Das Wetter

Alubehütet

Well-Known Member
weil man nicht genau weiß, wo die Regenzelle plötzlich stehen bleibt und sich ergießt
Weiß ich jetzt bei Dir nicht. Bei uns war einfach, wo die sich ergießt. Überall. Überall im Oberbergischen Land. Hagen zuerst, Radevormwald, Hückeswagen, irgendwann Beyenburg, die sind nacheinander vorhersehbar abgesoffen, weil überall Starkegen war und sich in die Flüsse ergoß– Vorhersehbar, vorhergesehen. Es gibt genaue Karten. Wenn Flüsse steigen um soundsoviel cm, sind dieunddie Gebiete betroffen, wenn so viel mehr, steigen Flüsse um soundsoviel, überfluten dieunddieKeller.
 

Berfin1980

Well-Known Member
Bei uns war einfach, wo die sich ergießt. Überall.
Ich kenne einen Meteorologen persönlich, er hat mir erklärt ja es gab die Meldungen und auch was die Menge der Regenfälle angeht. Man kann aber nie genau den örtlichen Treffer bestimmen wo sich das ganze entlädt.

Was aber zu dem Zeitpunkt der Kenntnisnahme geschehen muss Warnung an die Zivilbevölkerung und sämtliche Einheiten zur Rettung mobilisieren. Bei der Wucht der Wassermassen sind aber auch Retter angewiesen auf den Eigenschutz zu achten. Auch der WDR hätte zumindest ein Laufband im aktuellen Programm zeigen können.

Versäumt hat man durch Maßnahmen in den vergangenen Jahrzehnten dem entgegen zu treten.

Bebauung an Gewässerufern sollte generell verboten werden z.B. Begradigung von Flüssen auch.
 

EnRetard

Well-Known Member
Bebauung an Gewässerufern sollte generell verboten werden z.B. Begradigung von Flüssen auch.
Ja, sehr witzig. Schau dir mal die Orte an, die es erwischt hat. Münstereifel zum Beispiel: Mittelalterliche Bebauung. Das ist Jahrhunderte gut gegangen. Da würden wir von einer Aufgabe der Stadt reden. Ober Eschweiler. Freunde von mir wohnen 250 m Luftlinie von der Inde entfernt. Trotzdem Keller und bis 70 cm hoch im EG vollgelaufen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Im Oberbergischen hat es ALLE Orte betroffen, ALLE! :mad:

Wuppertal war abgesoffen im Mai 2018 (dieses Mal war schlimmer). Eine Gedenkveranstaltung in Solingen anläßlich des Brandanschlages mußte wegen Unwetter abgebrochen werden, bevor der türkische Aussenminister das Wort ergreifen konnte. Erinnere mich noch, mich hier drüber lustig gemacht zu haben.

Da war ich unterwegs von Velbert nach Vohwinkel (Wuppertal-West), auf der Autobahn von Essen. Joa, war starker Regen, kommt vor, war vielleicht von 120km/h runter auf 100. Aber nix mit 30 wegen keine Sicht. An einer Stelle war eine Senke, da war Aquaplaning, erinnere ich mich. Nichts Böses. In Vohwinkel schien schon wieder die Sonne.

Wäre das Unwetter noch 10km weiter nördlich gezogen, Wiesen und Felder wären untergegangen. So ging auf Wuppertal ein Unwetter hernieder, wie es nur alle 50 Jahre vorkommt, hat man im Nachhinein errechnet. 2018 hatte ich keine Fragen. Unwetter. Kann passieren. Vielleicht wegen Klimawandel demnächst öfters.




Das hier war anders. Das war kein lokales Unwetter. Das war ein regionales. Mit mehrtägiger Ansage.
Was daran versteht Ihr nicht? Was muß ich erklären?

2018 war ein lokales Unwetter in Wuppertal. Das hier war anders. Das Opernhaus ist abgesoffen mit Regen, der in Schwelm, der in Hagen heruntergegangen ist.
 

sommersonne

Well-Known Member
Uns wird von aussen, von Leuten, die wo sich damit auskennen, ein, Zitat: „Monumentales Systemversagen“ assistiert. Ich finde, sich das genauer anzusehen kann man schon ein wenig Zeit investieren.
Diese Leute kennen sich mit den Verhältnissen in ihrem Land aus. Das kann man wohl nicht genau so auf andere Länder übertragen.
Diese jetzige Katastrophe ist eine um ein vielfach schlimmere Naturkatastrophe als in vergangenen Jahren. Ich glaube nicht das eine umfassende frühzeitige Warnung überhaupt möglich war. Ganz abgesehen davon das nicht jeder WDR schaut oder Warn-Apps sofort bemerkt. Würde jeder Sirenen bemerkt haben und an Hochwasser denken?

Was mir in letzter Zeit übel auffällt ist das für alles sofort ein Schuldiger gesucht wird und der oder die vermeintlich Schuldigen genüsslich durch die Medien geschleift werden. Man kann nicht für alle Eventualitäten einen Vorsorgeplan haben, schon mal kaum wenn es sich um schwer vorher zu sagende Wetterverhältnisse/Natur handelt.
Verbessern kann man immer, aber bitte ohne diese verbissene "Schuldigensuche".
 

Alubehütet

Well-Known Member
Diese Leute kennen sich mit den Verhältnissen in ihrem Land aus. Das kann man wohl nicht genau so auf andere Länder übertragen.
Doch. Denn „ihr Land“ ist Europa. Es gibt inzwischen exakte Computersimulationen, was in einer Region geschieht, wie die Flüsse steigen, wohin sie fluten werden, wenn soundsoviel Niederschlag fällt, oder soundsoviel mehr. Die zitierte Frau Cloke hat genau an diesen Simulationen mitgearbeitet, nicht für „ihr Land“, sondern für ganz Europa.

Die Stadt Wuppertal hatte um Mitternacht getwittert, die Wuppertalsperre laufe über, was genau das bedeute, wisse man aber nicht. Irgendwo steht ein Computer, der wußte das. Der hat genau das Szenario berechnet: Bis zu dieser Straße laufen die Keller noch voll, ab der Straße bleiben die Bewohner im Trockenen. Die Frage ist, warum diese Informationen in Wuppertal nicht vorliegen.
Diese jetzige Katastrophe ist eine um ein vielfach schlimmere Naturkatastrophe als in vergangenen Jahren. Ich glaube nicht das eine umfassende frühzeitige Warnung überhaupt möglich war. Ganz abgesehen davon das nicht jeder WDR schaut oder Warn-Apps sofort bemerkt. Würde jeder Sirenen bemerkt haben und an Hochwasser denken?
Richtig ist, daß wir alle Naturkatastrophen erst erlernen müssen. Daß Menschen in Kellern ums Leben gekommen sind wegen Stromschlag im Wasser, oder weil eine Türe hinter ihnen zufällt, ist Irrsinn. Da haben die Menschen in Bangladesch Recht und schütteln den Kopf.

Bei Sirene gilt: Hörfunk einschalten, Informationen und Anweisungen beachten im lokalen Sender. Das ist bei uns WDR 2. Diese Anweisungen und Informationen hat es hier nicht gegeben.

Sehr gründliche Kritik von inside eines Katastrophenschützers:
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Noch einmal: Lokale Unwetter: ob sich ein Extremsommergewitter entlädt in Solingen, in Remscheid oder in Wuppertal, das weiß man erst Stunden vorher. Zuvor weiß man zwar daß, aber nicht wo so etwas geschieht.

Das hier war ein regionales Unwetter. Das ist heruntergekommen in Solingen und in Remscheid und in Wuppertal und in Radevormwald und in Schwelm und in Gevelsberg und in Hagen. Das wußte man zwei Tage vorher, ZWEI! Und zwar definitiv. Geahnt, daß da irgendwo Böses geschieht, ein Unwetter, wie es nur alle 20 Jahre passiert, hatte man vier Tage zuvor. Aber Montags wußte die Efa definitiv, was geschieht. Die Beyenburger haben vollkommen Recht, wenn sie sagen: Wir hätten unsere Keller, wir hätten unser Wohnzimmer, wir hätten alle Wertgegenstände in den ersten Stock bewegen können; wir hätten Sandsäcke befüllen und Schaufeln im Baumarkt kaufen können. Nur adressieren sie diese Kritik dann doch an die falsche Stelle; das geht nicht an den Oberbürgermeister und die Polizeidirektion, sondern mindestens ans Land, wenn nicht an Seehofer.

Wir sind nicht mehr im Mittelalter, wo Bruder Dirk die Glocke leutet, alles bekreuzigt sich, betet ein Vaterunser, harrt und bangt. Wir haben Hochleistungscomputer.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
O.k., das ist ein bißchen unfair:
Ja. Venlo in den Niederlanden hat es auch erwischt. (Zur geographischen Einordnung: Das ist mit Hagen Endpunkt einer Ost-West-Regionalbahn durch Wuppertal und Düsseldorf. Also von Wuppertal aus gesehen auf selber Höhe erste Stadt hinter der Grenze zu Holland.) Aber Venlo war nicht nur gut vorbereitet, es ist vor allem flaches Land. Kein Tal. Da fließt alles in alle Richtungen ab.

Aber die Niederländer waren eben auch gut vorbereitet.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Der Wuppertaler Krisenstab trat erst um 18:30 Uhr im Rathaus in Barmen zusammen. Da standen die ersten Keller schon unter Wasser.

Und dann mussten sie umziehen. Weil auch der Keller im Rathaus unter Wasser stand und kein Strom mehr floß.

Wie kann das sein? Warum waren sie nicht gewarnt? nicht einmal sie?
 
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