Entschleunigung von heute auf morgen

alterali

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………….
Ich glaube nicht an Vollbetrieb in Präsenz. Wer will die Verantwortung übernehemen? Die Institution? Wer will zahlen, wenn's schief geht? Die Pensions- und Rentenkassen?...…………...
Wer übernimmt die Verantwortung für die Zurückgebliebenen.
Schule als Pflichtveranstaltung muss immer gewährleistet sein.
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-740919.html

Die Verantwortung übernimmt keiner.
Die Verantwortung haben erst einmal die (Politiker), die es trotz Diskussion im Bundestag nicht fertig gebracht haben, Pandemievorsorge zu betreiben.
 
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sommersonne

Well-Known Member
Die Verantwortung übernimmt keiner.
Die Verantwortung haben erst einmal die (Politiker), die es trotz Diskussion im Bundestag nicht fertig gebracht haben, Pandemievorsorge zu betreiben.
Obwohl sie keine oder kaum Vorkehrungen getroffen hatten, haben sie aber die "erste Welle" ganz gut gemeistert. Deshalb wundere ich mich das sie offensichtlich für die "zweite Welle" von der alle wissen, wieder keine oder kaum Vorkehrungen getroffen haben. Ich wundere mich das sie ihre Bürger ins Ausland ließen, obwohl ja bekannt ist das die Ansteckungsgefahr dort auch besteht und die Reisenden die Infektion unbemerkt mitbringen.
Nun wird es für die Politiker und dadurch für uns alle viel schwerer weil die Menschen langsam ungeduldig werden.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Wer übernimmt die Verantwortung für die Zurückgebliebenen.
Schule als Pflichtveranstaltung muss immer gewährleistet sein.
https://www.tagesschau.de/multimedia/video/video-740919.html

Die Verantwortung übernimmt keiner.
Die Verantwortung haben erst einmal die (Politiker), die es trotz Diskussion im Bundestag nicht fertig gebracht haben, Pandemievorsorge zu betreiben.
Die Hoffnung vor den Ferien war wohl, dass man nach den Ferien etwa bei 3000 aktuell Infizierten in D stehen würde, wenn die Zahlen weiter so runter gehen würden wie vor der Hotspoot-Serie Tönnies et al. Da die Ballermänner überall geschlossen oder nur eingeschränkt aerosolfeindlich in Betrieb waren, schien von dort keine Gefahr auszugehen (auch wenn dem Balkan jetzt der schwarze Peter zugeschoben wird ... es waren nämlich deutsche Leiharbeitsfirmen und u. a. deutsche Touristen, die das Virus an den Balkan und die Goldküste getragen haben). Die Rechnung ging nicht auf denn nicht nur haben sich deutsche Touristen auf ihren Reisen angesteckt. Vor allem haben sie andere angesteckt und damit ihre Urlaubsländer infiziert, aus denen zahlreiche Leiharbeiter kommen.

Wer die Verantwortung übernimmt? Am Ende immer die Kommunen. Nicht umsonst stehen sie unter Nothaushalt. Jedem Kind sein Laptop kann von den Kommunen nicht gestemmt werden. Sie scheitern ja schon an der familiengerechten Wohnraumbeschaffung im Angesicht der Investoren.
 

Zerd

Well-Known Member
Na, wie läuft es an der Entschleunigungsfront? Gerade läuft in den Dritten die Extra-3-Sendung der letzten Woche mit sehr interessantem Entschleunigungsbezug. Nämlich dem, dass Corona nun genau den gegenteiligen Effekt hätte: dadurch, dass die Wirtschaft so sehr unter Corona gelitten hat, fordern nun alle Unternehmensverbände wie Auto, Plastik, Landwirtschaft usw., dass die vor Corona beschlossenen entschleunigungsaffinen Maßnahmen allesamt ausgesetzt oder zumindest verschoben werden.
Man muss einfach sehen, was die Prioritäten unserer Gesellschaft und Politik seit Jahrzehnten sind. Dann ist es eben auch wenig überraschend, dass Corona in genau dieselbe Richtung wirkt und genutzt wird wie jede andere Veränderung in den letzten Jahrzehnten auch.

Scholz hat gerade das vom Staat übernommene Kurzarbeitergeld um ein Jahr verlängert, was nichts anderes bedeutet, dass Personalkosten der Unternehmen mir öffentlichen Geldern bezahlt werden. Die Arbeitslosenzahlen bleiben so niedrig, obwohl die Leute eigentlich schon arbeitslos sind. Reine Statistikschönerei, wie wir es in den letzten Jahrzehnten mit der Entwicklung im Niegriglohnsektor, mit der HartzIV-Aufstockung oder der Leiharbeit auch schon immer wieder erlebt haben. Früher hieß es, das mitunter absurd hohe Einkommen und Vermögen von Unternehmern sei dadurch gerechtfertigt, dass sie ein gewisses Risiko tragen. Welches Risiko bitteschön, wenn der Staat immer wieder mit Millardensummen aus den öffentlichen Kassen einspringt, wenn Unternehmen, die jahre- und jahrzehntelang riesige Gewinne an eine Handvoll Menschen ausgeteilt haben, ein wenig in Schieflage geraten. Wo bitteschön ist hier das Risiko?

Apropos Schönfärberei, da hat der gute Herr Laschet heute wieder eine schöne Stilblüte rausgehauen: "Wenn Infektionszahlen sinken, müssen Grundrechtsbeschränkungen zurückgenommen werden, wenn sie steigen, müssen Schutzmaßnahmen verstärkt werden." Bei den hervorgehobenen Begriffen handelt es sich eigentlich um ein und dasselbe, nur mit einer negativen Konnotation, wenn Herr Laschet sie gerade zurücknimmt, und einer positiven, wenn er sie gerade einführt. Wer das nicht (ein)sieht, muss doch wirklich dumm sein!

Und solange so ein Werbesprech noch nicht nur hingenommen/geduldet, sondern auch noch honoriert wird, solange wird Entschleunigung oder wahlweise auch zukunftsfähige Politik für die Menschen und damit zum Beispiel auch Gleichberechtigung, Antidiskriminierung, Pazifismus, kurz gesagt ein freiheitlich-demokratischer pluralistischer Rechtsstaat, der auch funktioniert, ein Wunschtraum bleiben, so stolz man auch auf "seinen" Wohlstand sein sollte.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Scholz hat gerade das vom Staat übernommene Kurzarbeitergeld um ein Jahr verlängert, was nichts anderes bedeutet, dass Personalkosten der Unternehmen mir öffentlichen Geldern bezahlt werden. Die Arbeitslosenzahlen bleiben so niedrig, obwohl die Leute eigentlich schon arbeitslos sind.
Unsinn. Kurzarbeit ist Teilzeitarbeitslosigkeit.

Ich kenne einen Betrieb, der hat seine Produktion heruntergefahren um 50%. Zuvor war das ein Zweischichtbetrieb: Früh- und Spätschicht im Wechsel. Jetzt fahren sie Tagschicht und Freischicht im Wechsel: Eine Woche Vollzeit arbeiten, die andere Woche frei. Die Vollzeitwoche wird 100% vom Betrieb bezahlt, die Freiwoche kriegen sie bezahlt zwar vom Jobcenter, aber ein quasi-ALG I. Je nach Familienstand 60% + vom Vollohn.

(Was ja insgesamt heißt: rund 80% des Monatslohns. Aber auch: Für 50% Arbeit. Reißt manch einem, der gerade Häuschen und Auto abbezahlt, in ein Loch. Würde Vollzeitarbeitslosigkeit aber noch mehr. Ein Anderer aber kriegt was von seinen Kindern endlich mal mit.)

Die Alternative wäre, die Hälfte der Jungs vor die Tür zu setzen, die andere Hälfte Vollzeit durchmalochen zu lassen. Was es neben alle Gerechtigkeitsproblemen für die Betriebe vor allem schwierig macht, nach der Krise die erste Hälfte wieder einzufangen. Ich sag mal krass: Wenn sie sich dem Suff ergeben haben. Oder nur anderweitig orientiert.

Der Staat zahlt den Unternehmen keinen Penny. Die müssen jede geleistete Arbeitsstunde zu 100% bezahlen. Nur wird Arbeitslosigkeit auf die gesamte Belegschaft verteilt. Insofern kostet das dem Staat auch nicht mehr. Er müßte 100% bezahlen in meinem Beispiel an 50% der Vollzeit-freigesetzten=arbeitslosen Belegschaft, so zahlt er 50% an 100% der teilzeitarbeitslosen Belegschaft. Nullsumme. Für Staat wie Betrieb. Geniale Sache, das.

Könnte der Einstieg sein in die 20-Stunden-Woche bei 80%igem Lohnausgleich ;)
 
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Zerd

Well-Known Member
Klar doch, weil es ja insgesamt nur in diese Richtung geht...

Ganz gleich, wie die einzelnen Unternehmen von dieser staatlichen Maßnahme profitieren, jedenfalls ist es nicht die Marktwirtschaft, auf die sie sich so gerne berufen, wenn die großen Gewinne eingestrichen werden.

Die Verantwortung für den Verdienstausfall seiner Mitarbeiter darf nicht einfach an den Staat abgeordnet werden, solange es noch sein Mitarbeiter ist. Diese Verantwortung müssten vor allem die tragen, die in Normalzeiten blendend an ihm verdient haben, aber dieser Aspekt wird bei allen staatlichen Maßnahmen völlig ausgeblendet, der Steuerzahler übernimmt schon.

Bin gespannt, was uns der Wahlkampf unseres Finanzministers für sein vermutlich einstelliges Ergebnis in den nächsten 12 Monaten noch so alles kosten wird.
 

Msane

Well-Known Member
Deutschland ist komplett überschuldet, die nächsten 10-20 Jahre werden sehr, sehr mager.
Der Wohlstand ist eine Illusion, die Verbindlichkeiten werden uns einholen.

Die Deutschen sind in Sachen Finanzen komplett inkompetent, arbeiten bis zum umfallen und trotzdem arm.


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Alubehütet

Well-Known Member
Ich sag nur mal Gebäudereinigung. Genügend Deutsche bei. Alles Handarbeit, und alles geht über den Preis. Heißt, immer mehr qm² für's selbe Geld. Auf Dauer Knochenjob. Und da ist noch nicht Ende Gelände.
 
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