar das ominöse KSK. Also sowas wie Freikorps.

Ich verstehe gar nicht, wieso immer noch so viele Menschen verwundert darüber sind, dass zB Soldaten, Polizisten oder Beamte ganz allgemein besonders anfällig sind für aggressive oder radikale politische Ansichten. Es sollte doch einleuchten, dass überall dort, wo hierarchische Strukturen bewahrt und kultiviert werden und wo durch Waffengewalt oder mit Funktion und Stellung eine gewisse Macht repräsentiert wird, ein sehr fruchtbarer Boden für solche Ansichten herrscht. Das ist doch auch nicht anders bei Menschen, die aus Elternhäusern stammen, in denen besonders strenge und archaische Verhältnisse herrschten.

Eine moderne demokratische und humanischtische Haltung will gelernt und gelebt und verinnerlicht sein und ist selbst dann noch in Krisensituationen, in denen die Emotionen die Ratio dominieren können, anfällig. So eine Haltung kann sich im Grunde nur durch eine nachhaltige gesamtgesellschaftliche Anstrengung etablieren und soweit sind wir einfach noch nicht, wo unser letztes Jahrhundert doch vor allem durch zwei Weltkriege, den kalten Krieg und dann auch noch vom Neoliberalismus geprägt war.

Ich denke, diese aggressiven polarisierenden politischen Ansätze werden uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben und sogar noch umso schlimmer werden, je extremere Ausmaße der globale Verteilungskampf annimmt.
 

eruvaer

Well-Known Member
Ich verstehe gar nicht, wieso immer noch so viele Menschen verwundert darüber sind, dass zB Soldaten, Polizisten oder Beamte ganz allgemein besonders anfällig sind für aggressive oder radikale politische Ansichten. Es sollte doch einleuchten, dass überall dort, wo hierarchische Strukturen bewahrt und kultiviert werden und wo durch Waffengewalt oder mit Funktion und Stellung eine gewisse Macht repräsentiert wird, ein sehr fruchtbarer Boden für solche Ansichten herrscht. Das ist doch auch nicht anders bei Menschen, die aus Elternhäusern stammen, in denen besonders strenge und archaische Verhältnisse herrschten.

Eine moderne demokratische und humanischtische Haltung will gelernt und gelebt und verinnerlicht sein und ist selbst dann noch in Krisensituationen, in denen die Emotionen die Ratio dominieren können, anfällig. So eine Haltung kann sich im Grunde nur durch eine nachhaltige gesamtgesellschaftliche Anstrengung etablieren und soweit sind wir einfach noch nicht, wo unser letztes Jahrhundert doch vor allem durch zwei Weltkriege, den kalten Krieg und dann auch noch vom Neoliberalismus geprägt war.

Ich denke, diese aggressiven polarisierenden politischen Ansätze werden uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben und sogar noch umso schlimmer werden, je extremere Ausmaße der globale Verteilungskampf annimmt.
Bei Netflix gibt es eine Serie "Preppers" unter den Perfekten ist auch ein Typ aus einer ehemaligen Spezialeinheit des Militär.
Abgesehen davon, dass der Typ mit seinem riesigen Gelände und den zig Spiderholes und selbstgebastelten Tarnanzügen einer der wenigen ist der ziemlich sicher so gut wie alles überleben wird, hatte man bei ihm besonders das Gefühl:
Der ist auf irgendetwas hängen geblieben.
Er schien ein Trauma aus deinem Job behalten zu haben, das ihn in einem Ausnahmezustand weiterleben lässt.
Seine politische Einstellung mal völlig aussen vor gelassen, würde der vermutlich ein anderes Leben führen können, wenn er eine effektive psychologische Betreuung bekommen hätte.
So amüsant das Thema von aussen auch scheint... Da ist jemand gefangen in einer Welt.
Paranoia, Verfolgungswahn was auch immer... Ähnlich wie ein Messi oder jemand mit Zwangsstörungen befinden sich diese Leute in einer parallelen Realität, die ihnen ein normales Leben erschwert oder unmöglich macht.
 

Zerd

Well-Known Member
Seine politische Einstellung mal völlig aussen vor gelassen, würde der vermutlich ein anderes Leben führen können, wenn er eine effektive psychologische Betreuung bekommen hätte.
So amüsant das Thema von aussen auch scheint... Da ist jemand gefangen in einer Welt.
Paranoia, Verfolgungswahn was auch immer... Ähnlich wie ein Messi oder jemand mit Zwangsstörungen befinden sich diese Leute in einer parallelen Realität, die ihnen ein normales Leben erschwert oder unmöglich macht.

Du schilderst einen kranken Mann, soweit kann ich Dir schon folgen. Nur inwiefern das mit meinem Beitrag zusammenhängt, will sich mir nicht so richtig erschließen.

Der einzig mögliche Zusammenhang, den ich mir vorstellen könnte, wäre vielleicht, dass ich von der ungleichen Bezahlung von Männern und Frauen rede und Du als Gegenbeispiel auf eine Frau hinweist, die in irgendeinem Firmenvorstand Millionen verdient.

Grundsätzlich halte ich es nicht für sehr sinnvoll, gesellschaftliche Prozesse und Entwicklungen anhand von Ausnahme- und Sonderfällen zu diskutieren.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Deutschlandfunk Kultur stellt unter „Medienkritik“ die richtige Frage:

Wo bleibt die Resonanz auf die „Hannibal“-Recherche?

Wobei sie mehr eine Frage stellen, nämlich an verschiedene Journalisten, als Kritik üben. Was mir fehlt, das ist der wenig anschauliche Aspekt. Die einzig beschlagnahmte Waffe in Chemnitz war ein Luftgewehr. Die reale Gefahr bleibt virtuell, nebulös.
 
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