Das Wetter

Bintje

Well-Known Member
Im Gegenteil. Wie im letzten Jahr: Das Problem ist nicht das bißchen Hitze, die uns so schwer zu schaffen machte. Das Problem ist die wochenlange Dürre, die wir als sonnige, nichtheiße, regenfreie Wochen genossen haben.

So ist es. Deswegen fand ich's auch völlig okay, dass es die letzten Tage ziemlich ausgiebig gegossen hat - gestern mit heftigen Gewittern (Plural) hintereinander, aber nicht so doll wie bei @beren .
Momentan sehr angenehme 23° C, windstill und bewölkt. Später soll's angeblich wieder gewittern, aber zurzeit sieht es nicht danach aus, und ich hoffe, dass es ausbleibt. Sonst sitzen wir heute Abend im Regen. : / ; )
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Im Gegenteil. Wie im letzten Jahr: Das Problem ist nicht das bißchen Hitze, die uns so schwer zu schaffen machte. Das Problem ist die wochenlange Dürre, die wir als sonnige, nichtheiße, regenfreie Wochen genossen haben.
So ist es. Es ist der zweite Dürresommer im Westen. Die Frühjahrsregen konnte die Dürre des letzten Jahres von März bis August nicht kompensieren, und die Sommerhitze ist ein zweites Mal an die Wasserreserven des ganz tiefen Wurzelwerks gegangen. Die Schäden des letzten Sommers wurden erst in diesem Jahr sichtbar. Im letzten Jahr wunderte ich mich, wie lange die Platanen die Blätter hielten, beinahe länger als normal. Dafür kamen die Blätter in diesem Jahr zur Hälfte - die Sonne scheint durch - und geben seit letzter Woche (Ende Juli !!!) ihr erstes und reichliches Herbstlaub ab! Also sechs Wochen eher!
So sehr ich mich über ein entspanntes Laubfegen in ein paar Wochen freue (die Platanen empfinde ich manchmal als meine persönlichen Feinde, weil sie mit ihrem Schatten, ihren ausgedehnten Wurzelwerk und ihren Unmengen an Totholz, Laub und Samenbündeln alles im Garten platt machen), so sehr macht es mich traurig, meinen "Feind" so schwach zu sehen. Ich hoffe nur, dass er mir nicht beim nächsten Sturm völlig entkräftet aufs Dach knallt.
Die Elstern sind weg, ein paar Tauben gurren noch rum. An den Holunderbeeren haben während der Hitze Rotkehlchen, Zaunkönig, Meisen, Amseln und Misteldrosseln ihren Flüssigkeitsbedarf ergänzt. Die Tauben holen sich die Beeren nur von oben, kacken dann von der Laterne den Bürgersteig voll in blau. Der Garten ist wieder für die Kleinen. Sie picken auch die in der Ecke stehenden Kermesbeeren, die vom Iran kommen und sich hier als Exot eingebürgert haben. Im Iran benutzen sie die Kermesbeeren als natürlichen Farbstoff. Weil die Bienen drangehen und später die Vögel, lasse ich sie stehen. Wenn die Beeren schwarz sind so wie jetzt (wie kleine halbe Brombeeren, nur leicht exotisch geriffelt), sehen die Blattstengel sogar ganz hübsch aus.
Der Rasen ist natürlich eine Wüste trotz Wasser am Abend. Mein Wässern hat auch nichts mehr mit dem Erhalt eines schönen Gartens zu tun. Nur noch mit Mitleid fürs Leben.
Nein Alu, die Hitze ist nicht das Problem, sondern die Trockenheit. Die Metereologen nennen es stehendes Wetter. Das ist die neue Entwicklung - mitten in Westfalen, einer küstennahen Region mit traditionell milden und regenreichen Wintern und kühlen regenreichen Sommern, unterbrochen allenfalls von starken russischen Kontinentalhochs, die im Winter mal Frost und im Sommer mal Hitze bringen können.
Westfalen wird ein neues Landschaftsgesicht bekommen. Soziologen sprechen von Mediterranisierung der Regionen nördlich der Alpen. Niederrhein, das Bergische, Soester Börde, Lipperland, Siegerland, Emsland wird sich auf La dolce vita umstellen müssen. Das gönnen wir ihnen doch, oder? :)
 

eruvaer

Well-Known Member
Immer wenn ich Feierabend hab, ist mein erster Gang auf den Balkon.
Nicht um die Blumen zu giessen, sondern um halbtote Insekten einzusammeln, die auf dem Rücken auf dem Boden verteilt liegen.
Heute war wieder ein goldglänzender Rosenkäfer dabei. Die setz ich dann immer auf den flachen Stein im Insekten-Pool halb in die Sonne, halb in den Schatten mit frischen Blüten und etwas Zuckerwasser.
Es ist nur ein Tropfen auf den heissen Stein, aber noch macht das jeden Tag fertig keine Scharen an Insekten auf der Windschutzscheibe zu haben :confused:
Als Kind hab ich immer geweint, wie viele an jedem Auto sterben...
Auch in der Arbeit sass ein Grashüpfer in einer schattigen Ecke vor der äusseren Archivtür. Ich hatte ihn erst für Dreck gehalten :eek:
Hab dann Wasser für die Vogeltränke geholt und ihm etwas vor die Nase geschüttet. Noch während das Wasser tropfte ist er darauf losgestürmt um zu trinken...
Wenn ich Wasser in die Vogeltränke schütte, rennen auch erstmal haufenweise Ameisen und andere Krabbler davor weg.
Wasser ist absolute Mangelware.
An den kleinen da draussen sieht man's eben ganz schlimm.
Seit zwei Wochen haben sich, trotz Blumen extra für sie, weder Hummeln noch Bienen mehr zu uns verwirrt. :(

Die Natur stirbt vor unserer Nase.
Während man überall Leuten begegnet, dir der Meinung sind heisse Sommer habe es immer schon gegeben und der Klimawandel sei nur eine Lüge der Regierungen um mehr Steuern zu bekommen :eek:
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Es regnet. Eher verhalten, nichts was die Wasserspeicher auffüllt, allenfalls genug, um den Staub zu binden.
Wie sich die Zeiten ändern, doch in logischer Abfolge: Vor ca. 35 Jahren starb der deutsche Wald an saurem Regen, heute an Dürre infolge der gleichen Sünden. Denn die Schadstoffe, die einst den regionalen sauren Regen brachten, haben sich - trotz regionaler Gegenmaßnahmen in den reichen Ländern - global betrachtet vervielfacht und damit das Klima rasant verändert. Das meint, das sich das Klima schneller verändert, als die sich anpassende Menschheit. Deshalb gilt Wasser als die wertvollste Ressource, um die schon immer Krieg geführt wurde und bei zunehmender Wasserknappheit zu noch mehr Krieg führen wird. So betrachtet müssen wir uns um die Übervölkerung keine Sorgen machen, das Problem löst sich von selbst. Viele Menschen werden an Durst und im Krieg ums Wasser sterben.
Auch darum suchen sie ja wie bekloppt nach einem Planeten mit Wasser in angemessener Entfernung (heute stand was in der Zeitung von einem kürzlich georteten Planeten in der Milchstraße nur drei Lichtjahre entfernt, würde aber noch mehrer hundert Jahre nach heutigem Technologiestandard brauchen, um dort ansässig werden zu können. Immerhin, ein Ausweg. :))
 

Alubehütet

Well-Known Member
Vor ca. 35 Jahren starb der deutsche Wald an saurem Regen, heute an Dürre infolge der gleichen Sünden. Denn die Schadstoffe, die einst den regionalen sauren Regen brachten, haben sich - trotz regionaler Gegenmaßnahmen in den reichen Ländern - global betrachtet vervielfacht
Teilweise hat man ja einfach nur die Schornsteine höher gemauert, damit sich nicht mehr so viel von dem Gift in Bodennähe konzentriert. Damit war es ja aber nicht weg, nur weiter verteilt.
 
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