Haben alle Minderheiten/ Einwanderer Probleme?

sintostyle1

Well-Known Member
Das Problem ist dass wir (Türken, Sinti) uns integrieren aber nicht assimilieren. Wir wollen unsere Traditionen und Kultur sowie die Sprache behalten.
Bei uns in OG gibts diesselben Probleme mit Russlanddeutschen. Die bekamen damals ein eigenes Viertel. Einige sind 20 Jahre hier haben ihren deutschen Pass und können kein Wort deutsch.
Aber pauschalisieren ist der falsche Weg.
 

Almancali

Well-Known Member
Das Problem ist dass wir (Türken, Sinti) uns integrieren aber nicht assimilieren.
Witzigerweise wusste ich bis vor ca. 2 Jahren absolut nichts über die Türkei, musste mir jedoch über 40 Jahre einen von Integration und sonstigen Mist anhören. Das was ich über die Türkei und dessen Geschichte wusste, waren eh nur Randnotizen. Türkische Sprache ? Ach wo. Ich verstehe nur Bahnhof, wenn Türken vor mir, mit mir oder über mich, auf türkisch reden. Also ich könnte die Assimilation schon fast auf mich wirken lassen.

Wir wollen unsere Traditionen und Kultur sowie die Sprache behalten.

Selbst ich muss irgendwann einsehen, dass das nix wird hier in der BRD und ich meine besten Jahre vor die Schweine geworfen habe. Allerdings finde ich so langsam meinen Weg in "unsere" Traditionen, Kultur und Sprache. Besser spät als nie. Eines Tages werde ich am Marmarameer sitzen und aus meinem Häuschen schauen und Schabernack treiben, indem ich mir mit zwei Fingern einen Schnautzbart simuliere und wie ein gewisser ehemaliger deutscher Machthaber spreche.
 
L

Laledevri

Guest
Zum Thema Parallelgesellschaften: die gibt es hier auch. Zum Beispiel ein nicht unbeträchtliches Rudel an Engländern und Amerikanern, 20 Jahre in Istanbul und kriegen mit Hängen und Würgen einen cay bestellt. Die sind in ihrem Expatkosmos voller Englischlehrer und Berufsgattinen, deren schwerreicher türkischer Mann mit ihnen daheim zum Glück Englisch spricht, und sehen Türken allenfalls mal beim Einkaufen oder wenn sie Bier in eine Bar am Taksim saufen gehen. Man merke: die Leute werden Expat genannt, nicht Migrant.
Es kommt niemand auf die Idee, ihnen mangelnde Integration vorzuwerfen, a) weil Vielvölkerstaat Türkei traditionell verschiedene Lebenskonzepte verträgt b) und das ist entscheidend: sie haben Geld. Sie kosten niemanden etwas.

Einen ähnlich abgeschlossenen Kosmos gibt es mitten in Deutschland, in Düsseldorf, das japanische Viertel. Die leben auch wie in Klein-Tokyo, aber niemand muckt auf, denn sie haben Geld und kosten niemanden etwas.

Ich denke, Integrationsdebatten werden noch nicht einmal wegen Andersartigkeit geführt sondern schlicht und einfach wegen Geld: jemand, der gar nicht ausgebildet ist, wird auf den Staat angewiesen sein. Kostet also Geld.

Ich in meinem unendlichen Idealismus folgere also haarscharf: Schule und Ausbildung sind der Schlüssel in eine Gesellschaft (dazu gehört auch die Sprachkompetenz), wenn man nicht mit viel Geld in der Tasche ansockt. Damit hört keine Diskriminierung auf? Natürlich nicht sofort, das ist ein Prozess über Jahre. Doch wenn eine Gruppe vereint auf Ziele wie gute Ausbildung hinarbeitet, wird die Kompetenz dieser Gruppe über kurz oder lang zur Selbstverständlichkeit. Italiener hatten auch nicht immer das Image, wie sie es heute haben. Aber liest irgendwo jemand von einer Italienerproblematik? Dabei hat "Luigi" irgendwann genau so viele Klischees aushalten müssen wie "Ali". Religion als Ausrede lasse ich da jetzt irgendwie nicht gelten, das ist mir zu einfach.

Kein Mensch verlangt Assimilation. Aber Integration ist für mich kein Geschenk, das ich erhalte, sondern etwas, um das ich mich selbst aktiv bemühen muss. Mir hat hier auch kein Mensch den roten Teppich ausgerollt.
 

Lynx72

Gesperrt
Italiener hatten auch nicht immer das Image, wie sie es heute haben. Aber liest irgendwo jemand von einer Italienerproblematik?
Mit den Bildungserfolgen der italienischen Community in Deutschland hängt das aber nicht zusammen. Die sind nämlich eher mau. Ziemlich nah bei denen der türkischen Community und ganz weit weg von polnischen und russischen Migranten.

http://www.bamf.de/SharedDocs/Anlag...schulische-bildung.pdf?__blob=publicationFile
vgl. Abb.11, S. 51
 

noname75

Well-Known Member
Fakt ist, dass es zahlreiche Studien gibt (und nein ich stelle jetzt keine Links hier ein), aus der man immer mehr entnehmen kann, dass gerade Araber und Türken hier in der BRD stark benachteiligt sind.
n.

Mit dieser Einstellung entwertest du alle deine Behauptungen zu Stammtischgeschwätz.


Wie ich sagte, ich quellen, die andere Seite natürlich nicht. Da quickste nicht los und schreist nach quellen. Ja genau, da ist es halt so.

Viele meiner türkischen Landsleute, vor allem die Jüngeren, leben heute in einer Art selbstgewähltem geschichts- und verantwortungslosen Zustand. Die Geschichte und Verhältnisse in der Türkei kennen sie nicht und können sie nicht beeinflussen. Sie wollen sich die ferne Heimat nicht schlechtreden lassen, protestieren in einer Art kollektiven Reflex, wenn man in dunkle Vorgänge der Geschichte Licht bringen will.​
Mit der deutschen Geschichte haben sie auch nichts zu tun. Die, die keinen deutschen Pass haben, können nicht wählen, können oder wollen keine Verantwortung übernehmen und sind faktisch Opfer einer Politik, die andere für sie machen. Und so kommt es zu der verbreiteten Haltung: Schuld sind immer die anderen, im Zweifelsfall die Deutschen.​
Der Migrant ist das Mündel, das abhängig gehalten wird – auch von den eigenen Leuten. Ja, die Opferrolle wird von der türkischen Politik geradezu zelebriert. Es ist ein schlimmer Zustand, auf diese Weise in einer Art geschichtlichen Amnesie zu leben. Viele Migranten und auch die türkische Gesellschaft leben in einer infantilen Gesellschaft, die sich nicht ihrer historischen und gesellschaftlichen Verantwortung stellt und damit zur Generation ohne Geschichte wird.​
Für uns in Deutschland lebende Bürger gibt es aber eine Möglichkeit, sich aus dieser Haltung zu befreien: Man hört auf zu jammern. Man nimmt teil, mischt sich ein, wird Staatsbürger dieses Landes. Integration ist Teilhabe an der Gesellschaft und ein Prozess, der auch vom Einwanderer eine Leistung abverlangt. Freiheit muss man lernen, Verantwortung tragen auch.​
Necla Kelek
Quelle: http://www.welt.de/kultur/article5274478/Tuerkische-Migranten-fluechten-in-eine-Opferrolle.html

Ist genau das passiert was ich Prophezeit habe. Alle sind schuld, Deutsche sind Schuld, BRD ist Schuld, nur die Migranten selbst, die sind natürlich nicht schuld. Ihr wollt nicht über Möglichkeiten der Verbesserung sprechen. Ihr seit selbstverständlich nicht darauf eingegangen, Vorschläge zu machen, was die Migranten besser machen könne. Ich habe es kapiert, wir sind Schuld, ihr Unschuldlämmer. Was soll man da noch Diskutieren.
 

Almancali

Well-Known Member
Ich denke, Integrationsdebatten werden noch nicht einmal wegen Andersartigkeit geführt sondern schlicht und einfach wegen Geld: jemand, der gar nicht ausgebildet ist, wird auf den Staat angewiesen sein. Kostet also Geld.
Diese Aussage ist nur bedingt richtig. Es gibt nachweislich zahlreiche sehr gut ausgebildete, die auf den Staat (Transferleistungen) angewiesen sind. Nicht weil sie zu dämlich wäre eine Arbeit zu finden, sondern weil es keine Arbeit für sie in der BRD gibt. Das kann zahlreiche Gründe haben, allerdings sehe ich eher eine Benachteiigung dieser Zielgruppe. Ich bin u.A. in einem Forum unterwegs, welches sich um die Belange dieser Zielgruppe kümmert, daher habe diese Information aus erster Hand.

Ich Ich Ich Ich Ich ...

Necla Kelek... die Muslimfeindin Nummer 1 und Verfechterin der Assimilation. Sarazzin Freundin und wahrscheinlich auch von Pirinçci
Ich bin kein Freund von Necla Kelek und Sarrazin muss man in diesem Kontext mit Vorsicht genießen. Ich habe das Buch "Deutschland schafft sich ab" durchgelesen und es ist eher so, dass Sarrazin vermehrt auf Necla Kelek referenziert. Also eher umgekehrt. Weiterhin bin ich kein Freund von Sarrazin, muss jedoch einige seiner Thesen - nüchtern - anerkennen wie sie sind. Gelegentlich dreht er im Buch auch mal ab und verteilt unterhalb der Gürtellinie gewisse Bewertungen.
 

noname75

Well-Known Member
Ich in meinem unendlichen Idealismus folgere also haarscharf: Schule und Ausbildung sind der Schlüssel in eine Gesellschaft (dazu gehört auch die Sprachkompetenz), wenn man nicht mit viel Geld in der Tasche ansockt. Damit hört keine Diskriminierung auf? Natürlich nicht sofort, das ist ein Prozess über Jahre. Doch wenn eine Gruppe vereint auf Ziele wie gute Ausbildung hinarbeitet, wird die Kompetenz dieser Gruppe über kurz oder lang zur Selbstverständlichkeit. Italiener hatten auch nicht immer das Image, wie sie es heute haben. Aber liest irgendwo jemand von einer Italienerproblematik? Dabei hat "Luigi" irgendwann genau so viele Klischees aushalten müssen wie "Ali". Religion als Ausrede lasse ich da jetzt irgendwie nicht gelten, das ist mir zu einfach.

Kein Mensch verlangt Assimilation. Aber Integration ist für mich kein Geschenk, das ich erhalte, sondern etwas, um das ich mich selbst aktiv bemühen muss. Mir hat hier auch kein Mensch den roten Teppich ausgerollt.

Kurz und Knackig. So ist es. Wie im Artikel den ich Zitierte habe (letzter absatz). G
Ich glaube, dass der Großteil der Türken hier wunderbar integriert ist. Andernfalls hätten wir vermutlich Sodom und Gomorra. Einige tragen befremdliche Klamotten und essen seltsame Sachen. Allerdings sollte das kein Problem darstellen.

Jetzt stellen sich folgende Fragen:
  1. Wer hat mit der Schuldzuweisung bzw. Bezichtigung (sich nicht integriert zu haben) angefangen?
  2. Was kann der jeweils Einzelne (Deutscher, Türke, Grieche, ...) tun, damit die Situation verbesser wird?
  3. Was beschreibt das Maß dessen, was Integration bedeutet?
  4. Wie geht man mit dieser Thematik um:
    • Ohne das die Migranten damit vor den Kopf gestoßen wird
    • Ohne das die bereits intgrierten Migranten desintegriert werden
Gerade der letzte Punkt unter 4 ist sehr wichtig, da gerade ich mich immer mehr von den Deutschen distanziere. Es sind solche Diskussionen die dies begräftigen als auch die Benachteiligungen die ich bisher erfahren habe.

Diskussion. Welche Diskussion. Es ist nur ein Ihr seit schuld und wir können nichts dafür. Ich muss mich hier nur Rechtfertigen, dass man auch was von den Migranten fordern kann. Das ist doch das Problem
 
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