G20..

Alubehütet

Well-Known Member
Der Wirbel ist so groß weil sich die Linken in Deutschland nun ernsthaft selbst hinterfragen müssen.
Die Übergänge zwischen friedlichen linken Aktivisten und Gewalttätern sind fließend, weil man eine gewisse Militanz in linken Kreisen immer geduldet hat.


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Das ist ja ein uraltes Problem, schon aus den 70er- und 80er-Jahren, hatten wir nur lange nicht mehr gehabt. Jetzt bricht das in einer gänzlich anderen Situation wieder auf.

Das kann doch nicht dein Ernst sein. Denkst du bei all deiner Vielschreiberei auch mal nach, bevor zu auf den Knopf drückst?
Ich hatte das nie verstanden, wenn auf konservativen Seiten immer sophistisch argumentiert wurde: Ich muß Homosexuelle tolerieren, aber ich muß sie nicht, kann sie auch nicht akzeptieren (mein Glaube verbietet es mir, blablabla).

Jetzt stelle ich fest, daß es mir hier genau so geht. Gewalt ist überhaupt nicht mein Ding, und ich kann sie eigentlich nicht akzeptieren. So sie aber besagte rote Linien nicht überschreitet, sehe ich mich genötigt, zu tolerieren, wenn Menschen diesen Schritt der Radikalisierung gehen. (So es denn eine bewußte Radikalisierung ist, natürlich. Für diese besoffenen Party-Steinewerfer geht mir jegliches Verständnis, jegliche Toleranz ab.)

Liest Du eigentlich auch die Begründungen, bevor Du auf Leute losgehst? o_O
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Um es mit Marc-Uwe Klings Känguru zu sagen:

“Ob Links- oder Rechtsterrorismus – da sehe ich keinen Unterschied.”
“Doch, doch”
, ruft das Känguru, “die einen zünden Ausländer an, die anderen Autos. Und Autos sind schlimmer, denn es hätte meines sein können. Ausländer besitze ich keine.”
 

sommersonne

Well-Known Member
Nö, das hätte ich jetzt nicht erwartet, hier haben sich schon einige dezidiert anders geäußert.
Das hast du wahrscheinlich mißverstanden. Ich meinte, das deine Posts manchmal jetzt so und ein paar Posts weiter in der selben Sache, wieder eine andere Meinung ausdrücken. Das ist manchmal ziemlich verwirrend und man kann deine wirkliche Meinung schlecht heraus filtern. Vielleicht liegt es aber auch nur an mir.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Das ist ja ein uraltes Problem, schon aus den 70er- und 80er-Jahren,
Damals kam übrigens ein neues Wort in die deutsche Sprache, das Wort „Gewaltfreiheit“. Bis dahin gab es nur „Gewaltlosigkeit“, ich glaube, sogar erst als Übersetzung aus dem Englischen (non-violence), Gandhi, King, siewissenschon.

Die DKP nämlich, damals durchaus nicht unwichtig, war gewaltlos, hat aber keinen Hehl daraus gemacht, daß sie das nur momentan ist, und nicht grundsätzlich. Den Terror der RAF sowieso, aber auch die Steinewerfer etwa von Fischers Putztruppe hielten sie für nicht zeitgemäß, versteht keiner und hat keiner Verständnis für. Aber in anderen Zeiten, im fortgeschritteneren Stadium des Klassenkampfes würden sie durchaus eine gewaltsame Revolution nicht grundsätzlich ausschließen.

Dagegen gab es die Radikalpazifisten; die, die immer, und unter allen Umständen auf Gewalt verzichten würden. Niemals sei Gewalt eine Lösung für irgend etwas.

Es gab sogar, wenn ich mich richtig erinnere, eine Partei, die sich vier Essentials quasi als Untertitel gegeben hatte: ökologisch, sozial, gewaltfrei, feministisch. Was ist eigentlich, bei der Gelegenheit, aus denen geworden? o_O
 

EnRetard

Well-Known Member
Liest Du eigentlich auch die Begründungen, bevor Du auf Leute losgehst? o_O
Ich habe dein ganzes Posting gelesen und sicherheitshalber, um mich nicht dem Verdacht aususetzen, Aussagen aus dem Zusammenhang zu reißen, den Zusammenhang nicht gelöscht. Ich kam aufgrund des Zusammenhangs nicht umhin, die Aussage zum Anzünden von Autos als ernst gemeint und nicht als Ironie aufzufassen.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Das hast du wahrscheinlich mißverstanden. Ich meinte, das deine Posts manchmal jetzt so und ein paar Posts weiter in der selben Sache, wieder eine andere Meinung ausdrücken. Das ist manchmal ziemlich verwirrend und man kann deine wirkliche Meinung schlecht heraus filtern.
Ertappt.
Vielleicht liegt es aber auch nur an mir.
Nö.

Ich versuche, in die verschiedensten Richtungen zu denken. Tatsächlich mache ich in vielen Diskussionen gerne den advocatus diaboli: Wenn viele sich einig sind, bin ich versuchsweise erst mal dagegen; nicht aus prinzipiellem Widerspruchsgeist, sondern um zu gucken, wie weit ich damit komme. Vielleicht überzeugen die anderen mich tatsächlich; hoffentlich sind sie danach auch ein bißchen klüger, und nicht nur ich.

Tatsächlich habe ich auch noch nicht immer und zu allem schon eine Meinung. „Versuchendes Denken“ nennt Nietzsche das; ich versuche es zumindest. (Karl Kraus meinte mal in der Richtung „Sag mir, was Du willst, und ich suche dir das entsprechende Nietzsche-Zitat dazu raus.“ Was tatsächlich das Problem mit Nietzsche ist. Der macht das weit tiefgründiger und kommt tatsächlich oft noch zu keinem Ergebnis.)

Allerdings habe ich mich hier nirgends grundsätzlich gegen Gewalt ausgesprochen, auch nicht der Autonomen, wie andere das hier getan haben, was ich durchaus respektiere. Insofern vertrete ich hier nicht plötzlich eine andere Meinung. Wobei ich allerdings auch das, was im Schanzenviertel geschehen ist, zutiefst verachte; deswegen von Anfang an aber mein Zweifel, was die Autonomen da geritten hat – Bzw., ob das überhaupt Linksautonome waren.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ich kam aufgrund des Zusammenhang nicht umhin, die Aussage zum Anzünden von Autos als ernst gemeint und nicht als Ironie aufzufassen.
Das liest Du richtig. Mich würde interessieren, was Du zu meiner Begründung sagst. Daß das auch Gegengewalt z.B. einer Jugend ist, deren Zukunft, deren gesellschaftliche Teilhabe gewaltsam ruiniert wird. Gerade die griechischen Autonomen gelten als ziemlich hart drauf. Hast Du da überhaupt kein Verständnis für?
 
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