Guten Morgen! Laschet, Tönnies.

Bintje

Well-Known Member
(...)
Wie du ganz richtig gesagt hast: Tönnies hat nachweislich gegen geltendes Recht verstoßen. Die Staatsanwaltschaft wird tätig werden müssen. Das Risiko liegt bei Straffälligkeit beim Unternehmer, nicht beim Land. Er hat die Löhne vertragsgemäß auszuzahlen und haftet mit seinem Privatvermögen bei selbstverschuldeter Insolvenz.

Das ist die Frage - die sind ja alles andere als doof und würden sich vor Gericht sicherlich mit Zähnen, Klauen und einer bis an die Zähne bewaffneten Armada teurer Anwälte wehren. Dazu kommt, dass die Tönnies Holding nicht die Rechtsform einer GmbH, sondern einer dänischen ApS & Co. KG hat. Das ist das dänische Pendant, hat aber den Charme einer erheblich geringeren Mindeststammeinlage: 125.000 DKK. Das entspricht derzeit 16787, 44 Euro.
Richtig gelesen, nur sechzehntausendsiebenhundertsiebenundachtzig Euro und 44 Cent.
Deutlich günstiger als in Deutschland.

Im schlechtesten Fall - falls sie das Stammkapital nicht erhöht haben und sich aus allen persönlichen Strafbarkeitsvorwürfen irgendwie herauswinden können - wäre die finanzielle Haftung darauf begrenzt, sofern ich das richtig sehe.
Jedenfalls deutet das ganze Konstrukt m.E. darauf hin, dass Tönnies gut beraten und mit allen Wassern gewaschen ist. Der Appel ist noch lange nicht geschält...
 
Zuletzt bearbeitet:

Mendelssohn

Well-Known Member
Der Appel ist noch lange nicht geschält...
Hinzu kommt, @sommersonne wies gestern schon darauf hin, und heute morgen stand es dann auch in der Tageszeitung, dass Tönnies seit heute (vermutlich auch auf Druck der Bauern und ihrer überfüllten Ställe) wieder schlachten, aber nicht zerlegen darf. Wenn Tönnies das Vieh nur schlachten, aber nicht zerlegen darf, was passiert dann mit der toten Kreatur? Werden sie zum Zerlegen massenweise (wohin?) verfrachtet oder nur auf dem Sondermüll entsorgt?
Wo sind die Grünen, wenn sie gebraucht werden? Im Grunde genommen schlägt ihre Stunde ...
 

Mendelssohn

Well-Known Member
Fleisch kann man einfrieren und später verarbeiten.
In drei Tagen dürften die betriebseigenen Kühlhäuser voll sein. Verfrachtet werden muss die tote Kreatur allemal. Also wohin, wenn die übriggebliebenen kleinen Schlachterein weder die Massen verarbeiten noch das chemisch verseuchte Fleisch vermarkten können. Vielleicht werden die geschlachteten Tiere für den Transport vorgefroren, lassen sich dann aber weniger effizient stapeln.
 

sommersonne

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Das stand den ganzen Tag zusätzlich im Raum, ja. Jetzt ist es amtlich. Erst einmal als Probebetrieb.
30.000 Schweine an einem Tag schlachten. Unfaßbar, Wahnsinn. Ich kann mir garnicht vorstellen das das alles gegessen wird. Das sind ja 150.000 in der Woche und es gibt ja auch noch Rinder und Schafe und Geflügel. Tönnies ist auch nicht der einzige Schlachtbetrieb im Land. Wer ißt das alles?
Da muß sich etwas ändern, Fleisch muß teuerer werden.
 

EnRetard

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Da muß sich etwas ändern, Fleisch muß teuerer werden
Das traut sich keiner, denn es wäre ein Geschenk für die AfD. Außerdem würden sich bestimmte Medien der Sache annehmen und Geschichten über alte Mütterchen verbreiten, die Schappi essen, weil sie sich ihr tägliches Stück Fleisch nicht mehr leisten können und nix anderes zu essen haben.

Die Propaganda hat zudem ganze Arbeit geleistet und vegane Ernährung als Mangelernährung verteufelt und VeganerInnen als Sektenpriester verteufelt, was dazu führt, dass vegane Eltern Gefahr laufen, von Kitas und Schulen beim Jugendamt denunziert zu werden, wenn sie ihre Kinder vegan ernähren. Alle Kochsendungen im Fernsehen triefen vor Verachtung gegenüber fleischloser Ernährung. Der agro-indsutrielle Komplex leistet ganze Arbeit.
 

sommersonne

Well-Known Member
Stimme dir zu, bis auf das hier.
Alle Kochsendungen im Fernsehen triefen vor Verachtung gegenüber fleischloser Ernährung.
Ich schaue ab und zu Kochsendungen und merke das vegetarische Gerichte oft dabei vorkommen und auch positiv darüber gesprochen wird.

Man könnte ja auch etwas tun für die kleinen Renten. Diese angedachte Grundrente ab nächstes Jahr erreicht wohl viele Rentner nicht und wenn dann nur Minibeträge. Auch eine Erhöhung von Hartz IV wäre möglich.
Aber das werden wohl Träume bleiben.
 

Bintje

Well-Known Member
Das traut sich keiner, denn es wäre ein Geschenk für die AfD. Außerdem würden sich bestimmte Medien der Sache annehmen und Geschichten über alte Mütterchen verbreiten, die Schappi essen, weil sie sich ihr tägliches Stück Fleisch nicht mehr leisten können und nix anderes zu essen haben. (...)

Nicht zu vergessen: der Schiss vor der Agrarlobby, als deren verlängerter Arm im Bundesministerium sich Frau Klöckner regelmäßig 'profiliert'. Die Dame habe ich wirklich quergefressen.
Glücklicherweise schauen Verbraucherschützer ihr und den von ihr beauftragten Instituten fortlaufend auf die Finger. Nun soll der sog. Nutri-Score "nachgebessert" werden - ganz im Sinne der Lebensmittelverbände.

Nur zwei Beispiele:

"Konkret nennt die Organisation [Foodwatch] einen Traubensaft: Dieser enthalte 60 Prozent mehr Zucker als Coca-Cola, solle aber trotzdem ein grünes A bekommen - wie sonst nur Wasser. Bislang ist er mit der schlechtesten Kategorie, einem roten E bewertet. [...] Auch salzige Wurst oder fetthaltiges Grillgut soll Foodwatch zufolge "besser abschneiden": Aus den Unterlagen gehe die Forderung des Lebensmittelverbandes hervor, dass der Proteingehalt in Fleisch- und Wurstwaren stärker gewichtet werden solle, was zu einer besseren Bewertung führen würde. "Und das, obwohl in Deutschland etwa doppelt so viel Fleisch gegessen wird, wie von der DGE empfohlen", schreibt Foodwatch. Doch auch hier sehe zumindest das MRI "kein(en) Handlungsbedarf"."

Näheres hier: Lebensmittelampel soll überwiegend auf Grün stehen
 
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