Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Sollte die Beschneidung von Minderjährigen strafbar sein?

  • Ja! (Bin ein Mann)

    Votes: 20 23,0%
  • Nein! (Bin ein Mann)

    Votes: 28 32,2%
  • Ja! (Bin eine Frau)

    Votes: 10 11,5%
  • Nein! (Bin eine Frau)

    Votes: 25 28,7%
  • Weiß nicht.

    Votes: 4 4,6%

  • Total voters
    87
Status
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Lynx72

Gesperrt
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Wer für die Kindesbeschneidung eintritt, kann die milde sunna bei Mädchen (Entfernen der Klitorisvorhaut) nicht ausschliessen wollen.

Dazu sollten die Befürworter der religiösen oder hygienischen Beschneidung hier einfach mal stehen, das wäre eine Frage der Konsequenz.

Es ist überhaupt nicht nötig, diese beiden Eingriffe zu vergleichen, zumal du als Mann die Folgen des von dir genannten Eingriffs bei Mädchen genauso wenig beurteilen kannst wie Frauen die Folgen der Vorhautbeschneidung.
 

Lynx72

Gesperrt
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Auch... Aber es würde nach dem Urteil auch strafbar sein wenn die Eltern es aus hygienischen Gründen wollten...

Ja. Selbstverständlich. Und ich wage auch die Prognose, dass das auch nach einer Lösung des Konflikts um die religiöse Beschneidung so bleiben wird, denn für eine Beschneidung aus hygienischen oder ästhetischen oder Gründen, oder weil die Frau einen beschnittenen Pimmel appetitlicher findet, ist im Erwachsenenalter noch Zeit genug.
 

Lynx72

Gesperrt
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Wie gesagt lasst mal den Glauben aus dem Spiel. Der Staat sollte meines Erachtens nur Eingreifen wenn das Kindeswohl gefährdet ist. Für mich heisst das: Eltern die ihre Kinder misshandeln oder missbrauchen. Wenn Kinder hungern müssen und wenn Kinder verwahrlosen...
Oder wenn sie medizinisch nicht erforderliche Körperverletzungen an ihren Kindern begehen lassen.
 
P

pauline09

Guest
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Wer für die Kindesbeschneidung eintritt, kann die milde sunna bei Mädchen (Entfernen der Klitorisvorhaut) nicht ausschliessen wollen.

Dazu sollten die Befürworter der religiösen oder hygienischen Beschneidung hier einfach mal stehen, das wäre eine Frage der Konsequenz.

Nun, da dieses eigentümliche Argument (mit dem Vorwand vermeintlicher 'Konsequenz') nun mehrmals vorgetragen wurde: ich glaube, man braucht nicht über jedes unpassende Stöckchen zu springen, das einem hingehalten wird, um Leute mit einer neutral-neugierigen oder befürwortenden Haltung zu Knabenbeschneidungen ungebremst weiter als "radikal", fanatisch", "Kinderquäler" usw. darstellen zu können. Erstens lässt es sich nicht vergleichen, und zweitens: Solange jungen Mädchen ab zwölf Jahren serienmäßige und keineswegs nebenwirkungsfreie HPV-Impfungen empfohlen werden, um sie besser (aber keineswegs vollständig) gegen gesundheitliche Risiken zu schützen, die von ungeschütztem GV mit Unbeschnittenen signifikant häufiger ausgehen, kann das kein ernsthaftes Argument gegen Knabenbeschneidungen sein.

Hier etwas mehr dazu: http://de.wikipedia.org/wiki/HPV-Impfstoff
http://www.frauenaerzte-im-netz.de/de_humane-papillom-viren-hpv--impfung-gegen-krebs_919.html
http://www.sueddeutsche.de/wissen/ungeklaerte-todesfaelle-nach-der-impfung-verstorben-1.272691
http://www.spiegel.de/wissenschaft/...rechtfertigen-hpv-impfung-nicht-a-840390.html

Das ist die andere Seite der Medaille, die aber schlicht nicht zur Kenntnis genommen wird, weil es aus androzentrischer Sicht nun mal ungleich populärer ist, Frausein an sich als gesundheitsgefährdete und notorisch behandlungsbedürftige Existenzform wahrzunehmen. Ein gutes Beispiel dafür sind auch die bereits Jahre vor der sexuellen Revolution entwickelten, zahlreich vorhandenen und bis heute immer weiter verfeinerten chemischen Verhüterli: Was nebenbei darauf schließen lässt, dass sich mit Verhütungsmethoden für Frauen sehr viel bessere Geschäfte als mit der Pille für den Mann machen lassen, die ungeachtet diverser Reihenexperimente und Studien weit und breit nicht in Sicht ist. Sonst könnte man für Männer ohne dezidierten Kinderwunsch ja auch flächendeckend präventive Vasektomien empfehlen - zwecks Verhütung ohne chemische Belastung des Körpers der jeweiligen Partnerin. Aber das nur am Rande - ungeachtet des nun wahrscheinlich wieder mal einsetzenden Steinhagels.. ;)
 
M

Mein_Ingomann

Guest
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Das heißt ja noch lange nicht das sich das Gericht mit den geschichtlichen Hintergründen befaßt hat.

Hat das Gericht ja in der ersten Instanz auch getan. Wenn die nächste Instanz aber das Kindeswohl höher einschätzt, braucht man nicht gleich den Untergang des Morgenlandes herbeizureden. Das finde ich ähnlich hysterisch wie die Islamphobie engstirniger Nationalisten. Einen religiösen Brauch darf man auch mal in Frage stellen -andere Dinge werden ja auch in Frage gestellt, ohne das gleich eine Kultur "untergeht". :roll::roll:
 

alterali

Well-Known Member
AW: Die Beschneidung, Bagatelle oder Straftat?

Pinchas Goldschmidt:

http://www.welt.de/newsticker/dpa_n...urteil-schwerster-Angriff-seit-Holocaust.html

"der schwerste Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland seit dem Holocaust. "


http://www.focus.de/politik/deutsch...chneidung-gesetzlich-erlauben_aid_781078.html
Pinchas Goldschmidt:

"Das Schächtverbot der Nationalsozialisten sei ein Zeichen für viele Juden gewesen, „wir müssen weg aus Deutschland“, sagte Goldschmidt. Ein Beschneidungsverbot wäre angesichts der Bedeutung dieses Brauchs ein viel stärkeres Zeichen."

Aua!
 
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