Entschleunigung von heute auf morgen

Mendelssohn

Well-Known Member
Ich fand es sehr angenehm, dass es bis auf ein paar Restböller um Mitternacht wirklich ruhig war. Das Böllern geht ja sonst schon am dritten Weihnachtstag los und zieht sich bis in den zweiten Januar, bis das letzte Zisemännchen gezündet wurde. Es gab schon im letzten Jahr einzelne Geschäfte von Rewe/Edeka bis zum Baumarkt, die auf den Böllerverkauf aus Umweltgründen usw. verzichtet haben, was auch zu einem leichten Rückgang des Geschäfts geführt hat (etwa Niveau von 2012):
https://de.statista.com/statistik/d...satz-der-deutschen-pyrotechnischen-industrie/
Insgesamt wurden 2019 122 Millionen aus Deutschland in die Atmosphäre geballert. 122 Millionen sind zwar kein Milliardengeschäft, aber unter Umständen ein Milliardenzuschuss, wenn man von der Säuberung des öffentlichen Raums über Gerichtsverhandlungen und Verletzenversorgung bishin zu den Schäden in der Lebenswelt unserer Mitgenossen alles zusammenzählt.
Mir hat die reale Entschleunigung und Entlärmung, die zwischen den Jahren eigentlich angedacht ist, gut gefallen. Wenn in der kommenden Woche tatsächlich noch Schnee fallen sollte, sollte die Zeit kreativ genutzt werden. Bisher habe ich aus dem Zeitgewinn durchs Homeoffice viel zu wenig gemacht. Das irritiert mich. Mich irritiert, dass ich bei knapper Zeit, mehr zustande bringe als jetzt. Braucht es doch die leiblich konkrete Begegnung mit den anderen, um das Denken und die Phantasie in Bewegung zu bringen?
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Nun sind wir gefühlt seit einem Jahr im Lockdown. Nach meinem Ermessen wird er - unter gewissen Lockerungen im Sommer für Gastronomie, Handel, Sportvereine und inländisches Verreisen - noch das ganze Jahr 2021 andauern.
Aber schon jetzt frage ich mich, wie ich meine Arbeit schaffen will, wenn Termine wieder in Präsenz abgehalten werden müssen: morgens um sechs aufstehen, um vor Abfahrt mit dem Hund draußen gewesen zu sein, geduscht und sich für die Öffentlichkeit akzeptabel gemacht zu haben, abends im Dunkel einkaufen, ganz spät essen, noch später schlafen - und nicht besonders gut. Auch Präsenz muss dann wieder geübt werden.
 

Mendelssohn

Well-Known Member
So hast du den Widerspruch aufgelöst, aber um den Preis der Negation des Nichtpostens (- x - ) durch das Posten selbst (=+). D. h. du hast gepostet (positiv). D. h. du hast in deinen Briefkuvert ein beschriebens Blatt hineingelegt, also einen Brief an mich und das Forum verschickt. Ohne beschriebenes Blatt handelt es sich nicht um einen Brief, sondern um ein Briefkuvert. Wer Briefkuverts verschickt, hat aus meiner einfachen Sicht des sozialen Miteinanders nicht alle stramm, auch und gerade dann nicht, wenn damit eine "geistige Überlegenheit" demonstriert werden soll. Am Ende ist es die Missachtung der Anderen, die man nicht einmal eines erklärenden Wortes für würdig erachtet.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Wer Briefkuverts verschickt, hat aus meiner einfachen Sicht des sozialen Miteinanders nicht alle stramm, auch und gerade dann nicht, wenn damit eine "geistige Überlegenheit" demonstriert werden soll.
Der spielt einfach nur rum und hat keine zunächst Botschaft außer die, zu zeigen, daß er's kann. Da verdient er Anerkennung für; cleveres Kerlchen.

Ich find's lustig :p
 
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