Griechen, Franzosen..

sommersonne

Well-Known Member
Die vielleicht wichtigste Entdeckung der Griechen aber haben erst die Römer gezündet: Die Olympischen Spiele. Hier macht man die Erfahrung: Auch wenn wir aus verschiedensten Gesellschaften kommen, verschiedensten politischen (Demokratie, Militärdiktatur Spartas, Königtum ...) und sozialen Ordnungen, auch wenn wir den verschiedensten Religionen und Kulten angehören, kulturell unterschiedlich geprägt sind, so finden wir doch gemeinsame Spielregeln, um miteinander in einen sportlichen Wettbewerb zu treten. Daraus wird das Römische Recht. Wenn man so will, „Verfassungspatriotismus“.

Sorry wenn ich dich korrigiere. Die Griechen haben die olympischen Spiele gestartet. Sie wurden immer in Olympos durchgeführt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Olympische_Spiele_der_Antike

Ich würde ja auch bezweifeln das das römische Recht aus den olympischen Spielen hervorging.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Mit dem Christentum verbinden sich zwei Revolutionen. Die eine ist noch nicht wirklich angekommen in der Menschheit, aber auch nie auszurotten gewesen: Das ist die Entdeckung des Mannes aus Nazareth, daß die Barmherzigkeit der grundlegende und vorherrschende Wesenszug Gottes ist, von dem her alles andere verstanden werden muß, und daß der Mensch ihm seinerseits zu entsprechen habe, indem der Grundcharakterzug all seines Handelns und (mit-)Fühlens auch die Barmherzigkeit sein solle. (In die europäischen Bibeln wird „Liebe“ übersetzt; „Gott ist Liebe“. Ein solches Wort gibt es weder im Griechischen noch im Lateinischen. Im Lateinischen heißt es Caritas, von dem sich nicht nur das englische to take care ableitet, sondern auch das core, das Herz. Unterschieden von amor oder auch dem griechischen eros. Man kann mir nicht gebieten, meine Feinde zu lieben – Wohl aber, mit ihnen barmherzig zu sein.) Das geht weit über den abendländischen, gar christlichen Raum hinaus und ist wohl auch grundlegend für den Islam.

Die zweite Revolution ist die, wie es mal ein scharfsinniger Denker nannte, Umwertung aller Werte, und da vor allem der revolutionär neue Stellenwert, der die Arbeit zukommt. Das haben wir Paulus aus Tarsus zu verdanken und ist über die Relaistation Benedikt nur im Westchristentum angekommen. – Arbeit war den Menschen verhaßt, Pflicht. Für Aristoteles menschenunwürdig: Die Pflicht zur Arbeit ist, was der Mensch mit den Tieren gemein hat, die rein vegetative Lebenserhaltung. Der Mensch ist erst da Mensch, wo er frei von der Verpflichtung der Arbeit Musik, Kunst, Philosophie betreibt. In der Bibel wird die Arbeit zur Strafe verhängt dafür, daß der Mensch Gottes Gebot mißachtet und in Folge aus dem Paradies vertrieben wird. Durch die westchristlichen Mönche aber wird die Arbeit zur konstruktiven, schöpferischen Tätigkeit; der Mensch wird zum Mit-Arbeiter Gottes, zum Miterschaffer seiner Schöpfung, zum Partner. Das wäre noch einem orthodoxen Christen undenkbar.

Der Gedanke etwa von Marx und Engels: Daß sich der Mensch erst durch die Arbeit und in ihr verwirklicht – Für die Antike undenkbar.
 
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Alubehütet

Well-Known Member
Nehmen wir die bekannte Welt, war die Globalisierung nie größer als zur römischen Kaiserzeit, denn würden wir es erweitern, wie du es tust, kämen wir in Bedrängnis, denn zZt ist unser bekanntes Universum auf die Erde beschränkt.....
Wen ich herumschlaumeiern wollte, würde ich jetzt sagen, „Globalisierung“ kommt von „Globus“, also vom Erdenball. Handel mit Außerirdischen wäre Universalisierung:p.
Will sagen: Globalisierung ist nicht etwas neues sondern eher Antikes und schon ewig Dagewesenes! (In den 70-ern hieß es noch Interdependenz)
Sehe ich genauso. Globalisierung ist ein kontinuierlich durchgehender Prozess – mit immer wieder gewaltigen Rückschlägen –, der spätestens mit der Seidenstrasse beginnt, also sogar schon vor den Römern. Mit ihnen hatte sie allerdings einen ersten Höhepunkt erreicht.
Wenn du annimmst das der Austausch von Waren bereits Globalisierung war, dann besteht aber ein großer Unterschied zu heute.
Heute wird nicht nur gehandelt, sondern es wird auch dort produziert wo es am wenigsten kostet.
Na, da ist aber noch viel mehr an neuen Qualitäten der Globalisierung. Nicht nur die Güter, auch wir selber bewegen uns. Man sehe sich an, was für ein Aufwand eine Italienreise noch für Goethe war. Und Informationen fliegen um den Globus. Fernsehbilder. Im Internet wird an Programmen inzwischen rund um die Uhr gearbeitet – Jeweils da, wo gerade Tag ist. Und würden wir dieses Forum hier in Form von Rundschreiben betreiben, die per Brieftaube zugestellt würden, kämen wir gar nicht in die Pötte:).
 

alterali

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Nehmen wir die bekannte Welt, war die Globalisierung nie größer als zur römischen Kaiserzeit, denn würden wir es erweitern, wie du es tust, kämen wir in Bedrängnis, denn zZt ist unser bekanntes Universum auf die Erde beschränkt.....und selbst da ist es noch dezentraler (ich weiß, steile These) als das bekannte Universum zur römischen Kaiserzeit.

Will sagen: Globalisierung ist nicht etwas neues sondern eher Antikes und schon ewig Dagewesenes! (In den 70-ern hieß es noch Interdependenz)
Nur die damalige 'Globalisierung' kannte noch nicht den Wimpernschlag, in dem die Welt verspekuliert werden kann.

Wie ich weiß kam der Mensch aus Afrika, da gab es globales, auf das die paar Männeken keinen Einfluss hatten.
Gut das war noch nicht die Antike. Aber der Mensch war neben noch nichts ewig dagewesenens.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Spartakus hatte mit der damaligen Welt im heutigen Deutschland nix zu tun.
Er ist erst posthum bzw. postaeoen vom linksradikalen Bildungsbürgertum als Symbolfigur wiederentdeckt worden. Und natürlich von Honny! Rotfront!
Der hat dann ja auch mit Karl Liebknecht den marxistischen Studentenbund (MSB) Spartakus gegründet. Nee, mit Bildungsbürgertum hat das nichts zu tun.

O.k., dann ausführlicher.

Soziale Ungerechtigkeiten und Verwerfungen hat es immer schon gegeben, und auch Menschen, die dagegen angehen. Das ist nicht, was die Französische Revolution kennzeichnet. Wie heißt es etwa schon in der Bibel (Micha 7):

1 Ach, es geht mir wie einem, der im Weinberge nachliest, da man keine Trauben findet zu essen, und wollte doch gerne die besten Früchte haben.
2 Die frommen Leute sind weg in diesem Lande, und die Gerechten sind nicht mehr unter den Leuten. Sie lauern alle auf Blut; ein jeglicher jagt den andern, daß er ihn verderbe, (Psalm 12.2)
3 und meinen, sie tun wohl daran, wenn sie Böses tun. Was der Fürst will, das spricht der Richter, daß er ihm wieder einen Dienst tun soll. Die Gewaltigen raten nach ihrem Mutwillen, Schaden zu tun, und drehen's wie sie wollen.
4 Der Beste unter ihnen ist wie ein Dorn und der Redlichste wie eine Hecke. Aber wenn der Tag deiner Prediger kommen wird, wenn du heimgesucht sollst werden, da werden sie dann nicht wissen, wo aus.
5 Niemand glaube seinem Nächsten, niemand verlasse sich auf einen Freund; bewahre die Tür deines Mundes vor der, die in deinen Armen schläft.
6 Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter setzt sich wider die Mutter, die Schwiegertochter ist wider die Schwiegermutter; und des Menschen Feinde sind sein eigenes Hausgesinde.
 

alterali

Well-Known Member
Der hat dann ja auch mit Karl Liebknecht den marxistischen Studentenbund (MSB) Spartakus gegründet. Nee, mit Bildungsbürgertum hat das nichts zu tun.

O.k., dann ausführlicher.

Soziale Ungerechtigkeiten und Verwerfungen hat es immer schon gegeben, und auch Menschen, die dagegen angehen. Das ist nicht, was die Französische Revolution kennzeichnet. Wie heißt es etwa schon in der Bibel (Micha 7):

1 Ach, es geht mir wie einem, der im Weinberge nachliest, da man keine Trauben findet zu essen, und wollte doch gerne die besten Früchte haben.
2 Die frommen Leute sind weg in diesem Lande, und die Gerechten sind nicht mehr unter den Leuten. Sie lauern alle auf Blut; ein jeglicher jagt den andern, daß er ihn verderbe, (Psalm 12.2)
3 und meinen, sie tun wohl daran, wenn sie Böses tun. Was der Fürst will, das spricht der Richter, daß er ihm wieder einen Dienst tun soll. Die Gewaltigen raten nach ihrem Mutwillen, Schaden zu tun, und drehen's wie sie wollen.
4 Der Beste unter ihnen ist wie ein Dorn und der Redlichste wie eine Hecke. Aber wenn der Tag deiner Prediger kommen wird, wenn du heimgesucht sollst werden, da werden sie dann nicht wissen, wo aus.
5 Niemand glaube seinem Nächsten, niemand verlasse sich auf einen Freund; bewahre die Tür deines Mundes vor der, die in deinen Armen schläft.
6 Denn der Sohn verachtet den Vater, die Tochter setzt sich wider die Mutter, die Schwiegertochter ist wider die Schwiegermutter; und des Menschen Feinde sind sein eigenes Hausgesinde.

Die Bibelsprüche taugen für nix. Noch weniger als irgend ein Gesetz oder irgend ein Parteiprogramm.
Und die Gründer des Spartakusbundes waren doch wohl allesamt Bildungsbürger.
 

sommersonne

Well-Known Member
Ich glaube kaum das Honecker mit Karl Liebknecht den marx. Studentenbund gegründet hat.
Du willst uns veralbern, aber der 1. April ist schon vorbei.

Soziale Ungerechtigkeiten und Verwerfungen hat es immer schon gegeben, und auch Menschen, die dagegen angehen. Das ist nicht, was die Französische Revolution kennzeichnet.

Das kennzeichnet sehr wohl die Franz. Revolution. Aber Revolutionen oder Aufstände gegensoziale Ungerechtigkeit hat es schon öfter gegeben.

Wenn du mit der Bibel kommst gegen soziale Ungerechtigkeit, (lach) dann kannst du auch Jesus als ersten Revolutionär bezeichnen.
 

Alubehütet

Well-Known Member
Ich glaube kaum das Honecker mit Karl Liebknecht den marx. Studentenbund gegründet hat.
Nein, hat er auch nicht. Der Spartakusbund ist der Vorläufer der KPD. Das ist eine Sache der Arbeiterklasse gewesen. Das Bildungsbürgertum etwa des MSB hat damit nichts zu tun, kommt 50 Jahre später, das wollte ich damit sagen.
Das kennzeichnet sehr wohl die Franz. Revolution. Aber Revolutionen oder Aufstände gegensoziale Ungerechtigkeit hat es schon öfter gegeben.

Wenn du mit der Bibel kommst gegen soziale Ungerechtigkeit, (lach) dann kannst du auch Jesus als ersten Revolutionär bezeichnen.
Na, nichts als den ersten. Das von mir zitierte ist schon älter. Ich könnte aber auch z.B. den Griechen Solon zitieren. Das Neue an der Französischen Revolution ist nicht das Soziale, eher schon die konsequente Trennung von Kirche und Staat.
 
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