Zitat blackcyclist:
Wenn man sich die Machtfülle des Vatikan in vergangenen Zeiten anschaut oder gern auch die Geldbeträge, die die Vatikanbank hortet, die riesigen Ländereien, die den Kirchen gehören, dann ist es vielleicht keine Verschwörung, aber durchaus ein sehr lukratives Geschäft. Du wirst es schwer abstreiten können, einen reellen Gegenwert hat es nie gegeben, nur Versprechungen für das Seelenheil, für Sünden und Bestrafungen, die man sich vorher ausgedacht hat.
Und so naiv wirst du nicht sein, abzustreiten, das Religion schon immer was mit Macht und Geld zu tun hatte.
Religion wurde aufgebaut, um mit dem Glauben die Menschen gefügig und demütig zu halten und mit Spiritualität hatte das eher selten was zu tun, zumindest beim Christentum, von den Anfängen vielleicht abgesehen.
Zitat Leo:
Genauso sieht es aus.
Noch dazu denke ich das die Erfinder der Religionen und Schreiber heiliger Bücher einige Zeit vor Lachen nicht in den Schlaf gekommen sind, das Menschen an sowas glauben konnten, was sie ihnen vorgesetzt haben.
Das glaube ich nicht. Glaube und Religion, Götter und Jenseitsvorstellungen bis hin zu Schamanismus oder anderen Naturreligionen waren allseits und seit jeher weltanschaulicher Standard. So betrachtet war jeder Mensch religiös. Religionen haben sich überdies historisch aus- und aneinander entwickelt. Was die Prophetien oder andere Erleuchtungserfahrungen angeht, so denke ich, dass die meisten auf Überzeugung beruhen. (Ganz unabhängig von der Frage, was ggf. dahintersteckt). Sicherlich gab es auch Wichtigtuer und Scharlatane. In den meisten religiösen Traditionen führen jedoch die "Heiligen" ein askethisches, entbehrungsreiches, oft auch ein sehr abgeschiedenes Leben, da ist also nicht viel zu holen. Es sind eher die weltlichen Herrscher und Profiteure (auch die im kirchlichen Gewand), die relgiöse Überzeugungen zu ihrem Vorteil ausgenutzt haben.
Atheisten im engeren Sinne, also Menschen, die ausschliesslich das direkt oder mit Hilfsmittel sinnlich Wahrnehmbare für real halten halten, waren aber diese Menschen deshalb noch lange nicht. Die gab es im wesentlichen erst mit Beginn der modernen Naturwissenschaft.
Wer sich die Geschichte der Menschheit anschaut, sieht, dass Ideale und Überzeugungen schon immer übertrieben (Fanatismus), machtpolitisch instrumentalisiert oder zu individuellen wie kollektiven egoistischen Zwecken missbraucht wurden. Warum sollte die staatliche bzw. gesellschaftliche Organsation und Institutionalisierung religiöser Überzeugungen hiervon eine Ausnahme sein.
Und noch einmal: Wenn die Vertreter der Kirchen und anderer Glaubensinstitiutionen nach Geld und Macht gestrebt oder Verbrechen begangen haben, heisst das noch nicht, dass sie ungläubig waren. Der Horror, mit dem die Machtträger organisierter/institutionalisierter Religionen die Menschen zum Teil überzogen haben, gründet ja häufig gerade darauf, dass sie von ihrer Mission so überzeugt waren.