Bintje
Well-Known Member
Und da hat er nichts von den unsäglichen Zuständen gewußt? Glaube ich nicht.
Das geht aus dem ersten Link hervor:
"Auf Nachfrage der Lokalzeitung bestätigte André Vielstädte, Sprecher der Tönnies-Gruppe, dass das Kühlhaus "sporadisch in einem geringen Umfang für beispielsweise die Lagerung von Waren" genutzt worden sei. Nach einer ersten Information am 12. Juni durch den Kreis Gütersloh habe man die im Zugriff befindlichen Waren in diesem Zusammenhang gesperrt, sagte Vielstädte. Eine Mitteilung über einen Rattenbefall sei Tönnies am 3. Juli 2020 vom Landkreis Osnabrück zugegangen."
Entscheidend ist, wann Tönnies offiziell informiert wurde. Zwar war es anscheinend so, dass es schon im Januar Hinweise gab, aber die sind offenbar auch nicht ans Veterinäramt gelangt. Sonst wäre der Rattenbefall nicht erst im Juni bei einer Routinekontrolle (!) aufgeflogen.
Interessanter noch finde ich die Aussage, man habe die "im Zugriff befindlichen Waren" gesperrt. Da kann man sich ausmalen, dass es möglicherweise auch Waren gab, an die sie aus lagerlogistischen Gründen erstmal gar nicht herankamen. Falls es so gewesen ist, dürften das zwar nicht diejenigen Chargen sein, die als erstes für den Handel vorgesehen waren (das wäre ja widersinnig), aber die Vorstellung ist echt überaus eklig. Nach dem Auftritt des Amtsveterinärs dürfte alles umgehend entsorgt worden sein. Das Lager ist seit Juni geschlossen; der Betreiber hat seine Zulassung zurückgegeben. Die Frage ist halt, was zwischen Januar und Juni geschah ...