Entschleunigung von heute auf morgen

Alubehütet

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Das ist die Befürchtung. Höre gerade im Radio, wie die Länder eintreten in einen Lockerungsüberbietungswettbewerb. Das wird böse enden im Herbst.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Gewiss ist nur: im Herbst rollt die nächste Grippewelle an und mixt sich dann mit Corona.
Im Herbst wird die Grippe- und Lungenentzündungsimpfung Standard werden. Viele werden sich impfen lassen, die es vorher nicht getan haben, allein schon, um bei einem grippalen Infekt diese Viren ausschließen zu können.
Ich rechne nicht damit, dass Massenveranstaltungen wieder erlaubt werden, bevor ein Impfstoff auf dem Markt ist. Das Distanzgebot wird noch in Kraft sein, ebenso wie versetzter Unterricht und Maskenpflicht beim Einkauf. Die Plexiglas-Schutzwände werden nicht abmontiert werden und vieles andere wird bleiben, an das wir uns mittlerweile gewöhnt haben.
 

alterali

Well-Known Member

Alubehütet

Well-Known Member
Alle haben angekündigt, das man auch bereit ist, zurückzudrehen.
Aber wann?

Wir haben derzeit 160.000 identifizierte Infizierte.

Unsere liebe @Bintje, so sie es gehabt hat, ist da aber nicht bei. Wir haben viel zu wenig Tests, demzufolge eine Riesendunkelziffer.

Bei allen Wackeligkeiten. Habe ich selber thematisiert. Aber die Heinsberg-Studie meint, es könnten 10 mal so viele real infiziert ein. 1,8 Millionen.

Wenn wir R=1 halten, und das ist ja das gegenwärtige Ziel. Dann haben wir chronisch 1,8 Millionen Infizierte hier herumlaufen, von denen nur jeder zehnte identifiziert ist.

(Wenn ich Recht habe und die Todesrate in Wuppertal ist höher als die in Gangelt (und nach der Todesrate wird die Infiziertenrate geschätzt), dann wäre die Zahl der unerkannt real Infizierten hier geringer, aber dann käme hier vielleicht ein identifizierter auf acht nichtidendifizierte Infizierte.)

Laß hier chronisch insgesamt 1,6 oder 1,4 Millionen unidentifizierte Infizierte frei herumlaufen. Größer sollte der Spielraum nicht sein. Mit Schnupfen, mit vielleicht Grippe, mit gar keinen Symptomen.

Unter Sommerbedingungen.

Im Sommer werden wir die Biergärten bevölkern und so R=1 halten. Im Herbst ziehen wir wieder in die Wirtshäuser. Vom freien Himmel in geschlossene Räume. Anfang des Jahres hat man geschätzt, da ist das Infektionsrisiko drei mal höher. Jeder, der jetzt im Biergarten einen ansteckt, steckt dann in der Kneipe drei an. Und erkläre dann den Leuten erst mal wieder #stayhome. Das geht dann durch die Decke, bis das wieder greift. Das ist gemeint mit der Zweiten Welle.
 
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Alubehütet

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Natürlich. Der Spuckschutz in Supermarktkassen wird bleiben, und Bundesliga ist nicht. Es wird weniger Tote geben: Die Intensivmedizin lernt täglich dazu, derzeit werkeln sie an wirksamen Medikamenten, die viel früher kommen werden als ein Impfschutz. Das wird nicht allen helfen, aber vielen.

Aber ich bin auf Seiten Lauterbachs: Schlappe weitere drei Wochen hätten wir den Lockdown auch noch halten und durchhalten können, um die Zahl der Infizierten auf vielleicht ein Drittel zu senken. Abiprüfungen, WAS FÜR'N QUATSCH !!! Die Infizierten senken auf nach Schreeck real womöglich 600.000. Dann R=1 hieße, wir könnten die im Sommer alle identifizieren, und die Verdächtigen im Umfeld testen. Kann sein, das mit den Lockerungen jetzt schon funktioniert. Nummer sicher wäre mir lieber gewesen.
 
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EnRetard

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Aber wann?

Wir haben derzeit 160.000 identifizierte Infizierte.

Unsere liebe @Bintje, so sie es gehabt hat, ist da aber nicht bei. Wir haben viel zu wenig Tests, demzufolge eine Riesendunkelziffer.

Bei allen Wackeligkeiten. Habe ich selber thematisiert. Aber die Heinsberg-Studie meint, es könnten 10 mal so viele real infiziert ein. 1,8 Millionen.

Wenn wir R=1 halten, und das ist ja das gegenwärtige Ziel. Dann haben wir chronisch 1,8 Millionen Infizierte hier herumlaufen, von denen nur jeder zehnte identifiziert ist.

(Wenn ich Recht habe und die Todesrate in Wuppertal ist höher als die in Gangelt (und nach der Todesrate wird die Infiziertenrate geschätzt), dann wäre die Zahl der unerkannt real Infizierten hier geringer, aber dann käme hier vielleicht ein identifizierter auf acht nichtidendifizierte Infizierte.)

Laß hier chronisch insgesamt 1,6 oder 1,4 Millionen unidentifizierte Infizierte frei herumlaufen. Größer sollte der Spielraum nicht sein. Mit Schnupfen, mit vielleicht Grippe, mit gar keinen Symptomen.

Drosten hält in seinem aktuellen Podcast die Todesrate von Gangelt für nahe dran. Er schätzt 0,45 oder so. So dass wir mit den 2% Infizierten (Gewesenen) rechnen können. Allerdings hält er es für nicht ausgeschlossen, dass es zusätzlich noch Hintergrundimmunität gibt, wegen der ähnlichen Erkältungs-Coronaviren. Also sei es denkbar, dass wir nicht darauf warten müssen, dass 70% der Bevölkerung Covid-19 durchmachen. [/QUOTE]


Im Sommer werden wir die Biergärten bevölkern und so R=1 halten. Im Herbst ziehen wir wieder in die Wirtshäuser. Vom freien Himmel in geschlossene Räume. Anfang des Jahres hat man geschätzt, da ist das Infektionsrisiko drei mal höher. Jeder, der jetzt im Biergarten einen ansteckt, steckt dann in der Kneipe drei an. Und erkläre dann den Leuten erst mal wieder #stayhome. Das geht dann durch die Decke, bis das wieder greift. Das ist gemeint mit der Zweiten Welle.
Es wird kein #stayhome mehr durchsetzbar sein.
 

sommersonne

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Bintje

Well-Known Member
(...)
Quelle: https://www.divi.de/empfehlungen/pu...-pandemie-klinisch-ethische-empfehlungen/file

Das gilt allgemein. Im weiteren Verlauf des Artikels wird das Vorgehen bei Ressourcenknappheit erläutert.

Ja, ich weiß; ich hab das ja auch schon verschiedentlich verlinkt. Und trotzdem ist es so, dass Ärzte sich z.B. nicht erst eine Patientenverfügung durchlesen (falls überhaupt eine vorliegt und sie davon erfahren), sondern loslegen, gucken, was Sache ist und entscheiden, was gemacht wird. Das ist ihr Job, und da muss es im Notfall oft rasend schnell gehen. Das mit der PV kommt erst später. Das ist der Normalfall. Bei Ressourcenknappheit: siehe oben. Dafür wurden die Empfehlungen ja erarbeitet.

Es soll irgendwie nur regional passieren. Es gibt eine Obergrenze Neuinfizierter und wenn die überzogen ist dann wird es, aber nur dort, neue strenge Maßnahmen geben.
(Heute früh gelesen, angeblich durchgesickerte Infos der Merkel-Ministerpräsident-Zusammenkunft heute.)

So habe ich das auch mitbekommen und vermute, das wird von den obersten Landesgesundheitsbehörden über die Gesundheitsämter laufen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Es soll irgendwie nur regional passieren. Es gibt eine Obergrenze Neuinfizierter und wenn die überzogen ist dann wird es, aber nur dort, neue strenge Maßnahmen geben.
Habe ich gerade im Radio gehört. Mehr als 50 Neuinfizierte auf 100.000 Einwohner –> Lockdown.

Nur. Im Herbst wird es kein „regional“ mehr geben. Zentren mit Ischgl-Heimkehrern. Bis dahin ist der Virus frei diffundiert, deutschlandweit verbreitet.
 
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