Coronavirus Covid-19 ---- Sind die Maßnahmen angemessen?

alterali

Well-Known Member

Alubehütet

Well-Known Member
Passend dazu:

Am Dienstag wurde die Corona-App endlich freigegeben - erhoffen Sie sich davon Hilfe?

Ich sehe die App als ein Spielzeug für die digitale Oberklasse. Mit der Realität hier in Berlin-Reinickendorf hat das nichts zu tun.

Weshalb nicht?
Wir haben hier ein Infektionsgeschehen unter armen Leuten, die schlecht wohnen. Das sind Zustände, wie sie Rudolf Virchow vor 150 Jahren erlebt und bekämpft hat. Hier gibt es sie immer noch. Medizin, das zeigt sich wieder einmal, ist auch politisch: Diese Leute werden immer wieder krank, weil sie so leben, wie sie leben - in ärmlichen Verhältnissen. Und unsereins lädt sich dann die App herunter und fühlt sich gut. Ich empfinde das als eine ziemliche Heuchelei.

Der Leiter eines Berliner Gesundheitsamts über seinen Alltag fernab von Technologie.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Da kannst du gleich mal ausprobieren ob die App auch wirklich funktioniert.

Übrigens, Tönnies ist geschlossen und "produziert" im Normalfall 20% des Verbrauchs im Land. Hoffentlich gibt es nun nicht wieder Hamsterkäufe. Wäre nach dem Toilettenpapier-Run nicht so abwegig.
Ich gehe mal davon aus Fleisch wird teurer, wenn Tönnies seine 20% Marktanteil nicht bedient in nächster Zeit? Mir aber egal den Mist kaufe ich eh nicht.

Gut zur App ich werde das Smartie zu Hause vergessen. :p
Ob es mittlerweile bessere und genauere Erkenntnisse gibt, weiß ich nicht.

Ich habe nachgefragt und es wurde negiert. Deswegen soll ich mich ja auch weiter testen lassen

Den Schaden, den Hildmann für die vegane Szene angerichtet hat, hat Tönnies ja wohl wieder wettgemacht. :)
Tja nun, nimm dem Fleischfresser sein tägliches Schnitzel, Steak oder die Bratwurst.

Angeblich soll aber eine Registrierung und Testung bei Haustieren anlaufen, bei Hunden ist es ja einfach so sie denn gemeldet sind. Und was machen wir mit den Katzen? Grundsätzlich sollen die Tierärzte die von Corona betroffenen Haustiere dann auch testen.
 

EnRetard

Well-Known Member

Berfin1980

Well-Known Member
Dann ist das eben so. Die Leute, die sich darüber aufregen, sollen mal überlegen, wieviele Menschenleben dieser Ausbruch in dem Tönnies-Saustall kosten wird und wieviele Menschen dauerhaft invalide bleiben werden.
Ich bin da völlig bei dir. ;) War nicht auch angedacht diese Betriebe alle zu testen, oder wollte das nur Bayern machen?
Was ich aber noch schäbiger finde, Politiker die jetzt gegen diese Werkverträge hetzen, an denen aber ihre Parteifreunde doch gut verdient haben.

Gut Heil hat vor ein paar Wochen schon gesagt das die weg sollen, ich bin gespannt.

An die Arbeiter denkt doch eh keiner mehr.

Das einzig positive KÖNNTE sein das Menschen weniger Fleisch zu sich nehmen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Was ich mir so zusammengegoogelt habe, ist das alles so katastrophal in den Schlachthöfen, daß Tönnies auf lange Sicht nur der Gewinner sein kann.

Die schließen Schlachthöfe in den USA, in Kanada. Das Problem ist ein strukturelles: Große Hallen, niedrige Temperaturen, Menschen auf engem Raum.

Die Ausbeutung kommt nur verschärfend hinzu: Sie arbeiten 60 Stunden in der Woche, kriegen aber nur 40 Stunden Mindestlohn bezahlt, und 12 Stunden am Tag hält natürlich keiner aus unter einer Atemschutzmaske. Wohnen mit bis zu 10 Menschen in einer Wohnung, werden mit Kleinbussen zu ihrer Schicht gekarrt. Dieses Drumrum also muß verbessert werden, und teure Klimaanlagen wird man in die Hallen einziehen müssen, die die Aerosole absaugen. Vielleicht müssen die Hallen vergrößert werden, weil trotzdem Mindestabstände eingehalten werden müssen. Das werden sich nur wenige Große leisten können, die anderen werden dicht machen müssen.

Alleine dieser eine Betrieb kriegt 30.000 Schweine am Tag. Die müssen ja irgend wo hin. Oder was passiert sonst mit den Mastbetrieben?
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das einzig positive KÖNNTE sein das Menschen weniger Fleisch zu sich nehmen.
Darum geht es nicht. Es geht darum, daß sie BESSERES Fleisch konsumieren.

Daß hochwertiger „erzeugtes“ Fleisch dann auch mehr kostet und entsprechend auch weniger konsumiert werden wird, ist dann der positive Nebeneffekt. Aber von einer immer wieder diskutierten Erhöhung einer Fleischkonsumsteuer halte ich gar nichts. Wenn derselbe Dreck nur teurer wird. Treibt auch nur einen Wettbewerb an, noch billigeren Dreck zu produzieren, um eine erhöhte Steuer zu kompensieren.

Einmal Sonntags eine wirklich leckere Rindsroulade von einer Muhkuh, wie sie in meiner Kindheit noch auf den Weiden herumgelaufen sind. Völlig o.k. In der Woche ab und an mal Speck in der Suppe. Vor dem Krieg gab es auch nicht mehr, die Italiener essen massiv weniger Fleisch als wir Deutschen, und nicht schlechter.

Die deutsche Eßkultur ist geprägt von dem tiefen Trauma der Nachkriegsjahre, als die Deutschen massiv gehungert haben: Und der darauf folgenden neurotischen Freßwelle. Wie der Heißhunger nach einer Diät, aber von diesem Heißhunger sind wir nie mehr runtergekommen.


Ein solch grundlegender Strukturwandel aber ist nicht binnen weniger Wochen zu stemmen. Gut, daß wir drüber geredet haben. Kurzfristig, allerdings, natürlich. Wir werden massiv Hallen schliessen in den nächsten Wochen, es wird massiv weniger Drecksfleisch geben in den Discountern zu viel höheren Preisen. Mag sein, daß das was macht. Man sich schon mal wenigstens eingeübt hat in eine andere Ernährung.
 
Zuletzt bearbeitet:

Alubehütet

Well-Known Member
Deswegen soll ich mich ja auch weiter testen lassen
Es war wohl immer wieder vereinzelt vorgekommen, und wie man es vermutet/gehofft hatte, so ist es, siehe @EnRetard, wohl auch gewesen:

Infizierte waren wieder genesen, der Test fiel negativ aus, aber die Viren versteckten sich nur unter der Nachweisgrenze, vermehrten sich noch einmal, und die Krankheit brach nach einiger Zeit dann doch wieder noch einmal aus. VEREINZELT vorgekommen! Und vor allem: Die zweite Erkrankung war dann weitaus weniger schlimm, der Körper hatte ja schon gelernt, sie niederzuknüppeln, Antikörper zu bilden gelernt, deren Produktion nur wieder hoch gefahren werden muß. Nur eben: Vor erneutem Ausbruch der Krankheit ist der Patient wieder hochinfektiös, und das sollte er dann wissen und sich nicht wieder unter die Leute bewegen. Darum der Test.

Demnächst bist Du ja priviligiert. Kannst Dich auf die Fußgängerzone stellen und FREE HUGS! anbieten. Gehe davon aus, daß Du für längere Zeit immun sein wirst (wie lange, weiß derzeit niemand, aber Du wirst es rechtzeitig erfahren, wenn andere ehemals Erkrankte wieder neu infizieren). Vorher will man aber sichergehen, daß Du das wirklich kannst, und nicht doch noch zu viel von den Bestien in dir trägst, ohne es zu wissen.

Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Darum geht es nicht. Es geht darum, daß sie BESSERES Fleisch konsumieren.

Daß hochwertiger „erzeugtes“ Fleisch dann auch mehr kostet und entsprechend auch weniger konsumiert werden wird, ist dann der positive Nebeneffekt. Aber von einer immer wieder diskutierten Erhöhung einer Fleischkonsumsteuer halte ich gar nichts. Wenn derselbe Dreck nur teurer wird. Treibt auch nur einen Wettbewerb an, noch billigeren Dreck zu produzieren, um eine erhöhte Steuer zu kompensieren.

Einmal Sonntags eine wirklich leckere Rindsroulade von einer Muhkuh, wie sie in meiner Kindheit noch auf den Weiden herumgelaufen sind. Völlig o.k. In der Woche ab und an mal Speck in der Suppe. Vor dem Krieg gab es auch nicht mehr, die Italiener essen massiv weniger Fleisch als wir Deutschen, und nicht schlechter.

Die deutsche Eßkultur ist geprägt von dem tiefen Trauma der Nachkriegsjahre, als die Deutschen massiv gehungert haben: Und der darauf folgenden neurotischen Freßwelle. Wie der Heißhunger nach einer Diät, aber von diesem Heißhunger sind wir nie mehr runtergekommen.


Ein solch grundlegender Strukturwandel aber ist nicht binnen weniger Wochen zu stemmen. Gut, daß wir drüber geredet haben. Kurzfristig, allerdings, natürlich. Wir werden massiv Hallen schliessen in den nächsten Wochen, es wird massiv weniger Drecksfleisch geben in den Discountern zu viel höheren Preisen. Mag sein, daß das was macht. Man sich schon mal wenigstens eingeübt hat in eine andere Ernährung.
Wenn besseres Fleisch bedeutet das es teurer wird, werden sie einfach weniger konsumieren, denke ich.

So eine Roulade mag ich ja auch ab und zu, ich wurde aber so erzogen das es nur zwei bis dreimal die Woche Fleisch gab. Die Großeltern haben das mit den Nachkriegsjahren auch mitbekommen, waren aber Selbsterzeuger und schätzten auch jedes Tier auf dem Hof.

Die FR meint übrigens zur App.....folgendes.

Warum die App asozial ist
 

sommersonne

Well-Known Member
Wir werden massiv Hallen schliessen in den nächsten Wochen, es wird massiv weniger Drecksfleisch geben in den Discountern zu viel höheren Preisen. Mag sein, daß das was macht. Man sich schon mal wenigstens eingeübt hat in eine andere Ernährung.
Das glaube ich nicht. Die Leute werden aufbegehren, vor allem die, die mit kleinsten Renten, Hartz Vier Sätzen und Mindestlöhnen zurecht kommen müssen. Es sind viele, viele Wähler.
 
Top